Gevelsberg. Ein Spieler, der auf den ersten Blick wegen seines robusten Körpers auffällt und im Spiel mit seinen Gegnern tanzt. Sein Name ist Tolga Canatan.
Da rennt der „tanzende Hulk“ vom Vogelsang auf das gegnerische Tor zu. Den Ball am Fuß und einen Gegenspieler an den Fersen. Ein zweiter kommt von der Seite. Doch eine geschickte Bewegung lässt auch den nächsten Verteidiger alt aussehen. Der Angreifer holt zum Schuss aus und das Spielgerät zappelt im Tornetz.
„Es war ein sehr anstrengendes und gleichzeitig schönes Tor“, beschreibt derjenige, welcher am vergangenen Sonntag mit zwei Treffern seinen FC Gevelsberg-Vogelsang zum 3:1-Sieg gegen den SV Ararat Gevelsberg schoss. Die Rede ist von Tolga Canatan, der mit seiner Leistung wie zuletzt so oft zum wichtigsten Spieler seiner Mannschaft wurde. Deswegen ist er der „Kreisliga-Held der Woche“.
Er selber beschreibt sich als den „Hulk“ seiner Mannschaft. Eigentlich ist er aber eher der Tänzer der Vogelsanger. Man könnte ihn richtigerweise als den „tanzenden Hulk“ bezeichnen. Ein Name, der wie aufs Leib geschneidert zu dem Offensivmann passt.
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Denn es wirkt zugegeben immer ein wenig komisch, wenn er mit feinen Bewegungen einen Gegenspieler nach dem anderen austanzt, wie er es auch am Sonntag gegen Ararat machte. „Es ist mein Spielstil, andere Spieler auszufummeln“, sagt er selber. Aber durch seinen stämmigen Körperbau wirkt es ein wenig absurd, wenn er sich durch seine Gegner tänzelt.
Das Trikot macht dick
Seine Statur ist aber nicht auf mangelnde Fitness zurückzuführen. „Ich bin aktuell so fit wie noch nie“, stellt Canatan klar. 15 Kilo hat er alleine in diesem Jahr abgenommen. „Das ist bei mir momentan auch einfach viel Muskelmasse“, meint der Vogelsanger Stürmer.
Und tatsächlich: Wenn er dann sein gelbes Trikot nach den Spielen auszieht, wie er es gerne macht, sieht man schnell, dass sich darunter nicht etwa ein runder Bauch verbirgt. Es ist nämlich eher sein Trikot, das ihn unsportlich aussehen lässt. „Ich sehe immer so aus, als hätte ich noch eine große Plauze“, lacht er.
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Dass dem nicht so ist, beweist er immer wieder mit seinen Tänzen mit den Gegnern. Trotz seiner Fummellei ist Canatan aber kein Egoist. „Ich ziehe immer mehrere Gegenspieler auf mich, um meinem Team zu helfen“, sagt er. Mit seinen Bewegungen öffnet er seinen Kollegen immer wieder wichtige Räume – und war damit auch im Derby am Wochenende die Hauptfigur.
Sein Trainer lässt ihn tanzen
In seiner Vergangenheit stieß seine Ballvernarrtheit bei einigen Trainer auch auf Kritik. „Das war mir dann aber egal und ich habe mein Ding durchgezogen“, entgegnet er. Denn Canatan macht auf dem Platz das, was er am besten kann. „Ich kann nicht Fußball spielen, ohne zu dribbeln“, befindet er selber.
Da kommt es ihm entgegen, dass er in diesem Jahr mit Maximilian Goerke einen Trainer hat, der ihm diese Freiheiten gewährt. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Mit aktuell 14 Toren ist er der torgefährlichste Spieler der Vogelsanger. „Er hat Qualitäten, die kein anderer Spieler in der Liga hat. Sein Dribbling und Körpereinsatz sind einmalig“, lobt Trainer Goerke ihn.
Für das nächste Jahr nimmt Canatan sich nun persönlich vor, die 20-Tore-Marke zu knacken. Und, auch wenn es nur ein modischer Wunsch ist, würde er sich über neue Trikots freuen. Am besten welche, die ihm genauso gut stehen wie er selber aktuell spielt.