Gevelsberg. Nach dem Kreisliga-Derby erheben Silschede und Vogelsang massive Anschuldigungen. Einem Spieler wurden in der Kabine wohl Schläge angedroht.
Es war ein denkwürdigen Derby, das sich der FC Gevelsberg-Vogelsang und der FC Silschede in der Fußball-Kreisliga A2 geliefert haben. Denn bei dem 1:1 (0:0) ging es hinterher nicht mehr um das Sportliche. Sondern vielmehr gingen beide Vereine nach dem Spielende auf Konfrontationskurs. Beide Klubs beschuldigten sich gegenseitig massiv der Unsportlichkeit. Vom Spucken, Bedrohungen und Beleidigungen war alles dabei, was man sich im negativen Sinne nur vorstellen kann.
„So etwas habe ich in meinem Leben noch nie erlebt“, war der Silscheder Trainer Thomas Schumacher nach dem Spiel außer sich. Er konnte sich kaum noch bremsen, als er über das Verhalten der Vogelsanger sprach. „Wie sich unser Gegner benommen hat, war unter der Gürtellinie“, meinte er. Immer wieder stieg die Wut in ihm hoch, die er aber nach außen zurückhielt.
Silschede mit schweren Anschuldigungen
Dabei berichtete er von Beleidigungen seiner Person gegenüber. Auch von Bedrohungen gegen seine Mannschaft ist die Rede. „Nach dem Spiel kam ein Elternteil von Vogelsang in unsere Kabine und hat einen Spieler von uns Schläge angedroht“, berichtet Schumacher von den Ereignissen nach dem Spielende. Zudem soll einer seiner Spieler von dem Gegner angespuckt worden sein. „Das hat mit Fußball nichts zu tun“, meckerte der Silscheder Übungsleiter. Er war stinksauer über den Tabellennachbar. „Und der Schiedsrichter hatte das ganze überhaupt nicht im Griff“, wetterte er.
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Alles Vorwürfe, gegen die sich das Team vom Hundeicken wehrte. „Es ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten, was uns vorgeworfen wird. Wenn die Anschuldigungen ernst gemeint sind, muss man sich fragen, ob sie ein andere Spiel gesehen haben“, wies der Vogelsanger Trainer die Maximilian Goerke die Kritik zurück. Dabei nimmt er vor allem seine Mannschaft in Schutz. „Vielleicht gab es Provokationen von unseren Zuschauern. Aber nicht von unserer Mannschaft“, meinte der Trainer.
Vogelsang ebenfalls mit Kritik
Vielmehr holte er zur Gegenkritik an dem Lokalrivalen aus. „Ab der ersten Minute war es Silschedes Spielphilosophie, unser Spiel mit Provokationen und Antifußball zu zerstören“, beschwerte sich der Übungsleiter der Vogelsanger. „Nach jedem Zweikampf sind sie sofort Kopf an Kopf gegangen“, berichtete er. „Eher waren wir es, die in solchen Situationen ruhig geblieben sind“, lautete seine Meinung.
Bei den ganzen gegenseitigen Anschuldigungen gerät dabei schnell in den Hintergrund, dass auch noch Fußball gespielt wurde. Eine personalgeschwächte Silscheder Mannschaft hatte über die Spielzeit hinweg weniger Torchancen. Wenn sie mal gefährlich wurden, dann nach Kontern. So auch bei dem Führungstreffer im zweiten Durchgang. Mirnes Sabic von den Gastgebern aus dem Waldstadion versenkte nach einer knappen Stunde zu dem ersten Treffer der Partie (55.).
Später Ausgleichstreffer
Vogelsang stemmte sich daraufhin mit aller Macht gegen die Pleite. „Wir haben das Spiel bestimmt und waren drückend überlegen“, meinte Goerke. Für den offensiven Aufwand belohnte sich sein Team mit dem späten Ausgleichtreffer. Weit in der Nachspielzeit klärte die Silscheder Abwehr einen langen Ball nicht richtig. Das Spielgerät fiel Maik Weiß auf die Füße, der seine Chance witterte. Er nahm den Ball volley und haute ihn in der 95. Minute aus knapp 20 Metern in den Winkel. „Das war der völlig verdient Ausgleich“, war sich Goerke sicher.
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„Wir haben lange geführt und einen späten Gegentreffer bekommen. Das war sehr ärgerlich“, sagte Schumacher über den späten Rückschlag. „Die unsportlichen Szenen haben das Remis aber überschattet“, schloss er.