Ennepetal. Emrah Özüsaglam übernimmt im Sommer den Trainerjob beim Fußball-Bezirksligisten BW Voerde. Das hat er mit seinem neuen Verein demnächst vor.

Beim FC Blau-Weiß Voerde richtet sich der Fokus, nachdem die Bezirksliga-Zugehörigkeit auch für die kommende Saison gesichert ist, bereits jetzt auf die neue Spielzeit. Mit Emrah Özüsaglam übernimmt ein neuer Trainer das Team vom Tanneneck. Der 36-Jährige gibt damit seinen Einstand im Seniorenbereich – und hat sich hier einiges vorgenommen. Seine Vorstellungen und Philosophie erläutert der bisherige U19-Coach des TuS Ennepetal im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Welche Vorstellungen und Ideen haben Sie für Ihre Arbeit in Voerde?

Emrah Özüsaglam: Sicher bringe ich neue Ideen mit. Nachdem ich die Mannschaft jetzt zwei oder drei Mal gesehen habe, ist ganz klar, dass der Kader vergrößert werden muss. Die geht ja auf dem Zahnfleisch.

Was für Spieler sollen denn hinzukommen?

Wir sind auf der Suche nach jungen, hungrigen Spielern. Da werde ich unter anderem zwei, drei Spieler von meiner jetzigen U19 mitnehmen. Wichtig ist für mich, dass die Trainingsbeteiligung hoch ist und es auf der einen oder anderen Position mehr Konkurrenzkampf gibt und nicht immer klar ist, wer von Anfang an spielt. Es sorgt eben für eine andere Trainingsintensität, wenn ich Konkurrenz um meine Position und den Druck habe, nicht zu wissen, ob ich am Sonntag von Anfang an spiele, oder auf der Bank sitze.

Wird Ihnen der Stamm der bisherigen Mannschaft weiter zur Verfügung stehen?

Ich habe schon mit diversen Spielern gesprochen, Olaf Steinhaus (Vorsitzender von BW Voerde, die Red.) hat auch bereits sehr viele Zusagen für die kommende Saison. Aber der Fußball ist halt schnelllebig und da kann es passieren, dass ein Spieler, der gesagt hat, er bliebe, sich doch anderweitig orientiert.

Voerde gilt ja als ausgesprochen familiärer Verein. Kommt Ihnen das entgegen?

Ja, das hat mich auch gereizt, hier als bisheriger Juniorentrainer auch mal die Luft bei den Senioren zu schnuppern. Ich glaube in Voerde geht es eher um die Entwicklung von Spielern, Druck aufzusteigen habe ich da nicht, aber erfolgreich Fußball spielen, das wollen wir schon.

Ohne Erfolg macht es ja auch keinen Spaß oder?

Ja genau. Trainieren, am Sonntag ein bisschen kicken und danach ein Bier – aber lieber mit einem Erfolg: Das rundet das Wochenende doch ab.

Welche Art Fußball bevorzugen Sie?

Ich lasse „Powerfußball“ spielen, also schnelles Umschaltspiel. Ich bin nicht so der Pep Guardiola, der 200 oder 300 Bälle hin und her spielen lässt, um zum Torerfolg zu kommen.

Wird die Ausrichtung eher defensiv oder offensiv sein?

Voerde hat in dieser Saison zwar viele Tore geschossen, aber auch sehr viele Gegentore kassiert. Da ist es meine ersten Aufgabe mehr Stabilität in die Abwehr zu bekommen und in den Spielen das „zu Null“ halten. Vorne haben wir ja mit Marc Kiewitt, Nico Hryn und Sinan Hajra eine Menge Qualität. Wir müssen einfach besser verteidigen.“