Gevelsberg. Der Ukrainer Alexei Vetrenko ist vor dem Krieg in seiner Heimat geflohen. Auf der Kartbahn in Gevelsberg trainiert er nun – und sammelt Spenden.

Für Alexei Vetrenko hat sich in den vergangenen Wochen viel verändert. Bedingt durch den russischen Angriffskrieg in seinem Heimatland Ukraine lebt der 17-Jährige seit Anfang März in der Nähe von Bonn. Weit weg von seiner Heimatstadt in der Umgebung von Kiew, wo bis vor wenigen Tagen noch Soldaten gegen die Invasion der Russen kämpften. Um wenigstens einen kleinen Teil an Hilfe leisten zu können, hat sich das ukrainische Karttalent nun mit Marco Neubauer von der Kartbahn „Cool Runners“ in Gevelsberg zusammengetan. Gleich bei zwei Gelegenheiten werden Veranstaltungen auf der Bahn stattfinden, die Spenden für die Menschen in seiner Heimat einspielen sollen.

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Es ist Marco Neubauer ein großes Anliegen zu helfen, wenn er irgendwie kann. Mit der Veranstaltung „Race for the children of Ukraine“ macht er an diesem Dienstag genau das. Und die Resonanz aus der Kart-Szene macht ihm Hoffnung, dass die Veranstaltung nicht nur sportlich ein voller Erfolg wird. „Wir sind nahezu ausgebucht“, sagt der Betreiber der Gevelsberger Kartbahn. Einen vierstelligen Betrag werde es in jedem Fall geben, den Neubauer an die UNICEF spenden wird. „Wenn es weniger wird, stocken wir den Betrag eben auf“, sagt er.

Alexei Vetrenko aus der Ukraine trainiert auf der Kartbahn
Alexei Vetrenko aus der Ukraine trainiert auf der Kartbahn "Cool Runners" in Gevelsberg. © Unbekannt | Alexei Vetrenko

Doch das wird er vermutlich nicht zwingend notwendig tun müssen, denn für die Veranstaltung am Dienstag hat sich die Kartsport-Elite aus ganz Nordrhein-Westfalen angekündigt. „Das ist schon das Beste, was es in unserem Bundesland gibt“, sagt Neubauer.

Schnellster Fahrer der Ukraine

Und nicht nur aus Nordrhein-Westfalen werden Teilnehmer am Start sein, auch der Ukrainer Alexei Vetrenko wird sich gegen die deutsche Konkurrenz beweisen wollen. „Ich kann viel von ihnen lernen“, sagt der 17-Jährige, der in seinem Heimatland bereits nationale Spitze ist. Als amtierender Titelträger der nationalen Wettkämpfe gilt er als ein großes Talent, dass sich bei Wettbewerben in ganz Europa noch an die kontinentale Konkurrenz angleichen möchte. „In der Ukraine ist er ungeschlagen“, weiß Neubauer.

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Während der Krieg in seinem Heimatland tobt, wird Vetrenko die Gevelsberger Bahn verstärkt nutzen. „Die Karts hier sind wirklich in sehr gutem Zustand“, sagt er, ehe er den Betreiber lobt. „Er ist ein sehr freundlicher Mensch“, sagt er. Worte, die Marko Neubauer natürlich freuen, ebenso wie die Tatsache, dass Vetrenko seine Bahn als seine vorübergehende Trainingsstrecke in Deutschland auserkoren hat – und das, obwohl zwischen Bonn und Gevelsberg durchaus auch andere Strecken noch deutlich näher an seiner aktuellen Unterkunft sind. „Das macht uns natürlich auch ein bisschen stolz“, sagt er.

Noch freie Plätze für zweites Benefizrennen

Da war es keine Frage, Vetrenko bei seinem Bestreben, sich für die Menschen in seinem vom Krieg erschütterten Heimatland einzusetzen, zu unterstützen. Und so wird es am Dienstag den ersten Teil von zwei großen Events auf der Gevelsberger Kartbahn geben, um eine satte Summe zusammen zu bekommen. Gerade vom zweiten Rennen am 7. Mai erhofft sich Neubauer eine große Summe. Dann wird ein großes Firmenrennen veranstaltet, bei dem es noch freie Plätze gibt. „Wenn es noch Firmen gibt, die ein tolles Event haben möchten und dabei etwas Gutes tun wollen, sind sie herzlich eingeladen“, sagt er.

Für Vetrenko ist das Engagement von Neubauer keine Selbstverständlichkeit. Er ist froh, dass er aus der Szene seines Sports auch im Ausland so eine große Unterstützung bekommt. „Mehr kann ich nicht machen, aber ich wollte wenigstens ein bisschen helfen. Das ist mehr sehr wichtig“, sagt er. Sobald es die Zustände in der Ukraine ermöglichen, möchte er zurückkehren – bis dahin dreht er seine Runden in Gevelsberg.