Schwelm. Eine Halbzeit lang gelingt Spencer Awaga fast nichts, weswegen die Zuschauer seine Auswechslung fordern. Awaga bleibt und trifft doppelt.

Als wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff Spencer Awaga den Pass von seinem Mitspieler Kevin Pflanz mit in den Lauf nahm, hatte der Angreifer von Linderhausen auf einmal freie Bahn. Weil sein erster Kontakt stimmte, konnte er mit Geschwindigkeit auf das gegnerische Tor zustürmen. Wenige Sekunden später zappelte der Ball auch schon im Netz und Awaga machte mit seinem zweiten Treffer in kürzester Zeit den 2:0 (0:0)-Sieg der SpVg. Linderhausen über den FSV Gevelsberg II in der Fußball-Kreisliga A2 klar.

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Dass der Offensivspieler den Ball in die Tiefe richtig mitnehmen konnte, war dabei in der ersten Halbzeit noch undenkbar. „Spencer hat eine katastrophale erste Halbzeit gespielt. Einige Zuschauer haben zu mir gesagt, dass ich ihn auswechseln soll, als wir in der Halbzeitpause in unsere Kabine gegangen sind“, erzählte der Linderhausener Trainer Luca Schreiber über den zunächst schlechten Auftritt seines Schützlings.

Das war wichtig am Wochenende in der Kreisliga A2:

Dass sich am Seitenrand einige der Anhänger über den Auftritt des Angreifer aufgeregt hatten, war aufgrund von vielen unsauberen Aktionen nicht weiter verwunderlich. Immer wieder stimmte bei ihm die Ballannahme nicht. Deutlich verwunderlicher war da schon, als der im ersten Durchgang so unglückliche Awaga bei Wiederanpfiff wieder auf dem Platz erschien. Schließlich beschwerte sich sein Trainer wegen seiner Unkonzentriertheiten mehrmals lautstark.

Doch der Coach erklärte später: „Ich kenne ihn schon sehr lange und manchmal hat er solche Phasen. Dann braucht er ein paar gute Aktionen und ist wieder drin im Spiel.“ An eine Auswechslung hat Schreiber in keinem Moment gedacht, wie er selber sagt.

Schreiber amüsiert sich

Und wie sich nur Minuten später herausstellen sollte, war das genau die richtige Entscheidung. Denn nachdem erst ein Treffer von Alexander Holthaus zurückgepfiffen wurde (46.), legte im Anschluss Awaga richtig los. „Ausgerechnet er war es, der uns mit seinem Doppelpack zu unserem Sieg geschossen hat“, war auch Schreiber amüsiert. Denn nach einer Hereingabe von der rechten Seite brachte Awaga den Ball zum wichtigen 1:0 im Tor vom FSV II unter (49.). Nur zwei Minuten später ließ er seinen zweiten Treffer folgen.

FSV-Stürmer Jonathan Kissing versucht Spencer Awaga vom Ball fernzuhalten.
FSV-Stürmer Jonathan Kissing versucht Spencer Awaga vom Ball fernzuhalten. © Unbekannt | Jens Pommerenke / AirPictures.de

Damit schoss er Linderhausen zum Sieg in dem Duell mit der Gevelsberger Reserve. Nach dem Blitz-Doppelpack passierte auf beiden Seiten nicht mehr viel. Und so fuhr Linderhausen nach dem Borberg-Aus und der peinlichen 0:6-Schmach gegen das Kellerkind BW Voerde II am Jahresanfang nun den fünften Sieg im sechsten Spiel ein.

„Wir haben eine viel bessere Einstellung. Nach der Niederlage gegen Voerde haben unsere Spielergemerkt, dass sie viel mehr investieren müssen, um die Spiele zu gewinne“, meint Schreiber. Dass sie jetzt richtig in der Spur sind, möchten sie nun am kommenden Donnerstag beweisen. Dann geht es ausgerechnet gegen Voerde II – und die Spielvereinigung kann die Blamage aus dem Hinspiel wieder ausbügeln.