Herne/Ennepetal. Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal setzt sich mit 5:1 bei Westfalia Herne durch. Ein Spieler bringt Trainer Thamm besonders ins Schwärmen.

Im Hintergrund jubelten die Spieler bereits lautstark zur Musik in der Kabine, als Ennepetals Trainer Alexander Thamm versuchte, den klaren 5:1 (2:0)-Erfolg seines Teams gegen das Schlusslicht der Fußball-Oberliga von Westfalia Herne so nüchtern wie er es eben immer tut zu analysieren. Es sei lediglich um drei Punkte für sein Team gegangen, die am Ende aber in souveräner Art und Weise auch eingefahren wurden – keine Selbstverständlichkeit nach den bisherigen Auftritten in den Pflichtspielen des TuS Ennepetal in diesem Jahr. Wegen einer Szene geriet aber auch der so um Nüchternheit bemühte Thamm ins Schwärmen.

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Cedrick Hupka war dafür verantwortlich. Der Mittelfeldspieler des TuS fasste sich nach 65 Spielminuten ein Herz und lief tief in der eigenen Hälfte mit dem Ball am Fuß los. Und er lief. Und lief weiter. Aufgehalten werden konnte er von den Herner Verteidigern auch bis zum Strafraum nicht. „Wenn Cedrick mit so viel Tempo kommt, ist er nicht zu stoppen“, staunte Alexander Thamm. Dass Hupka am Ende seines 60 Meter-Solos dann auch noch trocken mit links vollendete, sorgte für große Begeisterung – so wie der gesamte Auftritt der Ennepetaler in dieser so wichtigen Begegnung.

Cedrick Hupka versucht sich gegen seinen Gegenspieler durchzusetzen.
Cedrick Hupka versucht sich gegen seinen Gegenspieler durchzusetzen. © Michael Scheuermann

Külpmann und Gallus treffen früh

Diese begann gleich mit einem Doppelschlag der Thamm-Elf. Nach einer Ecke sorgte Stürmer Nicolas Külpmann mit einem sehenswerten Kopfball für die Ennepetaler Führung (3.), wenig später stellte sich ein Herner Verteidiger im Zweikampf mit Rückkehrer Robin Gallus am linken Strafraumeck nicht sonderlich geschickt an und brachte Gallus innerhalb des Sechzehners zu Fall. Der Gefoulte trat selbst an und verlud Hernes Schlussmann Ubeyd Güzel souverän (7.). „Die frühe Führung hat uns natürlich Sicherheit gegeben“, so Alexander Thamm nach der Partie.

Gänzlich beruhigend aber war sie auch nicht, denn die Gastgeber, mit sechs Punkten abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Oberliga, ergaben sich keineswegs kampflos und kamen so auch immer wieder zu Ballbesitzphasen in der Ennepetaler Spielhälfte. Zu großen Torchancen aber kam Herne nicht, und so ging es dank des frühen Doppelschlags der Ennepetaler mit einer verdienten Führung in die Kabinen.

Meckel macht den Deckel drauf

Aus dieser kam der TuS dann wieder mit einem frühen Treffer. Kevin Meckel behauptete den Ball am Fünfmeterraum, legte sich das Spielgerät auf seinen linken Fuß und vollendete ins untere linke Eck. (51.). „Das war wichtig um Herne nicht mit einem Treffer wieder zurück in die Partie kommen zu lassen“, so Thamm. Mit der sicheren 3:0-Führung im Rücken spielten die Ennepetaler folglich sicher und kamen durch einen weiteren Gallus-Treffer, dieses Mal nach einigem Gestocher am Strafraumrand mit der Pike vollendet ins linke untere Eck zur 4:0-Führung. Spätestens da war die Messe im nur schwach besuchten Stadion am Schloss Strünkede gelesen – ehe Cedrick Hupka mit seinem Treffer noch einmal für den Höhepunkt sorgte.

Da schmerzte auch der Ehrentreffer der Herner nicht mehr allzu sehr. Ramazan Karatas hatte Ennepetals Schlussmann Marvin Weusthoff aus spitzem Winkel getunnelt (73.). „Wir wollten zwar unbedingt zu null spielen, beim Stand von 5:0 ist es aber normal, dass die Konzentration ein wenig nachlässt. Das können wir dann in Kauf nehmen“, wollte Thamm dem Herner Treffer nicht mehr allzu viel Bedeutung beimessen. So wie auch den beiden Platzverweisen für zwei Herner Spieler nicht viel beizumessen ist. Diese waren sich in der 83. Minute untereinander angegangen und in der Folge vom Platz gestellt worden.

Durch den sechsten Saisonsieg haben die Ennepetaler nun 22 Punkte und ihre Ausgangsposition vor der Abstiegsrunde noch einmal deutlich verbessert. „In dieser Abstiegsrunde wird anderer Fußball gespielt und das mussten wir erst einmal annehmen. So wie wir das heute gemacht haben, geht das in Ordnung“, freute sich Thamm.