Gevelsberg. Nächstes Derby, nächste Pleite: Der FSV Gevelsberg unterliegt BW Voerde und bleibt damit in allen vier EN-Derbys in diesem Jahr ohne Sieg.

Es bleibt in dieser Saison dabei: Der FSV Gevelsberg gewinnt kein Derby und holt aus den vier Spielen lediglich einen Punkt. Nach der Niederlage beim VfB Schwelm vor Wochenfrist mussten die Stefansbachtaler auch dem FC Blau-Weiß Voerde gratulieren, der als letztlich durchaus verdienter 2:1-Sieger vom Platz ging – nicht ohne den traditionellen Kreis zu bilden und sich mit „Derbysieger, Derbysieger“-Rufen selbst zu feiern.

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Den Blau-Weißen fiel nach rund 100 Minuten Spielzeit – drei Minuten ließ Schiedsrichter Daniel Rösgen im ersten, sieben im zweiten Durchgang nachspielen – ein Stein vom Herzen. „Das waren wichtige drei Punkte für uns im Abstiegskampf. Unten drin ist es ja sehr eng. Wenn wir unsere Chancen besser nutzen, können wir frühzeitig alles klar machen“, erklärte BW-Vorsitz Olaf Steinhaus. Bei einem noch ausstehenden Spiel hat sein Verein jetzt sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Hamann nimmt Derbypleite gelassen hin

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Und die Gevelsberger können die Niederlage verschmerzen, bleiben Tabellenvierter und halten den Fünf-Punkte-Vorsprung auf den TuS Ennepe, der gegen Letmathe gleichfalls verlor. FSV-Trainer Wolfgang Hamenn nahm das Ergebnis gelassen hin. „Wir haben ein rassiges, ein ehrliches Derby gesehen, einen offenen Schlagabtausch mit vielen guten Einzelspielern auf beiden Seiten“, resümierte er. „Wenn wir ein eiskalt vorm Tor sind, gehen wir auch mit einem Punkt vom Platz.“

Ein Augenschmaus war die Partie aber nicht. Kampf war angesagt, insbesondere weil die Gevelsberger einmal mehr von kurzfristigen Ausfällen gebeutelt wurden. Andre Zschunke musste wegen einer Kieferentzündung absagen, Lukas Josten bei der Bundeswehr Dienst schieben. Und Trainer Wolfgang Hamann war sogar zusätzlich noch als Linienrichter im Einsatz, weil der üblicherweise die Fahne schwenkende Betreuer James Smaoui Spiele gegen Voerde grundsätzlich mit Hinweis auf seine Voerder Vergangenheit „auslässt“.

FSV nur mit Notlösungen auf der Bank

Üppig besetzt war die Bank der Gäste zwar auch nicht, aber der FSV bot nur Spieler auf, die zuvor schon bei der zweiten Mannschaft gespielt hatten. Auf dem Platz war aber zu spüren, dass die Gäste das eingespieltere Team am Start hatten. Sie agierten durchweg strukturierter, während Hamanns Jungs mehr reagierten als agierten.

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So gelang den Blau-weißen auch schnell der Führungstreffer. Maurice Ziwick war auf der rechten Angriffsseite völlig allein gelassen worden, bekam den Ball und drang ungehindert in der Strafraum ein. Seinen Schuss fälschte Deniz Akbaba zu allem Überfluss auch noch unerreichbar für seinen Keeper ab.

Kurzzeitiger Chancenwucher auf beiden Seiten

Die Partie entwickelte sich anschließend zum offenen Schlagabtausch. Hier rettete Lennard Jöns in höchster Not gegen Nico Hryn, auf der anderen Seite scheiterte Matthias Schoger an Michel Hakenberg. Und Alexander Hillenbergs Schuss strich ganz knapp am langen Pfosten vorbei. Den Abschluss bekam der Voerder in der nächsten Szene besser hin, als er einen per Kopf verlängerten Freistoß von Matz Völlmecke zum 0:2 verwandelte.

Ruhe kehrte aber nicht ein. Die Gevelsberger verschenkten nichts. Als Schoger Zentimeter vor dem Strafraum gefoult worden war, nahm er sich den Freistoß und versenkte ihn humorlos an der allerdings mit nur fünf Spielern zu knapp gestellten Mauer vorbei unhaltbar im Netz. Das versprach eine spannende zweite Halbzeit, doch die Partie verflachte eher. Vieles blieb Stückwerk und dem Zufall überlassen, wobei Voerde noch die besseren Torgelegenheiten verbuchte.