Gevelsberg. Der SV Ararat Gevelsberg hat einen neuen Torjäger: Innenverteidiger Rodi Bingöl. Notgedrungen wurde der Defensivspezialist zum Goalgetter.

Den vergangenen Sonntag wird Rodi Bingöl vom SV Ararat Gevelsberg wohl so schnell nicht vergessen. Der Innenverteidiger vom Fußball-A-Ligisten musste gegen den SuS Volmarstein nämlich als Mittelfeldspieler nicht nur auf einer ungewohnten Position auflaufen, sondern als dreifacher Torschütze wurde der Abwehrspieler in seiner neuen Rolle bei der 3:6-Niederlage zudem zum Helden des Tages.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal, in Wetter und Herdecke sowie in Hagen passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

Dass Bingöl am zurückliegenden Wochenende statt in der Defensive für Ordnung zu sorgen, im Angriff für die nötige Torgefahr zuständig war, lag an der personellen Lage am Hundeicken. Denn gegen die Volmarsteiner fiel Mitspieler Ali Göy, welcher sonst die linke Seite beackert, mit einer Prellung am Fuß aus. „Wir brauchten Hilfe im Angriff“, weiß Rodi Bingöl.

Bereits das zweite Spiel in neuer Rolle

Weil bereits in der Vorwoche der Kader vom kurdischen Verein in den vorderen Reihen nur sehr dünn besetzt war, spielte der 23-Jähringe nun seine zweite Begegnung in Folge auf dem neuen Posten.

In seinem ersten Offensiv-Einsatz in der Vorwoche gelang ihm noch kein Treffer. Das lag seiner Meinung nach an einer gewissen Eingewöhnungszeit. Bingöl meint: „Vergangene Woche war das für mich noch sehr ungewohnt. Diese Woche habe ich mich schon deutlich wohler gefühlt und wollte mich beweisen.“

Trotz Niederlage viel Lob von Mitspielern

Und das gelang ihm besser als gedacht. Denn eigentlich sind Bingöl und Torgefahr zwei Begriffe, die nicht so gut zueinander passen. Erst ein Treffer gelang dem Spieler von Ararat bisher in dieser Spielzeit. Dementsprechend freute er sich auch einen Tag nach seinem Dreierpack über seine Glanzleistung. „Das war der erste Hattrick in meinem Leben“, schwärmt er über seine neuentdeckte Torgefahr. Besonders seine ersten beiden Treffer waren für seinen Verein wichtig. Einmal stahl er seinem Teamkollegen Atik Oktay den Ball vom Fuß, um ihn selbst zu verwandeln (26.), wenige Momente später brachte er das Spielgerät rechts unten unter (28.). Dadurch verkürzte er in nur zwei Minuten einen frühen 0:3-Rückstand. „Das war ein richtig gutes Gefühl, weil bei uns noch einmal Hoffnung aufkam“, freut er sich.

Doch weil Volmarstein nach dem blitzschnellen Doppelpack wieder davonzog, war das gute Gefühl schnell wieder verfolgen. Da half auch der dritte Treffer von Bingöl, welcher nach einer Ecke mittels eines Abstaubers fiel, nicht mehr, die Niederlage noch zu verhindern (51.). „Wir waren nach dem Spiel sehr traurig. Trotzdem war meine Mannschaft sehr stolz auf mich und hat mich sehr gelobt“, beschreibt er seinen gemischten Gefühle.

Vielleicht am Mittwoch wieder vorne?

Diese gespaltene Stimmung könnte der SV Ararat jedoch bereits am Mittwoch wieder deutlich aufhellen. Die Gevelsberger treffen dann im Nachholspiel auf RW Rüggeberg. Eventuell wieder mit dem Defensivspezialisten Bingöl im Mittelfeld: „Ich habe mich durch die drei Treffer bei meinem Trainer empfohlen. Und die Rolle in der Offensive finde ich auch sehr schön“, meint er mit einem Lächeln. Dann könnten wenige Tage nach seinem Überraschungsauftritt weitere unverhoffte Erfolgserlebnisse folgen.