Gevelsberg. Am Sonntag sorgte Vedat Bingöl mit einem Traumtor für einen guten Auftakt in die Partie seines SV Ararat. Bingöl ist aber ein Wiederholungstäter.
Als Ararat-Stürmer Atik Oktay noch am Boden lag, hatte sein Mitspieler Vedat Bingöl plötzlich einen Geistesblitz. Nach einem Foulspiel an der Mittellinie schnappte sich der 32-Jährige den Ball. Und ohne großes Zögern schoss er das Spielgerät aus 50 Meter Entfernung in Richtung des gegnerischen Tores. Der starke Wind trug die Kugel dann immer weiter über den Platz und weil der gegnerische Schlussmann zu weit vor dem Kasten stand, flog das Spielgerät über den Keeper hinweg in das anvisierte Ziel.
„Keiner hat erwartet, dass wir nach sechs Minuten gegen Wetter II mit 1:0 in Führung gehen“, schwärmt der Torschütze Vedat Bingöl noch einen Tag später über sein Traumtor. Er wirkt auch eine Nacht nach dem Überraschungssieg von Ararat Gevelsberg gegen die Reserve vom FC Wetter in der Fußball-Kreisliga A noch ganz außer sich vor Freude. Sein Tor war dabei der Auftakt zu dem 3:1-Erfolg des Abstiegskandidaten gegen den Tabellensechsten.
Traumtor von Bingöl war geplant
Dass es in der wichtigen Begegnung zu dem Sensationstreffer gekommen ist, war dabei allerdings kein Zufall. „Ich habe schon in den ersten fünf Minuten meine Mitspieler darauf hingewiesen, dass der Torwart immer sehr weit vor dem Tor steht. Als ich dann selber die Chance hatte, habe ich sie einfach genutzt“, berichtet der Gevelsberger über die Anfangsphase des Spieles. Und ergänzt im selben Atemzug über die lange Flugbahn seines Schusses: „Als der Ball dann auch endlich im Tor lag, war ich sehr erleichtert.“
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Seit 13 Jahren A-Ligist
Als Meister der Kreisliga B3 stieg Ararat Gevelsberg 2009 in die A-Liga auf. Seitdem sind die Kicker vom Hundeicken Mitglied in der höchsten Kreisliga.Die beste Platzierung datiert aus der Saison 2013/14, als der SV Ararat die Saison auf dem fünften Platz beendete.
Nicht nur bei dem Mittelfeldspieler kam große Freude auf, als der Wetteraner Torhüter zum ersten Mal geschlagen war. Auch seine Mitspieler waren außer Rand und Band. Sie stürmten zu ihrem Helden und feierten zusammen den frühen Führungstreffer. „Ich hatte bestimmt zwanzig Arme auf meinem Kopf und alle haben sich auf mich geworfen. Die ganze Mannschaft hat sich so gefreut als wären sie selbst der Torschütze“, schwärmt der Mittelfeldspieler von den Jubelstürmen nach seinem Traumtor.
Doppelt wichtig für das Team
Und als wäre dieser Treffer nicht schon alleine eine große Geschichte wert, hat das Tor noch zusätzlich eine doppelte Vorgeschichte. Zum einen war das wichtige 1:0 bereits die zweite Bude in dieser Art und Weise von Vedat Bingöl. Denn bereits vor fünf Jahren brachte er einen Ball gegen den TuS Esborn aus großer Distanz im generischen Tor unter. „Aufgrund unserer aktuellen Situation haben wir uns dieses Mal jedoch noch mehr gefreut“, berichtet der Ararat-Spieler.
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Zum anderen konnte der 32-Jährige durch den Sieg auch einen gelungenen Einstand bei dem kurdischen Verein feiern. Denn die Partie gegen Wetter II war für ihn erst das zweite Spiel bei den Gevelsbergern seit seiner Rückkehr zu dem A-Ligisten. Zuletzt war er im Trikot der SG Vorhalle unterwegs. Erst in dieser Winterpause schloss er sich wieder seinem Herzensverein an. „Viel besser als mit diesem Tor konnte mein Comeback nicht verlaufen. Im nächsten Spiel muss ich dann aus 60 Metern Entfernung treffen“, witzelt Vedat Bingöl mit einem Lachen über sein mögliches Steigerungspotenzial.
Nun können die Fußballer vom Hundeicken die gute Stimmung jedoch erst einmal genießen. Denn mit dem zweiten Saisonsieg in der Tasche hat Gevelsberg zum ersten Mal in dieser Spielzeit die Abstiegsränge verlassen. „Ararat Gevelsberg hat für uns alle eine wichtige Bedeutung. Auch unsere Eltern kennen den Verein von früher und keiner von uns möchte, dass wir im nächsten Jahr in der B-Liga spielen. Deswegen möchten wir in den kommenden Wochen genauso weitermachen wie gegen Wetter“, schaut Vedat Bingöl in die Zukunft.