Ennepetal/Peking. Am Sonntag wird es ernst für den Ennepetaler Skirennfahrer Andreas Sander. Wir haben mit ihm über die Bedingungen in China gesprochen.
Es sind die zweiten Olympischen Winterspiele, die der Ennepetaler Skirennfahrer Andreas Sander in diesen Tagen in Peking erlebt. Bereits 2018 war Sander Teil des deutschen Teams in Pyeongchang – doch diese Spiele in China finden unter ganz besonderen Bedingungen statt. Neben den strengen Auflagen rund um die Corona-Pandemie steht das ausrichtende IOC wegen der vermeidlichen Menschenrechtsverletzungen und fehlender Nachhaltigkeit in der Kritik. Für Sander aber ist der Fokus auf den Sport gerichtet, schließlich hat der Ennepetaler bereits am Sonntag (4 Uhr, ARD/Eurosport) im Abfahrtsrennen die erste Chance auf eine olympische Medaille.
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Sie haben sich in den sozialen Medien positiv über die Bedingungen in Yanqing geäußert. Was stimmt Sie so erfreut?
Es ist einfach alles sehr gut organisiert hier. Die Pisten sind wirklich cool und gut zu fahren für uns Athleten. Was Corona betrifft läuft hier alles wie bei uns: mit Abstand und Maske. Wir werden jeden Tag getestet, das hält aber gar nicht groß auf.
Die Bilder aus Peking sehen von verstörend wegen des fehlenden Schnees bis imposant angesichts der riesigen Anlagen aus. Wie sind Ihre Eindrücke vom Drumherum an Ihrer Wettkampfstätte?
Die Wettkampfstätten sind wirklich gigantisch, das sieht schon beeindruckend aus, aber so ist das ja immer, wenn etwas neu ist. Für uns Sportler sind die kurzen Wege wirklich sehr gut, alles was wir benötigen ist fußläufig erreichbar. Vom Olympischen Dorf geht es in der Gondel in 15 Minuten hoch ins Skigebiet. Die Verpflegung und die Unterkunft sind ebenfalls top. Es ist alles so, wie wir es erwartet haben.
Am Sonntag geht es für Sie in Ihr erstes Rennen. Was können wir von Ihnen erwarten?
Erst einmal hoffe ich, dass ich auch tatsächlich fahren darf. Wir haben am Samstag noch einmal einen mannschaftsinternen Qualifikationslauf um die vier Startplätze. Das Rennen am Sonntag dürfte sehr spannend werden, da wirklich niemand voraus sagen kann, wer am Ende gewinnt. Es ist leider wirklich sehr windig hier, daher ist es nur schwer vorstellbar, das es ein faires Rennen wird.
Sander am Samstagmorgen für Abfahrtsrennen nominiert
Update: Das Training der Abfahrer in der Nacht von Freitag auf Samstag fiel den starken Winden in Yanqing zum Opfer. Gerade einmal drei Fahrer konnten sich auf die Strecke begeben, ehe das Training abgebrochen wurde. Damit entfiel auch die mannschaftsinterne Ausscheidung zwischen Andreas Sander und Simon Jocher. Der Deutsche Ski-Verband (DSV) entschied sich deshalb auch ohne einen letzten Leistungstest für Sander als Starter beim Abfahrtsrennen am Sonntagmorgen (4 Uhr MESZ). "Es ist natürlich schade, dass wir das nun nicht ausfahren konnten", gibt sich Sander als fairer Sportsmann. "Aber natürlich freut es mich, dass ich jetzt an den Start gehen darf", so der Ennepetaler am ZDF-Mikrofon.