Ennepetal. Für den TuS Ennepetal endet im Sommer eine erfolgreiche Epoche in der Fußball-Oberliga: Trainer Alex Thamm sucht eine neue Herausforderung.

Der Fußball-Oberligist TuS Ennepetal und Cheftrainer Alexander Thamm werden mit dem Ende der aktuell laufenden Saison getrennte Wege gehen. Nach vier gemeinsamen Jahren will sich der 38-Jährige sportlich verändern. Doch bevor die Thamm-Ära in Ennepetal endet, haben Mannschaft und Trainer noch gemeinsame Ziele – denn drei Wochen vor dem Ende der Winterpause stecken Thamm und seine Ennepetaler mitten im Kampf um den Klassenerhalt in der Oberliga Westfalen.

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Nein, leicht hat sich Alexander Thamm die Entscheidung nicht gemacht. „Mir ist aber immer mehr bewusst geworden, dass der Aufwand für mich sehr groß geworden ist“, sagt der scheidende Trainer des TuS Ennepetal, der beruflich in Düsseldorf tätig ist. Über die Jahreswende sei der Gedanke in ihm gereift, dass es Zeit für eine Luftveränderung sei. Nach dem ersten Testspiel diesen Jahres gegen den Cronenberger SC teilte Thamm seine Entscheidung den Verantwortlichen und seiner Mannschaft mit. „Ich habe versucht, das so unemotional wie möglich zu machen“, sagt der 38-Jährige. Wie nah ihm diese Entscheidung tatsächlich ging, dazu äußerte sich Thamm im Gespräch mit dieser Zeitung.

Bisher keine Angebote anderer Vereine für Thamm

Denn erst in den auf die Verkündung seiner Entscheidung folgenden Tagen sei ihm bewusst geworden, dass der gemeinsame Weg im Bremenstadion nun endlich ist. Angebote von anderen Vereinen haben bei dem charismatischen Fußballtrainer allerdings keine Rolle gespielt. „Ich muss auch nichts neues machen, würde aber bei ansprechenden Angeboten auch nicht nein sagen“, sagt Thamm.

Alexander Thamm bedankt sich bei seinem Spieler für den Einsatz auf dem Feld.
Alexander Thamm bedankt sich bei seinem Spieler für den Einsatz auf dem Feld. © Unbekannt | Marinko Prša

Vor vier Jahren begann die Zusammenarbeit zwischen dem ehemaligen Zweitliga-Profi Thamm und dem TuS Ennepetal. „Ich bin Thomas Riedel immer noch dankbar dafür, dass er mir die Chance gegeben hat, Trainer in der Oberliga zu sein“, sagt Thamm. Dabei kann auch der TuS dankbar sein, dass sich Thamm seinerzeit für Ennepetal entschieden hatte – auch wenn dieser noch keine vergleichbare Station auf der Trainerbank vorzuweisen hatte. Unter seiner Leitung kam der TuS Ennepetal nie ernsthaft in Abstiegsnöte, sondern sorgte sogar teilweise für große Furore in der Oberliga – wie beispielsweise in Thamms erster Saison im Bremenstadion.

Ennepetal unter Thamm teilweise Tabellenführer

Seinerzeit führte der TuS Ennepetal phasenweise die Oberliga Westfalen als Tabellenführer an und beendete eine grandiose Hinrunde auf dem dritten Platz. Dieser Trend bestätigte sich in der darauf folgenden Rückrunde aber nicht, die Ennepetaler beendeten die Spielzeit nach einer enttäuschenden zweiten Halbserie auf dem 13. Tabellenplatz. In der darauf folgenden Spielzeit 2019/2020, die aufgrund der Corona-Pandemie nach 20 Spieltagen abgebrochen wurde, landeten die Ennepetaler auf dem achten Rang.

Die Zeit für ein großes Resümee sieht Alexander Thamm allerdings noch nicht gekommen. „Wir haben noch eine große Aufgabe vor uns und wollen uns so gut es eben geht für die Abstiegsrunde in Position bringen“, sagt er. Derzeit rangieren die Ennepetaler auf dem eher ernüchternden 14. Tabellenplatz – mit sechs Punkten Rückstand auf die immer noch mögliche Aufstiegsrunde. Unmöglich diese noch zu erreichen ist es also nicht, Thamm aber sieht das eher realistisch. „Da ist die Tabelle nach 14 Spielen einfach ehrlich genug“, sagt er.

Im April schon nach Mallorca

Sollte es der TuS trotzdem in den noch verbleibenden sechs Partien schaffen, den Sprung in die Aufstiegsrunde und damit den Klassenerhalt sicherzustellen, werde es bereits dann eine große Feier geben. „Dann fahren wir schon Anfang April nach Mallorca“, sagt Alex Thamm.

Unabhängig davon wie es kommt, dürfte der traditionelle Trip nach der Saison auf die bei Fußballern so beliebte Insel eine Abschiedsfahrt für Thamm werden. Und dann dürfte es auch für Thamm noch einmal emotional werden. „Ennepetal ist etwas ganz besonderes, so einen familiären Verein gibt es nur noch ganz selten im Amateurfußball auf diesem Niveau“, sagt er.