Schwelm. Eigentlich wollte Torben Koball Anfang Januar sein Debüt für die SpVg. Linderhausen geben – doch dann kam alles anders. So geht es ihm heute.

Das nennt man Glück im Unglück. Eigentlich sollte der 23-jährige Torben Koball vor einer Woche sein Debüt für den Fußball-B-Ligisten SpVg Linderhausen II geben. Doch weil der Neuzugang sich bereits vor dem Anpfiff eine Verletzung zugezogen hat, konnte er nicht wie geplant zum ersten Mal im Tor der Schwelmer Reserve stehen. Statt seiner Premiere bekam der Keeper eine bittere Diagnose: Lungenkollaps sowie zwei Monate Pause.

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Dabei dachte der erst 23-Jährige zuerst gar nicht daran, dass irgendetwas Schlimmes passiert sei. Als er sich beim Warmmachen für ein Testspiel nach einem Schuss auf den Boden warf und mit dem Ball auf seinen Brustkorb fiel, verspürte er nur ein Ziehen, wie er es auch schon aus der Vergangenheit kannte. „Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich nur ein paar Sekunden brauchen würde, bis es wieder geht“, erzählt er von den ersten Sekunden nach der Situation. Doch dann kam alles anders, als er es sich gedacht hatte.

Schlimmer als angenommen

Denn bei einem kurzen Schmerz blieb es für ihn nicht. Auch noch einige Minuten später spürte der Schwelmer Neuzugang Koball die Folgen von der unglücklichen Aktion. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass es doch etwas schlimmer ist als ich angenommen habe“, erzählt der Torwart. Also konnte er sein Trikot wieder ausziehen. Sein erhofftes Debüt blieb somit aus. Die folgende 2:5-Niederlage seiner Mannschaft gegen Concordia Hagen verfolgte er dennoch von der Tribüne aus – trotz des starken Ziehens in seiner Brust.

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Erst nach dem Abpfiff suchte Koball den Weg in das nächstgelegene Krankenhaus, um sich dort untersuchen zu lassen. Weil die Ärzte dort nur von einer Prellung des Brustkorbes ausgingen, konnte er das Krankenhaus allerdings schnell wieder nach Hause verlassen. Dort angekommen ging ihm die Luft aus: „Ich habe mich da schon gewundert, als ich bei uns die Treppen hoch gelaufen bin und aus der Puste war“, so Koball.

Jetzt hilft ein Lungentrainer

Den Grund für seine Atemknappheit wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst am nächsten Tag kam Licht in die Dunkelheit: Als er am folgenden Morgen Sachen zur Arbeit bringen wollte, bekam Koball einen Anruf von dem Krankenhaus. Ihm wurde gesagt, dass er dringend noch einmal vorbeikommen müsste. Also besuchte er erneut einen Arzt. Nach weiteren Untersuchungen befand er sich bereits unter Narkose und die Ärzte führten einen Schlauch in seine Lunge ein. Der linke Lungenflügel war kollabiert – weshalb er die folgenden Tage im Krankenhaus verbringen musste.

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Damit, dass sein anfängliches Ziehen so schlimm sein würde, hat er nicht gerechnet. Mittlerweile geht es ihm wieder besser. Auch wird er keine bleibenden Folgen davontragen. Trotzdem hat er noch immer Probleme mit seiner Atmung. „Ich atme im Moment noch sehr flach ein. Um das tiefe Luftholen zu trainieren, habe ich extra einen Lungentrainer bekommen“, erzählt er. Dieser gibt ihm in Form von Smileys Rückmeldung zu seiner Atmung.

Comeback verschiebt sich

Durch seine Verletzung verschiebt sich sein Comeback auf den Fußballplatz um weitere zwei Monate. Das ist besonders bitter, weil Koball bereits zuvor sechs Jahre lang kein Fußball mehr gespielt hat. Damals hörte er mit seinem Hobby auf, um nach der Schule im Berufsleben durchzustarten. Weil er jetzt wieder mit dem Fußball anfangen wollte, hat er sich im Dezember bei den Schwelmern angemeldet.

An der Rennbahn fühlt sich Koball trotz der geringen Zeit, welche er erst bei seinem neuen Verein verbracht hat, bereits sehr wohl. Und der Keeper hat auch schon Ziele für die Zeit nach seiner Verletzung: „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich in der Rückrunde noch ein paar Spiele absolvieren könnte. Außerdem wünsche ich mir, dass wir auf einem einstelligen Tabellenplatz landen“, blickt er voraus.