Gevelsberg. Das schreibt der Vorstand des FSV Gevelsberg zur Trennung des Bezirksligisten von Trainer Uwe Jöns.
Der Fußball-Bezirksligist FSV Gevelsberg wird künftig weder von Cheftrainer Uwe Jöns noch von seinem Co Norbert Behr trainiert. Das geht aus einem Statement des FSV-Vorstandes hervor. Drei Tage nach der Trennung des Vereins von seinem Bezirksliga-Trainer gibt der Vorstand auch Einblicke in die Gründe der Trennung: atmosphärische Störungen.
Trennung nach Serie von drei Siegen und 19:0 Toren
Am vergangenen Samstag hatte der FSV Gevelsberg auf seiner Facebook-Seite die Trennung bekannt geben. Dazu hieß es, dass es für den Vorstand kein leichter Schritt gewesen sei. „Die Gründe hierfür bleiben in beiderseitigem Einvernehmen unter acht Augen und haben nichts mit der derzeitigen sportlichen oder pandemiebedingten Lage zu tun.“ Die Trennung kam zu einem Zeitpunkt, als der FSV Gevelsberg in der Bezirksliga eine Serie von drei Siegen und 19:0 Toren hingelegt hatte. Daher endete am Samstag noch die Mitteilung mit: „Der Vorstand, die erste Mannschaft und der gesamte FSV Gevelsberg bedanken sich bei Uwe Jöns für seine gute Arbeit, sein jahrelanges Engagement und seinen Enthusiasmus für den Verein.“
Nun gab es Gerüchte um das Verhältnis zwischen Trainer und einzelnen Spielern. Hinter vorgehaltener Hand war von „Unstimmigkeiten auch zwischen Team und Trainer“ die Rede. „Dass es jetzt passiert, kommt zwar überraschend. Aber es hat sich schon in den letzten Wochen abgezeichnet“, sagt ein Spieler, der nicht genannt werden möchte. Das Statement des Vereins am Dienstag bestätigt dies indirekt.
Gesetze des Fußballs greifen
Im Statement, das FSV-Geschäftsführer Christian Bauermeister der Redaktion übermittelt hat, heißt es: „Zwischen Teilen der Mannschaft und des Trainers gab es seit einer geraumen Zeit atmosphärische Störungen und teaminterne Probleme in der Kommunikation, davon betroffen war auch die Kommunikation der einzelnen Seniorenmannschaften untereinander. Ziel war gewesen, sich in der Winterpause mit beiden Seiten zusammen zu setzen und diese Thematik zu besprechen. Dieses ließ sich zum Bedauern des Vereins allerdings nicht mehr aufrechterhalten, so dass wir uns gezwungen sahen, diesen Schritt so kurzfristig am letzten Samstag zu gehen. Das mag für Außenstehende in der momentanen sportlichen Situation nicht nachvollziehbar sein, aber auch hier greifen die Gesetze des Fußballs“.
In der weiteren Mitteilung gibt der FSV Gevelsberg, in der der Vorstand Uwe Jöns nochmals ausdrücklich für sein Engagement lobt und ihm dankt, bekannt, dass auch der Co-Trainer Norbert Behr nicht mehr zur Verfügung stehe. „Wir kennen Uwe als absolut akribischen, detailorientierten Trainer, der mit seinen Methoden und Mitteln sicherlich auch ohne Probleme höherklassig trainieren kann und danken ihm für den schönen und vor allen Dingen auch erfolgreichen Fußball der letzten Jahre“, heißt es. Und weiter: „Natürlich danken wir auch seinem Co Norbert Behr, der in Zukunft dem Verein auch nicht mehr als Co-Trainer zur Verfügung steht“.
Interimslösung bis zur Winterpause
Mit der Trennung von Uwe Jöns und Norbert Behr hat der FSV Gevelsberg mit Wolfgang Hamann bis zur Winterpause eine Interimslösung auf der Trainerbank gefunden. Der hatte die Gevelsberger bereits von 2016 bis 2019 als Nachfolger von Sadat Dautovic verantwortlich und erfolgreich trainiert. Ihm habe der Verein viel zu verdanken, er habe immer in allen Bereichen einen tollen Job abgeliefert, das bekundeten der damalige Vorstand Thomas Pfaff und Sportvorstand Uwe Franz einmütig bei Hamanns Abschied.
Hamann wechselte für ein Kurzgastspiel von wenigen Monaten zum SC Wengern und musste zuletzt wegen einer schweren Erkrankung kürzer treten. Deshalb hatte er auch bisher alle Angebote, eine Mannschaft zu übernehmen, ausgeschlagen. Jetzt scheint sich der 62-Jährige wieder fit genug fürs Trainergeschäft zu fühlen. Und: Alte Liebe rostet bekanntlich nicht. Im Stefansbachtal war der frühere Klasse-Torwart ja schon mehrfach tätig. „Das ist eine Herzensangelegenheit für mich“, erklärt der Trainer, der schon vielfach im Stefansbachtal tätig war, erste und zweite Mannschaft dauerhaft oder vorübergehend trainiert hat. „Das ist wie eine alte Liebe – ein Stefansbachtal-Virus.“ Für Robert Jost, den Sportlichen Leiter des FSV, war die Entscheidung für Hamann eine nahe liegende Lösung. „Er kennt die Spieler und ist mit vollem Herzen dabei“, so Jost.
Jöns seit über acht Jahren Trainer im FSV
Der Einstand war mit dem 3:0-Erfolg beim FC Herdecke-Ende erfolgreich für Wolfgang Hamann. „Die Jungs haben es mir leicht gemacht“, sagt er und lobte die Arbeit seines Vorgänger. Für Hamann folgen noch die Spiele beim SC Hennen am 5. Dezember und im Stadion Stefansbachtal gegen den FC Hellas/Makedonikos am 12. Dezember. Mit dem 16. Spieltag am 13. Februar 2022 endet die Winterpause laut Plan.
Uwe Jöns ist seit über acht Jahren im Verein, hat nach C-, B- und A-Junioren die erste Mannschaft in drei „unvollendeten“ Spielzeiten von 2019 bis 2021 betreut. Die U19 hatte Jöns zusammen mit Holger Döinghaus zweimal in Folge zur Meisterschaft in der Kreisliga A geführt. In deren Folg hat er mit Yann-Luca Husseck, Lennard Jöns, Julian Dienemann, Leon Herweg und Lucas Gradic fünf Nachwuchsspieler in den Bezirksliga-Kader integriert. Weitere sechs Spieler spielen in den beiden Kreisliga-Teams des FSV Gevelsberg.
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