Gevelsberg. Sofort bei den Senioren Fuß zu fassen, fiel Julian Dienemann vom FSV Gevelsberg zunächst schwer. So denkt der 21-Jährige heute über seine Rolle.
Seit 2013 schnürt Julian Dienemann die Fußballschuhe für den FSV Gevelsberg. Sein Trainer seitdem: Uwe Jöns. Zu dem ehemaligen Jugend- und mittlerweile Bezirksliga-Coach des FSV pflegt der 21-Jährige ein ganz besonderes Verhältnis. Ein Freifahrtschein für regelmäßige Einsätze in der Bezirksliga ist die Beziehung zwischen dem defensiven Mittelfeldspieler und dem Trainer jedoch lange nicht.
Seit rund zwei Jahren gehört Dienemann nun zum Kader der Bachtaler – und hat in dieser Zeit schon einige Einsatzminuten bekommen. Und das, obwohl der Konkurrenzkampf im defensiven Mittelfeld beim FSV groß ist. „Ich bin Uwe sehr dankbar dafür, dass er mir vertraut und mich schon häufig hat spielen lassen. Ohne ihn wäre ich wahrscheinlich nicht da, wo ich jetzt bin“, erklärt der 21-Jährige.
Gemeinsam holten Jöns und Dienemann als sein Kapitän auf dem Feld 2018 den Kreismeister-Titel nach Gevelsberg. Dienemann damals als unangefochtener Stammspieler und Leistungsträger. Angekommen bei den Senioren sah sich der talentierte Mittelfeldspieler jedoch plötzlich einer anderen Position ausgesetzt. Nun war er nicht mehr die Stammkraft, die jedes Spiel auf dem Feld stand, sondern nur noch einer von vielen Spielern auf ähnlichem Niveau.
„Im Vergleich zum Jugendfußball war das schon etwas anderes. Der Ton ist ein ganz anderer. Damit meine ich, dass, wenn man einen Fehler macht oder nicht so spielt wie andere es gerne hätten, wird einem das lautstark und meist nicht mit freundlichen Worten mitgeteilt“, so Dienemann.
Erste Wochen nicht so einfach
Die ersten Wochen und Einheiten nach seiner Ankunft bei den Senioren waren zunächst von Zurückhaltung geprägt. Sich in einer neuen Hierarchie zurecht zu finden, sei zunächst nicht einfach für ihn gewesen, so Dienemann. „Man musste zu Anfang schon viel einstecken, aber mittlerweile teilt man auch mal mit aus. So steigt das Selbstvertrauen, man wird mutiger und von seinen Kollegen akzeptiert“, blickt er zurück.
Im Nachhinein kann der Kfz-Mechatroniker aber sagen, dass er von den Mitspielern gut aufgenommen wurde: „Natürlich wird immer erst einmal geschaut, wenn ein Spieler aus der Jugend hoch zur ersten Mannschaft kommt. Aber die Jungs haben mir eigentlich recht schnell das Gefühl gegeben, dazu zu gehören“, erklärt der zentrale Mittelfeldspieler.
Als Schlüsselmoment beschreibt Dienemann eine Situation aus dem vergangenen Jahr, als er im Spiel beim FC Herdecke-Ende sein erstes Tor für die Senioren erzielte. „Das war damals ein ganz schönes Tor und beim Jubel habe ich dann richtig gemerkt, wie die Mannschaftskollegen sich für mich gefreut haben. Das war natürlich ein schöner Moment, der noch mal gezeigt hat, dass ich endgültig in der Mannschaft angekommen bin“, blickt Dienemann auf seinen ersten Torerfolg für die FSV-Senioren zurück.
Für die kommende Saison hat sich der 21-Jährige vor allem vorgenommen „so viel wie möglich zu spielen. Ich werde alles dafür tun, dass mich der Trainer einsetzt.“ Auf die Frage, was sein Saisonziel mit der Mannschaft sei, antwortet Dienemann selbstbewusst: „Ich will, dass wir aufsteigen!“