Ennepe-Süd. So entscheidet und begründet der westfälische Fußballverband Abbruch und Annullierung der Saison.
Das war’s! Eine endgültige Entscheidung zur Fußball-Oberliga ist gefällt. Sowohl der TuS Ennepetal als auch die TSG Sprockhövel werden nicht mehr spielen, ihre bisher erbrachten Leistungen sind null und nichtig. Mehr noch: Der Verband bricht die Saison 2020/2021 in allen Ligen ab, die Ergebnisse werden annulliert. Es wird keine Aufsteiger, es wird keine Absteiger geben. Aber: Mannschaften, die sich während der Saison zurückgezogen haben, steigen ab.
+ + + Du willst wissen, was in Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal passiert? Melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +
Der Beschluss
Während einer virtuelle Pressekonferenz am gestrigen Montag haben für den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) Präsident Gundolf Walaschewski, der Vize-Präsident Amateurfußball Manfred Schnieders, Marianne Finke-Holtz (Frauenfußball) und Holger Bellinghoff (Jugend) bekannt gegeben und zu den Entscheidungen Stellung bezogen.
„Wir müssen an die Gesundheit der Spieler denken. Wir haben volles Verständnis für die Vereine, die gerne aufgestiegen wären. Aber im Interesse aller Fußballer in Westfalen mussten wir diese Entscheidung treffen“, sagt Walaschewski. „Das ist keine willkürliche Entscheidung, wir haben es so lange aufgeschoben wie es rechtlich vertretbar war. Durch die neuen Coronabedingungen müssen wir davon ausgehen, dass wir die Saison sportlich gerecht zu Ende zu spielen.“
Die Begründung
Überraschend ist, dass der Verband eine generellen Abbruch und Annullierung vornimmt. Bisher war die Argumentation, dass dies rechtlich nicht möglich sei, dass Liga für Liga geschaut und entschieden werden müsse. Weil aber ein rechtzeitiger Start in eine Saison, die am 30. Juni hätte enden müssen, möglich sei, haben man sich zum diesem Schritt durchgerungen, sagt Manfred Schnieders („Die vergangenen Wochen und Monate waren für uns nicht vergnügungssteuerpflichtig.“). Schnieders weiter: „Die Corona-Schutzverordnung wird aber dann bis zum 9. Mai verlängert. Damit waren wir dann raus.“ Und mit einem Start einer Spielzeit Mitte Juni ist in keine der westfälischen Ligen ein Ende am 30. Juni möglich.
Die Oberliga
Damit wird auch die Oberliga Westfalen mit dem TuS Ennepetal und der TSG Sprockhövel größer – ohne Aufsteiger und einem Absteiger aus der Regionalliga; nach bisherigem Stand wäre dies Schlusslicht RW Ahlen. Ob es 2021/2022 eine XXL-Liga geben wird oder zwei Staffeln, wird sich noch entscheiden. Oberliga-Spitzenreiter FC Gütersloh will sich mit der Annullierung nicht zufrieden geben, fühlt sich um den möglichen Aufstieg gebracht und will dagegen klagen. „Wenn das so kommt, stehen wir das durch. Die Regularien lassen keine andere Möglichkeit zu“, so Schnieders.
Die Frauen, die Jugend
Betroffen sind auch die Meisterschaften der Frauen und der Jugend, die allesamt nicht mehr kicken werden können. Bei den Frauen gab es die Hoffnung, wegen der kleinen Staffeln vielleicht doch noch auf die 50 Prozent zu kommen. Beispiel Bezirksliga, in der der FC Silschede in einer 14er Staffel der Gruppe 4 spielt. „Aber auch uns blieb keine andere Möglichkeit. Auch hier wird es keine Aufsteiger geben“, sagt Marianne Finke-Holtz.
Der Pokal
Noch nicht wirklich geklärt ist, wie es in den Pokalwettbewerben weiter geht – sowohl auf Kreis- als auch auf Verbandsebene. Eine weitere interne Konferenz des westfälischen Fußballverbandes soll im Austausch mit den beteiligten Mannschaft das weitere Vorgehen klären. Im Raum stand unter anderem, dass der westfälische Vertreter per Los bestimmt werden soll.
Bis zum 15 . Juni muss der Kreis seine Teilnehmer für den Westfalenpokal melden. Hagens Pokalspielleiter Dietmar Achtert hatte bereits signalisiert, dass dies zu ambitioniert sein könne. Eine Vorgehensweis gibt es für die Spielerinnen und Spieler im Kampf um den Kreispokal zwischen Ennepe, Ruhr und Volme nicht. Bei den Herren hat zuletzt Oberligist TuS Ennepetal den Pott gewonnen – übrigens zum vierten Mal in Folge. Bei den Frauen heißt der aktuelle Kreispokalsieger Landesligist SV Hohenlimburg.
Die Saison 2021/2022
Festhalten will der Verband an den bisher feststehenden überkreislichen Terminen im Rahmenplan für die kommende Saison. Demnach geht es bei den Männern mit der Tore- und Punktejagd am 15. August los, die Frauen beginnen ihre Spielzeiten am 29. August. In der Jugend soll nach einem aktuellen Entwurf des Rahmenspielplans ab dem 28./29. August gespielt werden. Allerdings kann der Start je nach weiterer Entwicklung in den September verschoben werden.
+ + + Mehr Lokalsport aus dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis findest Du hier + + +