Schwelm. Viel spricht für Schwelm. So kann es aber auch in die Hose gehen.

Es ist der letzte Spieltag der Hauptrunde – wenn es nach dem ursprünglichen Plan der 2. Basketball-Bundesliga, ProB Nord, ging. Doch die vielen Ausfälle aufgrund positiver Corona-Tests haben die Hauptsaison um eine Woche verlängern lassen, ehe die Playoffs beginnen. Die EN Baskets Schwelm erwarten zum letzten Heimspiel der Hauptrunde den Zweite Itzehoe Eagles. Einen Samstag später geht es am „Nachholspieltag“ zu den TKS 49ers nach Stahnsdorf, einem der ärgsten Mit-Konkurrenten um einen Playoff-Platz. Und so kann der Weg in diem Playoff-Runde für die Kreisstädter aussehen. Oder auch nicht.

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Die Ausgangslage

Es sind vier Mannschaften, die noch um drei Plätze der Meisterrunde kämpfen: die EN Baskets Schwelm mit 20 Punkten nach 20 Spielen, die TKS 49ers Stahnsdorf (20 Pkt/20 Spiele), die Iserlohn Kangaroos (20 Pkt/21 Spiele) und die RheinStars Köln (18 Pkt/20 Spiele). Am Wochenende spielen Schwelm gegen Itzehoe, Stahnsdorf gegen den Dritten WWU Baskets Münster, Iserlohn gegen den Vierten BSW Sixers und die RheinStars Köln gegen den Vorletzten Lok Bernau. Einzig für die Iserlohner ist es das letzte Spiel der Hauptrunde, Schwelm, Stahnsdorf und Köln müssen oder dürfen in die „Verlängerung“.

Playoffs mit Schützenhilfe

Ein Sieg der Schwelmer gegen den Vorjahres Nord-Meister aus Schleswig Holstein alleine reicht nicht aus, um endgültig die Playoffs zu erreichen. Es bräuchte Schützenhilfe, um dieses Saisonziel zu erreichen. Schwelm hätte 22 Punkte auf der Haben-Seite: Sowohl Iserlohn als auch Köln würden bei jeweiligen Niederlagen die 22 Zähler nicht mehr erreichen könne. Für Iserlohn bliebe es bei den 20, Köln käme mit einem Sieg im Nachholspiel auf maximal 20 Punkte. Schwelm hätte es geschafft.

Trotz Niederlage in Playoffs

Das Nachsehen gegen die Adler aus dem hohen Norden könnte dennoch das Erreichen der Playoff-Runde bedeuten. Aber nur, wenn am Samstag sowohl Stahnsdorf und Iserlohn gewinnen sowie Köln verlieren würden. Die Folge: Stahnsdorf und Iserlohn hätten mit 22 Zählern die Playoffs erreicht. Schwelm hätte 20, Köln 18 Punkte. Am Nachholspieltag könnten die Domstädter mit den Kreisstädtern allenfalls gleich ziehen – doch Schwelm gewinnt das direkte Duell und wäre in der Playoff-Runde.

Noch nicht in Playoffs

Verlöre Schwelm gegen Itzehoe, wäre das ärgerlich, aber nichts verloren. Es bliebe bei 20 Punkten auf der Habenseite. Würde die Konkurrenz allesamt gewinnen, bliebe Schwelm als Achter sogar noch in der Playoff-Zone. Stahnsdorf und Iserlohn mit jeweils 22 Punkten zögen an Schwelm vorbei. Die Kreisstädter und die Domstädter blieben punktgleich, Schwelm aber um einen Platz besser wegen des gewonnenen direkten Duells. Die endgültige Entscheidung wäre auf den 20./21. März vertagt. Dann kann es kompliziert werden.

Quartett ist punktgleich

Nach dem „Nachholspieltag“ müssten die Rechenschieber herausgeholt werden, wenn das Quartett aus Schwelm, Stahnsdorf, Iserlohn und Köln mit jeweils 22 Punkten die Hauptrunde beenden würden. Schwelm hätte dabei gegen Itzehoe verloren und in Stahnsdorf gewonnen. Dann kommt es auf die direkten Duelle an. Schwelm und Köln hätten jeweils zwei gewonnen, Iserlohn und Stahnsdorf jeweils nur eines.

Playoffs verpassen

Läuft es ganz schlecht, kann auch das passieren. Zwei Niederlagen von Schwelm – und es bliebe in der Endabrechnung bei 20 Punkten. Die Konkurrenz kann jeweils 22 Punkten erzielen und hätten die Kreisstädter überholt: Stahnsdorf und Iserlohn mit jeweils einem weiteren Sieg, Köln mit zwei weiteren Siegen. Worst case.

Der samstägliche Gegner

Itzehoe ist der Vize-Meister im Norden der vergangenen Saison und die Extra-Klasse auch in der laufenden Spielzeit unter Beweis stellen können. Einem Aufstieg in die ProA sind die Norddeutschen nicht abgeneigt. Im Fernduell gegen die punktgleiche Mannschaft aus Münster geht es um die Vize-Meisterschaft. Daher wird Schwelm auf eine hochmotivierte Mannschaft treffen. Vollzählig treten die Adler aber nicht an: Es fehlen der ehemalige BBL-Guard „Cha Cha“ Zazai und der Head-Coach Pat Elzie.

Das Hinspiel

Im Hinspiel in Itzehoe kassierten die Schwelmer seinerzeit im sechsten Saisonspiel mit dem 73:77 die dritte Niederlage in Folge. Itzehoe führte zur Pause mit 47:31. Ärgerlich, dass auch bei dieser Niederlagen die Einstellung in der Anfangsphase ausgesprochen liederlich war. Im dritten Viertel holten die Gäste um Trainer Falk Möller ordentlich auf. Zwei Minuten vor der Schlusssirene war gar eine Schwelmer Führung drin. Doch die Kreise von Marko Boksic, einer der besten Eagle-Spieler, waren einfach nicht einzuengen.

Die Personalien

Wie am vorherigen Samstag in Bernau werden die EN Baskets Schwelm auf Daniel Mayr verzichten. Für den Center ist die Saison wegen des Anrisses der Plantarfaszie unter der rechte Ferse. Das wirkt sich auf die Rotation aus. Die restlichen Schwelmer Spieler müssen den Ausfall kompensieren. dass sie das schaffen können, haben sich in Bernau gezeigt, als mit einer Energieleistung in der Verlängerung beide Punkte aus Brandenburg entführt werden konnten.

Das sagt der Trainer

„Wir rechnen nicht. Wir müssen beide Spiele noch gewinnen, dann sind wir auf der sicheren Seite“, sagt Falk Möller. „Das Hinspiel hat gezeigt, dass wir Itzehoe schlagen können, auch wenn die Mannschaft uns körperlich überlegen ist. Mit entscheidend wird sein, dass wir von Anfang an hochkonzentriert spielen.“

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