Ennepetal/Cortina. Andreas Sander setzt die „deutschen Festspiele“ in Cortina fort. So holt der Ennepetaler WM-Silber.
WM-Silber für Deutschland! Das dritte mittlerweile: Andreas Sander hat in der Königsdisziplin der alpinen Ski-Weltmeisterschaften im italienischen Cortina d’Ampezzo den zweiten Platz hinter Vincent Kriechmayr aus Österreich erreicht. Der 31-jährige Fahrer der Skigemeinschaft Ennepetal komplettiert damit „die deutschen Festspiele“, wie es Felix Neureuther („Es war eine blitzsaubere Fahrt von Andreas Sander.“) beschrieb. Nach Romed Baumann im Super G und Kira Weidle in der Abfahrt – beide gewannen jeweils Silber – ist Sander der dritte DSV-Fahrer auf dem Podest.
Mit der Startnummer zwei war der Ennepetaler unterwegs, direkt hinter Kriechmayr. ARD-Experte und Ski-Legende Felix Neureuther im Vorfeld: „Die niedrigen Startnummern sind von Vorteil.“ Er behielt Recht, denn im Laufe des Rennens wurde die neue Vertigine-Piste eisiger und damit auch schwerer zu fahren.
Wimpernschlag hinter dem Doppel-Weltmeister
Bereits die ersten Starter ließen den Atem stocken. Bei Kaiserwetter legte Andreas Sander hin, was sowohl Neureuther als auch ARD-Reporter Bernd Schmelzer Lobeshymnen anstimmen ließen. „Däs passt, däs passt. Die Körpersprache stimmt. Däs läuft gut“, so Neureuther. „Ohhh, hier ein kleiner Nachschieber“, entfuhr es Schmelter, als Sander aus der Traverse kommt. Neureuther ergänzte sofort: „Aber das Tempo stimmt.“
Das Tempo stimmte bis ins Ziel. Und fast hätte er Kriechmayr, der sich jetzt Doppel-Weltmeister nennen darf, eingeholt. Immer wieder auf Augenhöhe beziehungsweise mit gleichen Zeiten war es weniger als ein Wimpernschlag, dass Sander hinter Kriechmayr landete. Eine hundertstel Sekunde mehr. Unglaublich knapp.
„Finale“ mit ersten beiden Startern
Dass dies bereits eine Art Finale für das gesamte Abfahrts-Rennen sein sollte, konnte man zu diesem Zeitpunkt der Zieleinfahrt des Ennepetalers noch nicht ahnen. Es folgten schließlich noch hochkarätige Mit-Favoriten: Lokalmatador Dominik Paris war anfangs sogar als Schnellster unterwegs, verlor an Zeit – an der Traverse. Matthias Mayer aus Österreich – verpasste ein Tor, schied aus. Ein kleiner, aber schwerwiegender Fahrfehler im oberen Bereich der Piste von Thomas Dreßen ließen seine Podest-Hoffnungen schmelzen. Auch der folgende Beat Feuz aus der Schweiz fand nicht die ideale Linie, landete knapp zwei zehntel Sekunden hinter Andreas Sander auf Platz drei in der Zieleinfahrt – und schließlich auch in der Gesamtwertung.
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