Ennepetal. Obwohl es die Corona-Schutzverordnung erlaubt, findet beim VGS Königsfeld kein Rehasport statt – aus Rücksicht
In den Räumen der Klinik Königsfeld – wo normalerweise die rund 1.000 Mitglieder des VGS Königsfeld regelmäßig an ihrer Gesundheit arbeiten – ist es seit Anfang November ruhig. Dabei dürften Rehasport-Kurse für Personen mit einer entsprechenden Verordnung weiter stattfinden. So besagt es die aktuelle Corona-Schutzverordnung.
Trotzdem beschloss der Vorstand um die erste Vorsitzende Eva Dopke, das gesamte Kursangebot zunächst bis zum 30. November zu pausieren. Inzwischen wurde der Lockdown bis zum 10. Januar verlängert. Mindestens so lange gibt es auch beim VGS Königsfeld keinen Sport. „Wir möchten unseren Beitrag zur Pandemiebekämpfung leisten“, sagt Dopke.
Viele Mitglieder aus der Risikogruppe
Der Königsfelder Vorstand fällte seine Entscheidung nach langer Überlegung. „Wir haben uns lange gefragt, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit der Pandemiesituation aussieht“, sagt Dopke. Viele Mitglieder des Vereins würden zur Risikogruppe gehören und aus Angst vor dem Virus Kontakte so weitestgehend vermeiden. „Außerdem dürften die Selbstzahlenden nicht teilnehmen. Organisatorisch wäre das für uns ein enormer Mehraufwand. Die Gruppenkonstellationen hätten sich erneut verändert. Für Rehasport ist es aber charakteristisch, dass kontinuierlich mit den gleichen Menschen trainiert wird“, meint Dopke. „Rehasport bleibt eine Sportart in der Gruppe“, meint Dopke. 15 Teilnehmer – so im Normalfall die reguläre Gruppenstärke – sind aufgrund der Corona-Schutzverordnung schon länger nicht mehr erlaubt. Genauso wie die Rehasport- oder Fitnessübungen im Wasser.
Bereits vor dem November-Lockdown passte das Team das Angebot an orthopädischem und neurologischem Rehasport, bzw. Herzsport an. „Wir haben die Gruppen verkleinert und auf Partner- und Bewegungsübungen verzichtet. So wollten wir das Ansteckungsrisiko in unseren Räumen senken“, beschreibt Dopke die getroffenen Maßnahmen. Zuletzt habe man es auch mit dem Tragen einer Maske während der Kurse versucht. „Das sorgte für eine gemischte Resonanz. Unter der Maske litt die Belastbarkeit unserer Mitglieder. Dementsprechend groß war die Herausforderung für unser Trainer- und Übungsleiterteam“, erklärt die erste Vorsitzende.
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Zwar bietet der VGS Königsfeld für seine Mitglieder Videos mit Übungen an, Onlinetraining sei bislang aber noch nicht zustande gekommen. „Wir müssen immer schauen, welche Zielgruppe wir mit den Angeboten erreichen möchten – zumal sich das Training zuhause oftmals schwierig darstellt“, sagt Dopke.
Rückgang von etwa 300 Mitgliedern
Im Januar wird der Vorstand um Eva Dopke das weitere Verfahren bekanntgeben. Fest steht: Der zweite Lockdown geht nicht spurlos am VGS Königsfeld vorbei. „Wir verzeichnen einen Rückgang von etwa 300 Mitgliedern. Eine Fluktuation in dieser Größenordnung ist zwar normal, allerdings kamen kaum bis wenig Neuanmeldungen hinzu“, sagt Dopke. Sorgen mache sie sich jedoch nicht, dass das Pausieren des Kursangebots existenzbedrohend werden könnte. Schließlich könne sich der Verein durch Kurzarbeit, Sparmaßnahmen und Mitgliedsbeiträge für vier bis sechs Monate über Wasser halten. Denn nur so sei es möglich, dass der VGS Königsfeld seine Vorbildfunktion vorleben kann.