Schwelm. 78:79-Niederlage gegen die RheinStars Köln. Das Spiel wird in der Schlusssekunde durch einen fragwürdigen Freiwurf-Pfiff entschieden.
Eine Reaktion auf die teilweise nachlässige Vorstellung in der Vorwoche bei den Iserlohn Kangaroos wollte EN Baskets-Coach Falk Möller von seiner Mannschaft sehen. Was der Übungsleiter der Schwelmer Profi-Basketballer im Heimspiel gegen die ReinStars Köln am Wochenende jedoch zu sehen bekam, war genau das, was er sich nicht erhofft hatte. Mit 78:79 hatten die Kreisstädter am Ende das Nachsehen.
Schon in den ersten Spielminuten in der Schwelm-Arena wurde deutlich: Mit dem Kopf sind die Baskets noch nicht so recht auf dem Parkett. Montreal Scott erzielte mit einem starken Zug zum Korb zwar die ersten Punkte für die Hausherren, im Anschluss war von dem Leistungsträger der Schwelmer jedoch nur noch wenig zu sehen.
Die RheinStars aus Köln übernahmen das Kommando. Angeführt von ihrem an diesem Abend extrem starken Aufbauspieler Vincent Golson verstanden es die Domstädter, den Favoriten aus Schwelm in der Defensive im Griff zu halten und immer wieder wichtige Rebounds zu holen. Vor allem am offensiven Brett zeigten die Kölner eine starke Vorstellung und hielten den Ball damit in den eigenen Reihen.
Möller ärgern 20 Kölner Rebounds
20 Offensivrebounds zum Ende der Partie für die RheinStars sprechen eine deutliche Sprache. Das ärgerte auch Schwelm-Trainer Falk Möller: „Über das Verhalten am defensiven Brett werden wir in der kommenden Trainingswoche viel sprechen. Das darf uns in der Form einfach nicht passieren“, erklärte der Baskets-Coach im Anschluss an die Partie.
Vor allem die körperlich robusten Benedict van Laack, Florian Wendeler und Viktor Frankl-Maus machten den Hausherren das Leben unter den Körben schwer. Nach dem ersten Viertel gingen die Gäste mit einer 27:14-Führung in die Pause.
Im Anschluss fanden die Baskets jedoch immer besser in die Partie und waren nun auch unter dem Korb deutlich präsenter. Die nun eingewechselten David Ewald und Felix Meyer-Tonndorf brachten Energie in das Schwelmer Spiel und erzielten einige wichtige Punkte für das Möller-Team. Auch Kapitän Nikita Khartchenkov ließ seine Qualitäten von der Dreierlinie jetzt aufblitzen und brachte Schwelm bis zum Ende der ersten Spielhälfte wieder in Schlagdistanz Die RheinStars konnten noch eine knappe 44:41-Führung in die Pause retten.
Auch im zweiten Spielabschnitt knüpften die Kreisstädter an ihre engagierte Vorstellung aus dem zweiten Viertel an und wurden ihrer Favoritenrolle nun mit konsequenter Verteidigung gerecht.
Offensiv liefen die Schwelmer nun erneut durch eine starke Vorstellung von Khartchenkov heiß, der mit einem erneuten Drei-Punkte-Wurf die erste Führung seit der Anfangsphase besorgte. Bis zum Ende des dritten Viertels machten die Schwelmer nun einen souveränen Eindruck und ließen in den zehn Spielminuten lediglich zwölf Punkte für die Kölner zu.
Mit einer 60:56-Führung und einem nun stark spielenden Duo aus Khartchenkov und Milen Zahariev gingen die Hausherren in den letzten Spielabschnitt. Zunächst machte es den Anschein, als würden die Schwelmer nun klar davon ziehen. Rund acht Minuten vor Spielende sorgte Felix Meyer-Tonndorf mit einem Dreier für eine mittlerweile verdiente Führung von zwölf Punkten (69:57).
Doch die Gäste aus Köln gaben sich nicht auf und kämpften sich durch starkes Reboundverhalten wieder in die Partie zurück. Aufbauspieler Vincent Golson und Tibor Taras brachten ihr Team mit starken Aktionen wieder in Schlagdistanz. Auf der anderen Seite des Spielfeldes verpassten es die Schwelmer in dieser Phase, den Deckel drauf zu machen.
Freiwürfe entscheiden die Partie
Und so kam es, wie es kommen musste: Kölns Tibor Taras wurde beim Stand von 78:76 für Schwelm bei einem Wurf-Versuch von der Dreier-Linie gefoult und stand 1,8 Sekunden vor Spielende an der Freiwurf-Linie - und verwandelte alle drei Würfe sicher. Die verbleibenden 1,8 Sekunden konnten die Schwelmer nicht mehr zum Punkterfolg nutzen.
„Der Frust sitzt nach dem Spiel natürlich extrem tief. Wir müssen es in den kommenden Wochen hinbekommen, in den entscheidenden Phasen mental stärker zu werden“, so Möller nach der Partie.