Nach 0:7 und 0:14 bei Rot-Weiss Essen entschuldigt sich Trainer Thamm bei seiner Mannschaft. Dann folgt der Sieg über Cronenberg.

Drei Testspiele an zwei Tagen, jedesmal gegen starke Gegner, immer bei tropischer Hitze: Der TuS Ennepetal absolvierte am Samstag und Sonntag einen fast übermenschlichen Härtetest. Zunächst in einer „Doppelpartie“ gegen Regionalligist RW Essen, dann gegen Niederrhein-Oberligist Cronenberger SC.

Während die beiden 80-Minuten-Partien in Essen mit einer 0:7- sowie einer 0:14-Pleite endeten, gab es gegen die Wuppertaler „Höhendörfler“ einen 2:0-Sieg. TuS-Trainer Alexander Thamm zeigte sich hinterher selbstkritisch: „Die beiden Spiele in Essen hätte ich nicht zulassen dürfen. Umso wichtiger ist mir diesmal das Ergebnis gegen Cronenberg.“

In Essen hatten die TuSler noch ihre Grenzen aufgezeigt bekommen, konnten offensiv kaum Akzente setzen. Der TuS war nach der Absage der Partie gegen Kickers Offenbach als Testgegner der Essener eingesprungen. Der Trainingsplatz an der Hafenstraße entwickelte sich dabei zu einer veritablen Hitzehölle. „Wir haben das Wetter angenommen und uns gequält. Wir sind jetzt gut im Rhythmus und haben uns viele Chancen erarbeitet“, war der RWE-Trainer Christian Neidhart am Ende zufrieden.

Dagegen ärgerte sich Alexander Thamm überhaupt angetreten zu sein – und gab das auch unumwunden zu und entschuldigte sich bei der Mannschaft mit den Worten: „Das nehme ich auf meine Kappe, zwei Spiele hätte ich da nicht zulassen dürfen.“

Spielverlegung zeigt kaum Wirkung

Während am Wochenende eine ganze Reihe geplanter Freundschaftsspiel im heimischen Fußballkreis hiztebedingt abgesagt wurden, entschied sich der TuS Ennepetal dafür, die Partie gegen den Niederrhein-Oberligisten Cronenberger SC auf den Sonntagvormittag vorzuziehen. Die Verlegung brachte aber nicht wirklich etwas, denn die zunehmende Schwüle machte den leichten Temperaturvorteil mehr als wett.

TuS-Betreuer Peter Oberdorf brachte auf den Punkt, was viele nicht aussprachen: „Das ist nicht mein Wetter.“ Gegen die Wuppertaler verdiente sich der TuS durch ein über weite Strecken überlegen geführtes Spiel den Sieg. Zwei absolut sehenswerte Tore belohnten die etwa 50 Zuschauer, die sich der Hitze gestellt hatten. Die Cronenberger blieben damit auch in ihrem fünften Vorbereitungsspiel ohne Sieg.

Ennepetals Coach fehlten einige Spieler: Marius Müller, hatte sich beim Spiel in Essen eine Blase am Fuß zugezogen, Abi El Youbari am Freitag im Training eine Zerrung, und Leon Enzmann wurde noch geschont und absolvierte lediglich ein Lauftraining. Alexander Thamm forderte seine Jungs trotz der Witterung und des tags zuvor absolvierten Spiels in Essen: „Lasst den Ball laufen, spielt saubere Pässe !“

Vor allem bei den beiden Treffern lief die Kugel gut durch die Ennepetaler Reihen. Beide Male war Urlaubsrückkehrer Maik Bollmann der Ausgangspunkt mit einer gekonnten Spieleröffnung. Jeweils über rechts lief ein schneller Angriff bis zur Grundlinie, beim Rückpass stand dann ein TuS-Stürmer goldrichtig und musste nur noch den Fuß an den Ball bringen: zunächst Nicolas Külpmann, dann Nils Nettersheim.

Coach freut sich für seine Stürmer

Die maßgenauen Pässe lieferten Cedrick Hupka und Masahiro Enjo. „Ich freue mich, dass beide Stürmer getroffen haben“, erklärte Thamm nach dem Spiel, das er als „einen weiteren guten Test“ bezeichnete. „Wir hatten wieder 14 Leute in Bewegung und das Ergebnis ist mir nach dem Spiel in Essen wichtig, damit die Spieler die Köpfe freibekommen.“ Am Samstag, so Thamm, habe seine Mannschaft vergeblich versucht dagegen zu halten, am Sonntag hätte sie sich gut korrigiert. „Und deshalb spreche ich heute von einem weiteren gelungenen Test.“