Ennepetal. Der TuS Ennepetal bestreitet mit seinem Kader gleich zwei Testspiele an einem Tag. Trotz Niederlage gegen Schermbeck ist Coach Thamm zufrieden.
Mit gleich zwei Mannschaften hat Fußball-Oberligist TuS Ennepetal am Samstag getestet. Statt in nur einem Spiel maximal 15 Spieler einsetzen zu können, hatte Trainer Alexander Thamm so Gelegenheit, seinen gesamten Kader zu testen – bis auf die verletzten Leon Enzmann und Adrian Schneider sowie den noch im Urlaub befindlichen Maik Bollmann. Das erste Team des TuS unterlag dem SV Schermbeck mit 1:2, die zweite Ennepetaler Oberliga-Elf besiegte anschließend den DSC Wanne-Eickel mit 3:1.
Zwei Spiele an einem Tag, das ist mehr als ungewöhnlich. „Das habe ich bisher auch noch nicht gehabt“, berichtet TuS-Trainer Alexander Thamm. „Aber ein Spiel ist bei 25 gesunden Spielern einfach zu wenig, weil ich mich da für 14 entscheiden müsste, die eingesetzt werden dürfen. Das war mir in dieser Phase einfach zu wenig.“ So kam es, dass neben dem schon länger feststehenden Spiel gegen Westfalenligist Wanne-Eickel am Freitagvormittag noch die Partie gegen den Ligarivalen abgeschlossen wurde, der ebenfalls auf der Suche nach einem Gegner war.
Thamm spricht Kompliment aus
Nach den ersten drei Trainingseinheiten, „intensive Einheiten“, wie Alexander Thamm betont, und einem trainingsfreien Tag stellten sich die Ennepetaler zum ersten Mal dem Wettbewerb. Und das sehr zur Zufriedenheit des Trainers. „Die Jungs sollten sich 90 Minuten lang bewegen – und das haben sie getan“, stellte Thamm fest und sprach ein Kompliment aus: „Sie wollten beide Spiele gewinnen und sind deshalb auch über ihre Schmerzgrenze hinaus gegangen.“
Die „interne Thamm-Wertung“ der Spiele lautete übrigens: Keines verloren. Wie das? „Mich haben die jeweils ersten 70 Minuten interessiert – da stand es gegen Schermbeck 1:1 und gegen Wanne 2:1“, erläutert der Coach. Für die Aufstellung der Mannschaften hatte Thamm keine besonderen Kriterien herangezogen. „Einige Spieler hatten am Nachmittag noch etwas vor, die habe ich dann im ersten Spiel eingesetzt. Ansonsten sollten beide Teams etwa ausgeglichen stark sein“, so Thamm.
Nicolas Külpmann, er führte die Sturmreihe im ersten Spiel, wurde seinem Ruf als Torjäger gleich gerecht. Er sorgte gegen den Ligarivalen Schermbeck Mitte der ersten Halbzeit für die Führung. Besonders gefallen hat dem Trainer die Leistung von Gastspieler Mehmet Tunc, der vor zwei Jahren bereits eine Saison lang das TuS-Trikot getragen hat und zuletzt beim Niederrhein-Oberligisten Cronenberger SC gespielt hat, dort aber als Abgang gemeldet wird.
Nils Nettersheim, am Freitag 30 Jahre alt geworden, stellte seine Vollstreckerqualitäten gegen Wanne-Eickel wieder einmal unter Beweis. Er stand genau richtig, als der agile Cedrick Hupka von links den Ball scharf hereingab und gab ihm die entscheidende Richtungsänderung, so dass Wannes Keeper Niklas Simpson geschlagen war.
TuS zeigt Kombinationsfußball
Bis dahin hatte es auf beiden Seiten wenig Torchancen gegeben. Die Gastgeber spielten aber immer wieder erfolgreich nach vorn. Nur mit den Abschlüssen hatte es bis dahin gehapert.
Das änderte sich schnell. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer legte der TuS nach. Eine sehenswerte Kombination über Nettersheim, Marius Müller und Alessio Lepore schloss Hupka mit dem 2:0 ab. Den Anschlusstreffer der Gäste eine knappe Viertelstunde nach der Pause begünstigten die Platzherren durch eine zögerliche Defensivarbeit. Überhaupt fiel auf, dass sich Wanne eine Reihe von Möglichkeiten erspielte. „Ja, wir haben zu viele Chancen zugelassen“, bestätigte Alexander Thamm und hat damit eine Baustelle erkannt, die es in der weiteren Vorbereitung zu bearbeiten gilt. Offensiv sorgte das Traumtor zum 3:1 aber für große Freude beim Trainer. Robin Gallus hatte es erzielt – leider außerhalb der 70-Minuten-Frist, weshalb es aus Thamms interner Wertung herausfiel.
Vorbildliches Corona-Konzept
Auf die Corona-Bedingungen waren die Klutertstädter beim ersten testspiel-Tag im Ennepetaler Bremenstadion darüber hinaus ebenfalls bestens vorbereitet. Immerhin war es ja – zumindest für die Oberligamannschaft der Ennepetaler – der erste Einsatz unter besonderen Bedingungen.
Getrennter Ein- und Ausgang. Desinfektionsmittelständer und gleich zwei Stehtische, damit sich die Besucherinnen und Besucher in die Anwesenheits-Listen eintragen konnten: Es lief perfekt ab unter den Augen des TuS-Vorsitzenden Michael Peiniger.
Und auch die Merchandise-Abteilung des Vereins zeigte sich auch auf der Höhe der Zeit: Seit neuestem sind auch Mund-Nasen-Schutzmasken mit dem Logo des TuS Ennepetal erhältlich.