Schwelm. Die Corona-Pandemie stellt die EN-Baskets vor eine enorme Herausforderung. Geschäftsführer Omar Rahim erklärt, warum Geisterspiele sinnlos sind.

Das Datum, auf dem die Hoffnungen von Fans und Funktionären, von Spielern und Sponsoren ruhen, steht fest: Am Freitag, 16. Oktober, will die 2. Basketball-Bundesliga in die Saison starten. Mit dabei: die EN-Baskets Schwelm, auf die eine Menge Arbeit wartet, um allen Bestimmungen, gerecht zu werden.

Zwischen Corona-Schutzverordnung, Finanzplanung und sportlichen Ambitionen nimmt sich Baskets-Geschäftsführer Omar Rahim die Zeit, darüber zu sprechen, wie sich die Lage für die Schwelmer derzeit darstellt.

Hygienekonzept

„Über allem thront das Hygiene-Konzept“, sagt Omar Rahim. Vor allem das große Thema der Aerosole beschäftige derzeit die Verantwortlichen landauf, landab, weil es zu den großen Herausforderungen zähle, eine Halle so zu belüften, dass eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen sei. „Wir haben natürlich das große Glück, dass wir mit der Schwelm-Arena eine topmoderne Halle haben, die über eine sehr gute Belüftung verfügt.“ Dennoch wartet Arbeit auf ihn und sein Team, denn die Liga hat sich klipp und klar darauf festgelegt, dass ein Saisonstart nur mit Zuschauern Sinn macht. Es geht darum Abstände zu gewährleisten, Desinfektionsmöglichkeiten zu bieten, Nachvollziehbarkeit von Desinfektionsketten zu gewährleisten und vieles, vieles mehr. Denn, das macht der Baskets-Manager deutlich: „Wir wollen unseren Gästen natürlich Sicherheit gewährleisten und alle Rahmenbedingungen schaffen, um ein Infektionsrisiko zu minimieren.“ Gleichwohl wollen die Verantwortlichen natürlich auch mit aller Macht verhindern, dass ein Heimspiel der Schwelmer zu einem Corona-Hotspot wird.

Die EN-Baskets arbeiten eng mit der Liga und anderen Vereinen und Sportarten zusammen, um der Stadt Schwelm und dem Gesundheitsamt des EN-Kreises ein Konzept vorzulegen, das die Sicherheit für Spieler und Zuschauer gewährleistet. Wie dieses im Detail aussieht, steht derweil noch nicht fest. „Zum einen kann sich bis dahin natürlich an den Vorgaben noch einiges ändern, zum anderen sind wir noch mitten in der Arbeit“, betont Omar Rahim.

Finanzen

„Wir haben weiterhin einen Kostenapparat zu stemmen“, sagt der Baskets-Geschäftsführer, bevor er noch deutlicher wird: „Alle Sportarten mit Ausnahme des Fußballs, wo die Fernsehgelder fließen, sind für ihre Existenz auf Zuschauereinnahmen angewiesen.“ Aus dieser Zwangsläufigkeit ergebe sich auch die Einigkeit innerhalb der Liga, nicht ohne Fans starten zu wollen. Rahim spricht von mindestens 60 Prozent der Auslastung, die in Schwelm zugelassen werden müssten, sonst geht es erst gar nicht los. Wer dann rein dürfe, das hänge natürlich vom Hygienekonzept und vom konkreten Ticketing ab. „Ich hoffe auf Unterstützung von der Stadt Schwelm“, sagt der Baskets-Verantwortliche.

Die meisten Verträge seien so geregelt, dass sie erst mit Saisonbeginn greifen. Die meisten Sponsoren halten den Schwelmern die Treue. „Der Zuspruch, den wir von unseren Unterstützern erfahren, ist toll und dafür kann ich mich nur bedanken.“ Lediglich einige Firmen, die pandemiebedingt selbst in wirtschaftliche Schieflage gekommen seien, hätten ihr Engagement zurückfahren oder einstellen müssen.

Omar Rahim sagt: „Wir haben unsere Hausaufgaben bis hierhin erledigt und sind auf vieles vorbereitet. Was nun kommt, können wir nicht unbedingt vorhersehen, da andere die Rahmenbedingungen vorgeben.“ Er nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn er in die Zukunft schaut. „Natürlich sind wir auf den Ligastart mit Zuschauern angewiesen. Wenn der sich weiter verschiebt, halten wir das noch ein paar Monate finanziell durch, aber irgendwann ist natürlich ein Ende erreicht.“ Dieses Szenario, so betont der Geschäftsführer aus Schwelm, der die Liebe zum Basketball ganz tief in seinem Herzen trägt, wolle er aber auf jeden Fall abwenden und blicke trotz der der ungewissen Lage optimistisch in die Zukunft. „Am Ende sind Egoismen fehl am Platz, diese Situation meistern wir nur gemeinsam als Stadt, als Vereine, als Liga.“

Kaderplanung

Corona und die ungewisse finanzielle Zukunft machen auch die Kaderplanung schwer. „Bei der Vertragsverlängerungen mit Mayr, Fiorentino und Khartchenkov waren wir vor der Corona-Zeit aktiv, aber das wird sich auszahlen.“ Größere Schwierigkeiten gibt es bei potenziellen Neuzugängen aus dem Ausland. „Die Pokerei ist natürlich erschwert, weil die Reisebeschränkungen gelten“, sagt Omar Rahim.

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Am Ende sei er aber zuversichtlich, dass ein US-Amerikaner in Schwelm spielen werde. „Das sind aus meiner Sicht Fachkräfte und die dürfen hoffentlich rechtzeitig einreisen“, sagt Geschäftsführer Omar Rahim und stürzt sich wieder in die Planungen für die kommende Saison.