Schwelm. Nach Vorwürfen der RE Schwelm setzen sich Verein und Verwaltung an einen Tisch. Ergebnis: Man blickt gemeinsam positiv in die Zukunft.
Weite Kreise zog die Berichterstattung über diesen Vorfall: Am 4. Juni standen Mitglieder einer Wirbelsäulen-Gymnasikgruppe der Roten Erde Schwelm vor der Schwelmer Dreifeldhalle vor verschlossenen Türen. Die Geschäftsstellenleiterin der RE, Claudia Wittwer, äußerte daraufhin Kritik an der Kommunikation mit der Stadt Schwelm.
Nachdem der größte Sportverein der Stadt während der Corona-Pause zeitweise sogar Kurzarbeit in der Geschäftsstelle anmelden musste, stand das Telefon nach der offiziellen Bekanntgabe der NRW-Landesregierung, dass die Sporthallen Anfang Juni wieder geöffnet werden dürfen, nicht mehr still. „Es wurde im Minutentakt angerufen. Die Leute wollten wissen, wann und ob ihre Sportangebote stattfinden“, erklärte Wittwer die damalige Lage.
Um den zahlreichen Mitgliedern der Roten Erde Antworten auf die Fragen geben zu können, musste sich die Geschäftsstellenleiterin mit der Stadt Schwelm in Verbindung setzen, um die Räumlichkeiten für die verschiedenen Sportkurse abzusprechen. Das stellte sich aus Sicht der RE-Organisatorin damals jedoch als schwierig heraus. Wittwer wurde deutlich: „Die Stadt eiert derzeit ein bisschen rum, was die Öffnung der Hallen anbetrifft. Es mangelt einfach an einem flüssigen Informationsaustausch. Die Kommunikation muss einfach besser werden. Es klappt im Moment leider einfach nicht so, wie wir uns das vorstellen“, beschwerte sich Wittwer in der Westfalenpost-Ausgabe vom 18. Juni.
Hausmeister nicht zu erreichen
Sinnbildlich für die Misskommunikation zwischen Roter Erde und der Stadt Schwelm stand vor allem ein Ereignis vom 4. Juni: Als die Wirbelsäulengymnastik-Gruppe der RE in der Schwelmer Dreifeldhalle (Schwelm Arena) ihre Übungseinheit abhalten wollte, stand die gesamte Gruppe von 15 Sportlern vor verschlossenen Türen. „Ich hatte morgens noch mit der Stadt Schwelm gesprochen, und gefragt, ob es möglich wäre, dass die Gymnastikgruppe die Räumlichkeiten in der Dreifeldhalle nutzen kann. Mir wurde dann zugesichert, dass es kein Problem wäre und die Halle geöffnet sein würde“, blickt die Offizielle des Schwelmer Sportvereins zurück.
„Abends standen die Übungsleiter und die Teilnehmer dann aber vor der verschlossenen Halle. Ein Hausmeister war auch nicht zu erreichen“, schildert Wittwer die Situation. „Das war für uns alle natürlich schon sehr ärgerlich“, erklärt die Organisatorin der RE-Trainingstermine.
In Folge der Berichterstattung kündigte die Stadt Schwelm um den ersten Beisitzenden Ralf Schweinsberg in der Westfalenpost-Ausgabe vom 19. Juni ein Gespräch zwischen den Beteiligten aller Parteien an: „Es bringt ja niemandem etwas, und das wollen wir auch nicht, dass die Stadt den Sportvereinen im Weg steht und andersherum. Da wollen wir zeitnah Lösungen finden, damit wir den Sportvereinen anbieten können, die Sporthallen und Sportstätten in der Stadt für den Trainingsbetrieb reibungslos nutzen zu können“, sagt der Beigeordnete der Stadt Schwelm.
Das Gespräch zwischen Stadt und Vereinen fand nun statt. Vom Fachbereich Immobilienmanagement wurde der WP-Artikel vom 18. Juni aufgegriffen und die Situation der Wirbelsäulengymnasik-Gruppe, die nach Aussage von Claudia Wittwer am 4. Juni trotz vorheriger Absprache mit der Stadt vor verschlossenen Türen stand.
In der Pressemitteilung heißt es hierzu: „Dass dies nicht einem Versäumnis seitens der Stadt geschuldet war, sondern einer Verkettung unglücklicher Umstände, hatte die Stadt der TG Rote Erde Schwelm umgehend nach Bekanntwerden des Sachverhaltes am 5. Juni dargestellt. Trotz dieser Darstellung initiierte die TG Rote Erde Schwelm 14 Tage später einen Presseartikel, der angesichts der seit Jahren wertschätzenden und zielführenden Kommunikation zwischen Verwaltung und den Sportvereinen von der Verwaltung als befremdlich empfunden wurde“, heißt es.
Positiver Blick in die Zukunft
Im Gespräch zwischen Stadt und Verein bedauerten die Verantwortlichen der RE, nicht das direkte Gespräch mit der Verwaltung geführt, sondern sich an die Presse gewandt zu haben.
Positiv nach vorne schauend, wurde vereinbart, die Gespräche zwischen Stadt und Sportvereinen fortzusetzen, um die Schwelmer Sportlandschaft in Zukunft gemeinsam noch attraktiver zu gestalten.