Ennepe-Süd. Alexander Valdix (SC Obersprockhövel) gewinnt erneut die Torjägerkanone. Er spricht über sein Geheimnis, die Zukunft und finanziellen Verzicht.
Er ist der Fußball-Torjäger des Südkreises der vergangenen Jahre. Der 26-jährige Alexander Valdix verpasste zwar mit dem A-Kreisligisten SC Obersprockhövel II in der Saison 2018/19 im letzten Relegations-Moment den Aufstieg in die Bezirksliga, doch an Valdix’ Torhunger änderte das nichts. Als mit 25 Toren erneuter Gewinner der Torjägerkanone dieser Zeitung – die Saison 2019/20 wird bekanntlich Anfang Juni abgebrochen, spricht Valdix unter anderem über sein Torjäger-Geheimnis und seine Zukunft.
Herr Valdix, als leidenschaftlicher Fußballer und Torjäger: Wie traurig sind Sie über den Saisonabbruch?
Alexander Valdix: Ich erlebe den Saisonabbruch mit gemischten Gefühlen. Einerseits bin ich natürlich enttäuscht, für einen so langen Zeitraum auf den Wettkampf verzichten zu müssen. Obwohl ich natürlich vollstes Verständnis für die Situation habe. Andererseits litt ich unter einer Oberschenkelverletzung als die Pandemie ins Rollen kam – und hätte wahrscheinlich noch zwei bis drei Spiele verpasst. Das hat es für mich leichter gemacht, das Ganze hinzunehmen. Außerdem lagen wir als Mannschaft leider bereits einige Punkte hinter dem Erstplatzierten zurück. Das wäre kaum noch einzuholen gewesen.
Hatten Sie sich eine Anzahl an Toren als Ziel gesteckt, die Sie jetzt nicht mehr erreichen können? Hätten Sie sie noch erreichen können?
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Ich habe mir kein konkretes Ziel gesteckt. Allerdings gelangen mir in den vergangenen vier Saisons immer über 40 Tore. (40, 45, 45, 43; Anm.d.Red.) Da ich mich persönlich ungern verschlechtere, hätte ich diese Zahl auch wieder angepeilt. Bei noch zehn verbleibenden Spielen wäre das sicherlich erneut möglich gewesen, selbst wenn ich noch zwei, drei verpasst hätte.
Was ist Ihr Torjäger-Erfolgsgeheimnis?
Das ist eigentlich ganz einfach. Sobald sonntags angepfiffen wird, schalte ich alles andere aus. Dann geht es nur noch darum, mit den Jungs Spaß am Fußball zu haben. Und den hat man meistens, wenn man gewinnt. Meine Teamkollegen helfen mir natürlich sehr und versuchen, mich oft in Szene zu setzen. Alleine sieht niemand gut auf dem Platz aus, außer vielleicht der kleine Argentinier aus Barcelona. Außerdem habe ich, denke ich, einen ganz guten Riecher dafür, was in welcher Situation am ehesten zum Torerfolg führen könnte.
Wer 25 Tore in der Kreisliga A schießt, empfiehlt der sich nicht auch für zum Beispiel – die Landesliga?
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Die Frage höre ich nicht zum ersten Mal und sie ehrt mich sicherlich. Ich habe ja bereits in ganz jungen Jahren mit unserer ersten Mannschaft auf diesem Niveau Erfahrungen gesammelt. Jedoch habe ich mich damals entschieden, in die zweite Mannschaft zu gehen und dort mit meinen Freunden Fußball zu spielen. Das hat mich sicherlich in der persönlichen fußballerischen Entwicklung weiter gebracht. Ich denke, dass ich heute, ausgestattet mit etwas mehr Erfahrung und Selbstbewusstsein als damals, keine Anpassungsprobleme mehr auf diesem Niveau hätte. Allerdings bin ich so verwurzelt in meinem Team, dass ich ganz ehrlich sage: Es gibt deutlich Wichtigeres, als ein bis zwei Klassen höher zu spielen und sich eventuell den einen oder anderen Penny dazu zu verdienen.
Sie sind mit der SCO-Reserve in dieser Saison Dritter – zufrieden?
Das ist sicherlich eine gute Platzierung. Wenn man jedoch im Vorjahr Meister der Liga geworden ist, hätte man sich gewünscht, dies erneut zu erreichen. Insgesamt muss man mit Rang drei in diesem Jahr zufrieden sein. Herdecke-Ende war sehr konstant und ist verdient Erster!
Und wie sieht Ihre Fußball-Zukunft jetzt aus?
Ich werde weiter versuchen, mit meiner tollen Truppe oben in der Tabelle anzugreifen und die eine oder andere Hütte zu knipsen. Dabei steht der Spaß jedoch ganz klar im Vordergrund.