Gevelsberg/Schwelm. Gevelsberg-Silschede und Schwelm müssen in die Zwangspause – wie die weiteren Handballer aus dem Bereich des WBV.
Spielen oder nicht spielen – das kann sich stündlich entscheiden. In der Handball-Verbandsliga gingen die HSG Gevelsberg-Silschede und RE Schwelm zunächst davon aus, dass ihre Auswärtsbegegnungen stattfinden. Beide Mannschaften sind vorbereitet. Doch am Donnerstagnachmittag das Aus: Der Westfälische Handball-Verband, WHB, sagt alle Spiele ab. Zuvor hatte der Verband noch für die Spiele ab Verbandsliga abwärts grünes Licht gegeben. Jetzt der Stopp bis zum 19. April. Die Jugend, so der Beschluss, hat sofort den Liga-Betrieb einzustellen.
Tröpfcheninfektion durch Schweiß
Gevelsberg hätte zum Schlusslicht Eiserfeld gemusst. „Wir sind vorbereitet, egal ob wir spielen, ob wir vor leeren Rängen spielen, oder ob wir gar nicht spielen“, hatte HSG-Trainer Sascha Šimec im Vorfeld gesagt. Ihm dürfte die Entscheidung des Verbandes zu pass kommen. Denn der Gevelsberger Trainer („Es herrscht überall eine zu große Verunsicherung.“) begrüßt eine klare Linie der Bestimmer, die in Regierungen oder Verbänden sitzen.
Šimec, der sich grundsätzlich als medizinischer Laie bezeichnet, formuliert es so: „Das Coronavirus überträgt sich durch eine Tröpfcheninfektion. Im Sport fließt Schweiß. Also müsste der Sport mit körperlichen Kontakten doch verboten werden.“ Insbesondere, wenn die öffentlich diskutierten, empfohlenen und auch angewendeten Maßnahmen dazu führen sollen, dass das Virus sich nur sehr langsam verbreitet, müsste doch ein radikaler Schritt her.
Becker begrüßt Entscheidung
„Keiner weiß wirklich, wie sich das Virus entwickelt, was es macht“, sagt Šimec. „Nur wollen alle die Verlangsamung, was ich für richtig halte. Aber dann bitte auch ähnlich konsequent wie in Italien.“ Daher könnte sich Sascha Šimec durchaus damit anfreunden, eine Zwangspause bis Ostern auferlegt zu bekommen. „Dann spielen wir eben erst im Mai und Juni die Saison zu Ende. Wir sind Amateure und kein Wirtschaftsunternehmen, da wäre eine Verschiebung kein Problem“, so der Gevelsberger Trainer. Er betont: „Gesundheit steht über allem, steht über wirtschaftlichen Interessen“. Die Absetzung der Spiele bis zum 19. April geben ihm im Nachhinein Recht.
Und auch für RE Schwelm galt zunächst, dass die Partie stattfindet, die für den Sonntag beim TuS Hattingen angesetzt war. „Ich kann die Entscheidung gut nachvollziehen. Die aktuelle Situation betrifft alle Bereiche des Lebens, auch den Sport. Deswegen braucht es ein konsequentes Handeln. Das haben wir nun“, sagt RE-Trainer Henning Becker. „Wir werden die Situation von Tag zu Tag beobachten und dann entscheiden, ob der Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden kann und es die Möglichkeit für Testspiele gibt. Sollte das nicht der Fall sein, werden wir uns natürlich auch damit arrangieren.“ Zustimmung findet die Absage auch bei Vorstandsmitglied Frank Schemmer. „Niemand kennt den Virus und den weiteren Verlauf, deswegen ist die Aussetzung des Spielbetriebs aktuell alternativlos“, sagt der Schwelmer. „So eine Situation haben wir auch noch nie erlebt, daher akzeptieren wir selbstverständlich alle notwendigen Maßnahmen. Keiner weiß, wie es weitergeht, deswegen sind wir froh, dass wir uns sportlich in einer Lage befinden, in der wir als Tabellenvierter ohnehin Planungssicherheit haben, in welcher Liga wir in der kommenden Saison spielen.“
Wirtschaftliche Konsequenzen
Einen ersten Blick auf mögliche wirtschaftliche Konsequenzen für den Verein riskiert Christof Stippel, Manager und Vize der HSG Gevelsberg-Silschede: „Natürlich wissen wir nicht, wie und ob sich die Absetzungen und die lange Zwangspause, die ich im übrigen auch für richtig und notwendig halte, auswirken werden.“ Und: „Es kann passieren, dass wir durchaus finanzielle Probleme bekommen können. Man stelle sich nur vor, dass die Einnahmen für uns durch die ausbleibenden Zuschauer wegbleiben. Das ist das eine. Aber als schlimmsten Fall würden uns auch die Einnahmen vom Kirmesstand wegbrechen. Das wäre zwar erst Ende Juni, aber man kann das leider nicht ausschließen.“ Die Folge einer möglichen finanzielle Schieflage wäre, das Budget neu zu berechnen und aufzustellen. „Ganz abgesehen davon, dass wir alle gerne Handball gucken wollen.“
Für Christof Stippel stellt sich überdies die Frage nach dem Training, nach dem Osterferiencamp. „Können und wollen wir das weiterhin anbieten? Das müssen wir noch intensiv besprechen“, sagt Stippel. Immerhin empfiehlt der hier gibt es mehr sportnachrichten aus dem en-südkreis hier gibt es mehr sportnachrichten aus dem en-südkreis hier gibt es mehr sportnachrichten aus dem en-südkreisHandballverband Westfalen auch, den Trainingsbetrieb vorerst einzustellen. „Jedoch sollte hierbei vor allem ein enger Austausch mit den örtlichen Gesundheitsämtern und Ordnungsbehörden stattfinden. Dabei gilt es stets, das Thema mit Bedacht und Besonnenheit anzugehen. Die Gesundheit steht an höchster Stelle“, schreibt der Verband auf seiner Homepage.
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