Ennepetal. Der abstiegsbedrohte FC BW Voerde verschafft sich mit dem 3:2 gegen Linderhausen etwas Luft im Abstiegskampf. Ein Sieg in einem kuriosen Spiel.

Es war ein wahrer Fußball-Krimi, der sich in der Kreisliga A, Gruppe 2, in Voerde abspielte. Die Vorzeichen des Duells zwischen BW Voerde II und der SpVg Linderhausen waren leicht zu erklären. Die Gastgeber aus Voerde stecken zwar im tiefsten Abstiegskampf, kamen jedoch mit leichtem Rückenwind in die Partie, nachdem man nach zuvor neun Niederlagen in Folge, letzte Woche drei Punkte gegen das Schlusslicht aus Garenfeld sichern konnte. Linderhausens Plan war es, den Auswärtsfluch zu brechen, der in dieser Saison lediglich sechs Punkte aus zehn Spielen in der Fremde ergab. Doch Voerde II gelang mit dem 3:2 (1:2) der Befreiungsschlag.

Linderhausen zunächst stärker

Zunächst waren es die Gäste, die in der 8. Minute durch Sascha Römer in Führung gingen. Ein Stellungsfehler der Voerde machte es Schwelms Top-Torschützen leicht. Auf der anderen Seite war es dann Voerdes gefährlichster Mann Tuna Dülger, der in der 20. Minute per Lupfer ausglich. „Wir hatten zu diesem Zeitpunkt mehr vom Spiel, so dass der Gegner immer wieder zu Fouls gezwungen wurde”, so Lars Möske, der eigentlich die erste Mannschaft der Blau-Weißen trainiert. Er vertrate gestern jedoch Sinan Akbaba an der Seitenlinie, da dieser zeitgleich im Krankenhaus war, da seine Frau ein Kind erwartete. Trotz der Voerder Überlegenheit waren es aber die Linderhauser kurz vor der Pause im Namen von Patrick Franke den Führungstreffer erzielten.

Gäste kassieren zweimal Gelb-Rot

Fünf Minuten nach der Pause kam es zur ersten kuriosen Szene der Partie. Schiedsrichter Shahin Araghi entschied auf Elfmeter für Voerde. Nach Reklamation, der Ball liege nicht richtig auf dem Punkt, gab es die Gelb-Rote Karte für Linderhausens Fabian Voshage. „Der Schiedsrichter wollte von Beginn an, dass wir das Spiel nicht gewinnen”, erklärt der unzufriedene SpVg-Trainer Marvin Borberg. Bjarne Schmidt ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen und verwandelte den Elfmeter zum 2:2-Ausgleichstreffer. Der Gastgeber übernahm in Überzahl mehr und mehr die Oberhand. Ab der 66. Minute sollte es für die Linderhauser noch schwieriger werden. Kapitän Tim Gustmann sah ebenfalls die Gelb-Rote Karte. „Wir haben mit zwei Mann weniger richtig gut dagegen gehalten”, lobt Borberg.

Siegtreffer in der Nachspielzeit

Die Szene des Spiels ließ jedoch bis zum Ende auf sich warten. Nachdem es in einer Schlussphase, in der die Gäste mit allen Mitteln versuchten einen Punkt mit nach Hause zu nehmen, ganze vier Gelbe Karten verteilt wurden, kam es in der vierten Minute der Nachspielzeit zum Höhepunkt der Partie. Gäste-Torwart Julian Wasserfuhr legte regelverletzend den Ball zwei Mal im Strafraum ab und nahm ihn wieder auf. So entschied der Schiedsrichter auf indirekten Freistoß aus nicht mehr als fünf Metern. Mit etwas Glück versenkte schließlich Okan Leifels den Ball im Tor und sicherte den 3:2-Entstand. Den Voerdern gelingt es also, die Partie nach zweifachem Rückstand noch zu drehen und holt sich drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Leifels einer von vier Bezirksliga-Spielern

Sieg-Torschütze Leifels war einer der insgesamt vier Spieler aus der ersten Mannschaft, mit der sich die Voerder zum einen aus Personalnot und zum anderen, um aus der Gefahrenzone der Tabelle herauszukommen, verstärkt haben. Mit diesem Sieg konnte man dahingehend einen wichtigen Schritt nach vorne gehen. Voerde überholt vorerst den TuS Esborn und verlässt somit die Abstiegsränge. „Die Jungs haben heute ein Ausrufezeichen gesetzt und gezeigt, dass sie es wollen. In der Liga ist jeder in der Lage jeden zu schlagen”, sagt Lars Möske. Für die Voerder war es damit jedoch nicht an guten Nachrichten getan. Trainer Sinan Akbaba konnte während des Spiels im Krankenhaus ansehen, wie sein Sohn geboren wurde. „Es ist schön, dass wir ihm heute dieses zusätzliche Geschenk machen konnten”, so Vertreter Lars Möske.

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