Bergkamen/Gevelsberg. Das war so nicht zu erwarten, Oberaden genoss im Gevelsberger Lager größten Respekt. Umso erstaunlicher der deutlich 35:19-Sieg.

Und wieder einmal haben sich die Verbandsliga-Handballer der HSG Gevelsberg-Silschede von der Schokoladenseite präsentiert. Eine unglaublich starke Leistung – allen voran durch eine Leistungsexplosion vom eigentlich verletzten Christopher Schrouven – sorgte für den klaren Sieg. Der gastgebende SuS Oberaden unterlag mit 19:35 (10:15) und bleibt in gefährlicher Nähe zur Abstiegszone. Die Gevelsberger dagegen weilen weiterhin auf Platz drei.

Jukic mit hundertprozentiger Ausbeute

Es dauerte eine gute Viertelstunde, ehe die Gevelsberger so richtig los legten. Oberaden hatte einen 6:8-Rückstand zum 8:8 aufholen können, als die Gäste einen 5:0-Lauf schafften. Das war bis zur 27. Minute quasi die Vorentscheidung. Die Gäste waren nicht mehr zu stoppen, die verschieden Rädchen griffen ineinander. Insbesondere Josip Jukic präsentierte sich in der Phase bärenstark, unnachahmlich die Tempogegenstöße imposant seine Ausbeute – mit acht Treffern bei acht Versuchen eine hundertprozentige Ausbeute.

Physio Paula Jäkel leistet ganze Arbeit

Mann des Abends war Christopher Schrouven. Noch beim Abschlusstraining signalisierte der Rückraumspieler, nicht spielen zu können. Zu stark die Schmerzen an Rücken und Schultern. Das sah nach mehr als nach einer Verspannung aus. Doch Physio Paula Jäkel leistete ganze Arbeit, hat den Spieler noch intensiver als ohnehin gedehnt. Einem Wunder (fast) gleich lief Schrouven auf und steuerte die Gevelsberger Mannschaft.

Dirk Block vertritt Sascha Šimec auf der Bank

Sein Bruder Daniel fehlte aus beruflichen Gründen. So kam Tobias Viehweg aus der Bezirksliga-Reserve zu seinem Verbandsliga-Einsatz. Zur ausgesprochenen Zufriedenheit des Gevelsberger Trainers Dirk Block, der den nach wie vor erkrankten Sascha Šimec auf der Bank vertrat. Einen weiteren spielerischen und charakterlichen Fortschritt lieferte Sam Lindemann einmal mehr ab. Der Kreisläufer entwickelt sich immer mehr zu einer Führungspersönlichkeit. In der Abwehr hält er die Leute zusammen, weiß, wie gegen den gefährlichen Rückraum von Oberaden agiert werden muss.

Raumdeckung gegen Spielmacher Lauber

Und hier liegt einer der Schlüssel zum Erfolg. Denn Top-Torjäger Fabian Lauber gilt nicht nur als exzellenter Schütze, auch seine Anspiele an den Kreis sind gefürchtet. Hier schafften es die Gevelsberger, den Raum zu verengen, als Lauber an den Ball kam – oder an den Ball kommen sollte. Eine Art 5:1-Deckung ließ Dirk Block spielen – wobei der vorgezogene Spieler nicht auf Manndeckung gegen Lauber ging, sondern vielmehr mit effektiver Raumdeckung die Kreise des Top-Torschützen einengte. Oberaden fand auf diese Maßnahme keine Antwort.

Breuker trifft elfmal Pfosten und Latte

Mit einer klaren Führung ging es in die Pause, mit starkem Willen kamen die Gevelsberger zurück. Sie ließen nicht locker hatten die Partie im Griff. Das führte dazu, dass Oberaden bis zur 52. Minute brauchte, um überhaupt das vierte Feldtor zu erzielen. Gevelsberg stand hinten gut, traf vorne exzellent. Außer Sebastian Breuker, der Gevelsberger Haupttorschütze, der diesmal mit nur drei Treffern aus dem Spiel kam. Er wollte es offensichtlich zu genau wissen, traf elfmal Pfosten oder Latte. Das wäre irgendwie zum Verzweifeln, wenn nicht die restlichen Leute so sicher zum Ziel kamen, um so einen weiteren überragenden Sieg einzufahren.

HSG Gevelsberg-Silschede: Scholz – Fege 3/3, Lindemann 6, Viehweg, Rüggeberg 2, Stippel 2, Bulk 1, Schrouven 9, Breuker 3, Rauhaus 1, Jukic 8.

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