Schwelm. Die Teilnahme an der Basketball-EM im nächsten Jahr wäre sein Traum. Doch vorher muss David Knudsen mit Dänemark eine starke Gruppe überstehen.
13,3 Punkte im Schnitt, dazu zwei Assists und 3,3 Rebounds. Wenn David Knudsen bei den EN Baskets Schwelm in der 2. Basketball-Bundesliga ProB auf dem Feld steht, „bringt er immer viel Energie mit“, sagt sein Co-Trainer Robin Singh. Qualitäten, die den dänischen Shooting Guard in die Auswahl seines Heimatlandes für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele geführt haben. Wieder einmal.
Der Däne gehört schon seit seiner Zeit in der Jugend konstant zur Nationalmannschaft Dänemarks. Von der U14 bis zu den Herren durchlief Knudsen alle Auswahlteams seines Heimatlandes. Durch sein Studium am US-amerikanischen „Marist“-College verpasste er in den vergangenen Jahren jedoch zahlreiche Länderspiele. „Im letzten Jahr habe ich dann auch den Sprung in die Senioren-Auswahl geschafft. Das war eine schöne Bestätigung für meine Entwicklung, die ich in den Jahren in den USA genommen habe“, erklärt David Knudsen.
Baskets freuen sich für Knudsen
Vor rund zwei Wochen flatterte dann die offizielle Anfrage des dänischen Basketballverbandes bei den Schwelmer Baskets rein, Knudsen für die anstehende EM-Qualifikationsspiele freizustellen. „Wir haben uns alle sehr für David gefreut, dass er nominiert wurde“, erinnert sich Co-Trainer Singh.
Und auch Knudsen freut sich auf seine Einsätze auf internationalem Parkett: „Es ist eine absolute Ehre, für die Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen. Aber es kommt natürlich auch ein gewisser Leistungsdruck hinzu, weil man sich in der Nationalmannschaft nicht so oft zeigen kann. Jetzt ist es Zeit, mich zu beweisen“, sagt der Distanzschütze vor den Qualispielen.
Heute startet Knudsen mit der dänischen Auswahl in Tschechien in die Qualifikationsserie für die Europameisterschaft, die im kommenden Jahr in vier Ländern ausgetragen wird (Deutschland, Georgien, Tschechien und Italien). „Es wäre natürlich ein Traum, im nächsten Jahr bei der EM dabei zu sein“, sagt der Shooting Guard.
Dänemark ist Außenseiter
Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Mit Tschechien, Litauen und Belgien haben die Dänen eine schwere Qualifikationsgruppe erwischt. Unter den beiden besseren Mannschaften müsste Dänemark am Ende der Qualifikationsrunde stehen, um bei der Europameisterschaft dabei zu sein. „Die Gruppe ist wirklich nicht einfach. Vor allem Tschechien und Litauen haben starke Teams, die klar favorisiert sind“, so der Guard der Schwelmer Baskets.
Damit Knudsens Traum am Leben bleibt, käme ein Sieg im heutigen Spiel gegen Tschechien (Sprungball um 20.10 Uhr) gerade recht. „Das wird eine harte Aufgabe. Wir müssen das Maximale herausholen, um eine Siegchance zu haben“, erklärt der dänische Nationalspieler.
Trotz der klaren Verteilung der Favoritenrolle an die Osteuropäer, gibt Knudsen sich optimistisch: „Wir wollen als Nationalmannschaft den nächsten Schritt in die richtige Richtung gehen. Ich sehe das Potenzial, auf einem höheren internationalen Level mithalten zu können. Daher haben wir keinen Grund, uns zu verstecken“, sagt Knudsen.
Große Pläne hat Knudsen jedoch nicht nur mit der Nationalmannschaft. Auch mit den EN Baskets Schwelm hat der Shooting Guard in dieser Spielzeit noch einiges vor: Nachdem sich die Schwelmer für die Playoffs qualifiziert haben, kann sich das Team um Cheftrainer Falk Möller im Heimspiel am 29. Februar (Sprungball 19.30 Uhr in der Schwelm Arena) gegen die Baskets Juniors Oldenburg endgültig einen Platz unter den besten vier Teams sichern – und damit das Heimrecht für die erste Play-off-Partie gegen einen Kontrahenten aus der Südstaffel der ProB.
Das Maximum herausholen
„Bisher bin ich mit meinen eigenen Leistungen und der gesamten Saison sehr zufrieden. Ich denke, dass ich der Mannschaft mit meinen Qualitäten gut weiterhelfen kann“, so der Däne. „Ich bin glücklich mit den Schritten, die ich als Spieler, aber auch die ganze Mannschaft macht. Auch, wenn wir im neuen Jahr noch nicht so viele Spiele gewonnen haben, denke ich, dass wir genug Qualität haben, uns noch weiter zu entwickeln“, sagt er.
Auch, wenn Knudsen bei den Schwelmern meist von der Bank kommt, steht der Distanzschütze im Schnitt etwa 24 Minuten auf dem Feld. Das hat vor allem mit der Regelung zu tun, dass in der ProB nicht mehr als zwei Nicht-Deutsche Spieler auf dem Parkett stehen dürfen. „Das ist manchmal schon frustrieren. Trotzdem bin ich zufrieden mit meiner Rolle und versuche, mein Bestes zu geben, wenn ich auf dem Feld stehe“, erklärt der dänische Auswahlspieler.
„In den Playoffs ist dann natürlich das Ziel, so weit wie möglich zu kommen. Ich will aus mir persönlich das Maximum herausholen, um mit dem Team erfolgreich zu sein“, kündigt der 25-Jährige an.