Ennepetal. . Noch zwei Tests, dann wird es ernst für den Oberligisten TuS Ennepetal. Im Gespräch mit Trainer Thamm gibt es eine kleine Zwischenbilanz.
Mit dem Testspiel am Donnerstagabend leitet Fußball-Oberligist TuS Ennepetal die Endphase der Vorbereitung ein. Um 19.30 Uhr gastiert der Westfalenligist und ehemalige Liga-Konkurrent BSV Schüren im Bremenstadion. Es ist der sechste Test nach den Spielen gegen die Niederrhein-Oberligisten TVD Velbert (0.2) und SpVg Schonnebeck (0:6), gegen die Westfalenligisten Lüner SV (1:1) und DSC Wanne-Eickel (2:2) sowie gegen den Landesligisten Borussia Dröschede (3:3). Es folgt am kommenden Samstag die Partie beim Landesligisten SC Obersprockhövel Anstoß: 15 Uhr am Schlagbaum), ehe am Sonntag, 9. Februar, die Meisterschaft mit dem Spiel beim Tabellendritten RW Ahlen wieder aufgenommen wird. Mit Alexander Thamm, Trainer des Oberliga-Elften, ziehen wir eine Zwischenbilanz.
Herr Thamm, habe Sie alle Spieler an Bord, können Sie ein Training mit allen Akteuren anbieten?
Alexander Thamm: Ja, alle Spieler stehen mir zur Verfügung. Hin und wieder ist der ein oder andere angeschlagen oder kann aus beruflichen Gründen nicht trainieren. Aber grundsätzlich sind alle da.
Neben dem Training und den Vorbereitungsspielen haben Sie mit der Mannschaft den Sieg im Kreispokal gefeiert. Kann man diese feier in Kreuztal als eine Art Teambuilding bezeichnen?
Ja, durchaus. So etwas abseits des Platzes muss auch mal sein. Außerdem haben sich die Jungs das verdient, von der Krombacher-Brauerei als Lohn für den Pokalsieg eingeladen zu werden. Der Abend wird dabei auch genutzt, um viele Gespräche untereinander, aber auch mit mir zwanglos zu führen. Auch das schweißt eine Mannschaft zusammen.
Vor dem Abend in der Brauerei hat der TuS Ennepetal beim Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel 2:2 gespielt. Gibt die Aufstellung bereits einen Hinweis darauf, wie die Mannschaft zum Re-Start der Saison auflaufen wird?
Ich habe nie in Gänze eine Grundformation im Hinterkopf. Jeder Spieler kann sich in jedem Spiel und in jeder Trainingseinheit neu empfehlen. Natürlich ist die Aufstellung ein kleiner Fingerzeig, um zu sehen, wo welcher Spieler derzeit leistungsmäßig steht. Allerdings haben wir ja noch die beiden Testspiele gegen Schüren und in Obersprockhövel sowie etliche Trainingseinheiten vor uns.
Gegen Wanne-Eickel gab es eine Rote Karte gegen Ennepetal. Ibrahim Lahchaychi, neben Dennis Drepper einer der Torschützen beim 2:2, hat es erwischt. Wie wirkt sich das auf die kommenden Spiele beziehungsweise auf den Start in die Rest-Saison aus?
Das ist ein schwebendes Verfahren. Wir haben Protest eingelegt. Es soll eine Schiedsrichter-Beleidigung gegeben haben – was ich allerdings nicht wirklich nachvollziehen kann. Eine Entscheidung steht noch aus, wir müssen abwarten.
Gegen den DSC Wanne-Eickel hatte der US-Spieler Andrew Kendall-Moullin sein Debüt. Er soll der Defensive mehr Stabilität verleihen. Wie war der erste Eindruck?
Andrew ist eine echte Bereicherung. Er hat ein gutes Auge für die Mitspieler und die Spielsituationen, außerdem ist er flink und stark in Zweikämpfen. Wir versprechen uns sehr viel von ihm, allerdings würde ich ihn nicht als Heilsbringer bezeichnen. Er ist ein typischer 6er-Spieler.
Auf der 6er-Position wie in der Innenverteidigung herrscht ein großer Konkurrenzkampf. Wie wirkt sich das aus?
Ich finde: belebend. In der Innenverteidigung können wir wieder mit Stefan Siepmann planen. Außerdem kann Christian Hausmann dort spielen. Seine Sache auf dieser Position hat Linus Frölich bisher gut gemeistert. Nicht zu vergessen Maik Bollmann. Auf der 6er-Position können neben Andrew Kendall-Moullin auch Botan Mermer, Oluremi Williams, Robin Gallus oder Marvin Matten spielen. Konkurrenz belebt das Geschäft, da haben wir beim Training auch mehr Spaß.
In den bisherigen Tests gab es keinen Sieg. Somit datiert der letzte Sieg vom 13. Oktober gegen Paderborn II. Beim Neujahrsempfang des TuS Ennepetal war aufgrund der Situation keinerlei Nervosität spürbar. Weder beim Vorsitzenden Michael Peiniger noch beim Sportlichen Leiter Thomas Riedel. Wie sieht es bei Ihnen aus?
Als Testgegner haben wir uns Mannschaften ausgesucht, die uns verschieden fordern. Also mal in der Defensive, mal im Angriff. Da ist das Ergebnis zweitrangig, das darf man nicht überbewerten. Das wird sich auch bei den letzten beiden Vorbereitungsspielen gegen Schüren und in Obersprockhövel fortsetzen. Also nervös bin ich nicht.
Auch nicht beim Blick auf die Meisterschaft?
Auch dann nicht. Dass wir so lange nicht gewonnen haben, das ist kein großes Drama. Wir haben das Potenzial, im oberen Tabellendrittel zu landen. Klar ist aber auch, dass wir zwar gut spielen, jedoch die Ergebnisse nicht stimmen. Das kann schon frustrieren. Wir müssen nicht, aber wir wollen gewinnen. Das ist der Punkt für uns.
Wen sehen Sie am Ende der Oberliga-Saison oben?
Die beiden Bestplatzierten, Wiedenbrück und Meinerzhagen, stehen schon zurecht da oben. Die sehe ich am Ende der Saison auch dort. Was die leisten und spielen, sucht in der Liga seinesgleichen. Allerdings wird auch Ahlen, unser erster Gegner nach der Winterpause, als Tabellendritter ein Wörtchen mitreden. Die Mannschaft ist stark und kann befreit aufspielen.
Wie wird es am Tabellenende zum Saisonende Ihrer Meinung nach aussehen?
Da kann ich keine Vorhersage machen. Die Mannschaften in der Liga sind schon sehr eng beieinander, so dass ab dem vierten oder fünften Platz jeder schauen muss, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Ich sehe keineswegs Schlusslicht Hamm oder den Vorletzten Erndtebrück als Abstiegskandidaten. Alle haben enormes Potenzial. Das gilt auch für den Drittletzten Herne, mit der Mannschaft ist immer zu rechnen.