Schwelm. Regionalligist RE Baskets und ProB-Ligist EN Baskets profitieren vom personellen Austausch. Regionalliga-Spitzenreiter Hamm bekam dies zu spüren.
Sinn eines Spiels ist es, zu gewinnen. Das gilt auch für die Basketballer von RE und EN Baskets Schwelm. In der Kreisstadt geht man einen Schritt weiter in die Tiefe. Die Ausbildung junger Spieler, möglichst aus dem eigenen Nachwuchsbereich, ist eine Triebfeder des Tuns. Und so versuchen Trainer und Vorstände, beides unter einen Hut zu bringen – wobei die EN Baskets in der ProB die Priorität genießen.
Die RE Baskets bilden eine Mannschaft, die komplett auftretend, in der Liga kaum zu schlagen sein dürfte. Das hat die Truppe um Trainer Robin Singh gegen den bis dato souverän führenden Spitzenreiter HammStars bewiesen. Es gab eine so nicht zu erwartende Klatsche. Schwelm schickte den Spitzenreiter mit einem 98:65 (22:17, 28:16, 25:13, 23:19) nach Hause.
Komplett eines der stärksten Teams
Das riecht nach einer Sensation – insbesondere angesichts des 80:35 für Hamm im Hinspiel. Doch Robin Singh winkt ab. „Sind wir komplett, sind wir eine der stärksten Mannschaften der Liga“, sagt er. Und: Nicht nur Spieler wie Kudic und Ewald seien dann mit von der Partie, auch der Trainer selbst bringt seine ganze Erfahrung und sein ganzes Wissen mit in die Partie.
Oft genug kam und kommt es in der Saison vor, dass RE Baskets und EN Baskets zu gleichen Zeiten spielen. Dann fehlt die ProB-Erfahrung, da muss überdies Sebastian Schröter als Interims-Spielertrainer eingreifen. Keine Entlastung von der Bank also. So lassen sich auch die Niederlage des Kalenderjahres erklären. Sowohl das letzte Hinrundenspiel gegen Salzkotten (47:82) als auch der Start in die Rückrunde gegen Soest (66:74; im Hinspiel gewann Schwelm noch mit 74:57) gingen verloren. Die ProB-Profis spielte dabei zeitgleich gegen Bochum und in Düsseldorf.
Win-win-Situation in Schwelm
Aber auch umgekehrt ist es eine gewinnbringende Situation. denn Spieler wie Nürenberg, Kazembola oder Radtke haben unter Trainer Falk Möller in der 2. Bundesliga eher weniger Spielzeiten. In der 2. Regionalliga können sie ihre Spielanteile vergrößer, profitieren von der Situation. „Für alle Beteiligten ist das ein Gewinn, eine Win-win-Situation“, so Singh.
Dass sich durch diese personellen Veränderungen Missstimmungen oder ein zerrissenes Mannschaftsgefüge erbegeben könnten, davon ist nichts zu spüren. Auch das hat der unangefochtene Sieg gegen Hamm gezeigt. „Das war eine ausgesprochen starke Mannschaftsleistung. Wir haben gewonnen, weil wir als Kollektiv so stark waren“, erläutert Singh. „Hamm war auf einigen Positionen besser aufgestellt, wir haben das als Mannschaft wett gemacht.“ So hatte Hamm zu sehr das Spiel auf die beiden starken Spieler Aaron Browser und dem ehemaligen Schwelmer Konrad Tota abgestimmt. Diese Kreise konnten die Kreisstädter schnell durchbrechen – ein Schlüssel zum Erfolg.
Hochprozentige Trefferquote
Dass Schwelm so hoch gewann, lag an der außergewöhnlich guten Wurfquote. Allein 15 Dreier gelang den RE Baskets – einer war ausgesprochen spektakulär, als David Ewald zum 50:33-Pausenstand traf.
Noch im dritten Viertel ließen die Schwelmer nicht locker. „Das war auch unser Ziel zum Seitenwechsel“, erläutert Robin Singh seine Kabinen-Ansprache. „Wir wollten den Vorsprung nicht verwalten. Gerade gegen eine starke Mannschaft wie Hamm wäre dies gefährlich.“ So baute Schwelm die Führung aus, hatte bis Mitte des vierten Viertels den größten Abstand mit dem 94:56 herausgespielt. „Danach haben wir es tatsächlich ruhiger angehen lassen. Wir wollten nicht zwingend die 100 Punkte erreichen“, so Robin Singh.
Wenn es am kommenden Samstag zum TSVE Bielefeld geht, könnte die Truppe wieder eine Niederlage einstecken müssen. Dann fehlen die ProB-Spieler samt Robin Singh, die mit den EN Baskets am Samstag in Dresden spielen.
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