Gevelsberg. Am Samstag spielt Gevelsberg in Recklinghausen. Dana schaut Trainer Simec entspannt die Partie Deutschland gegen Kroatien.

Für die Verbandsliga-Handballer der HSG Gevelsberg-Silschede hat das lange Warten ein Ende: Am kommenden Samstag (Anwurf 19 Uhr) geht es für die Mannschaft von Trainer Sascha Šimec aus der vierwöchigen Winterpause beim PSV Recklinghausen in die Restsaison.

Für den Trainer der Gevelsberger kein einfaches Unterfangen, denn zeitgleich spielt bei der Handball-Europameisterschaft sein Heimatland Kroatien gegen Deutschland. „Für mich ist das auf der einen Seite schade, weil ich das Spiel natürlich extrem gerne im Fernsehen verfolgen würde. Auf der anderen Seite ist es aber auch in Ordnung, das Ergebnis erst nach unserem Spiel zu erfahren. In Recklinghausen werde ich genug mitfiebern”, erklärt der Übungsleiter der Gevelsberger Handballer.

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Schon in der vergangenen Woche stellte Šimec im Interview klar, dass er bei der Parallelbegegnung zwischen seinem Heimatland und Deutschland eher den Kroaten die Daumen drücken würde. „Ich kann es nicht erklären, aber irgendwie wäre ich eher für Kroatien”, so der Trainer der HSG damals. Als Glücksbringer wird Šimec daher auch in Recklinghausen unter dem Gevelsberg-Shirt wieder ein Trikot der kroatischen Nationalmannschaft tragen.

Doch allein der Faktor Glück wird für sein Team beim aktuell Tabellensiebten der Verbandsliga-Staffel nicht reichen. „Dafür hat Recklinghausen eine viel zu gute Mannschaft”, weiß Šimec. Und das bekam seine HSG im Vorjahr auch zu spüren.

Keine guten Erinnerungen an PSV

An das Auswärtsspiel in Recklinghausen hat der gebürtige Kroate nämlich überhaupt keine guten Erinnerungen: „Damals haben wir eine richtig schlechte Leistung abgerufen und verdient verloren. In diesem Jahr wollen wir es besser machen und zeigen, dass wir einen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben”, erklärt der Handballcoach. Mit einem Schritt in die richtige Richtung meint Šimec vor allem die neue Zielstrebigkeit, mit der sein Team in den kommenden Monaten auftreten soll. Im vergangenen Jahr zeigten die Gevelsberger nämlich immer wieder, welches Potenzial in ihnen steckt.

Jedoch nur in den Partien, in denen es gegen die Spitzenteams der Liga ging. „In Bommern haben wir ein Riesenspiel gemacht, gegen den Oberliga-Absteiger aus Oberaden genauso. Wenn wir dauerhaft oben mitmischen wollen, müssen wir diese Leistungen aber auch in Spielen gegen vermeidlich kleinere Gegner abrufen. Sonst haben wir dort keine Chance”, erklärt er.

Das enorme Potenzial der HSG wurde zuletzt im Nachbarschaftsduell mit der RE Schwelm deutlich. Gegen den Tabellenzweiten aus der Kreisstadt dominierte die HSG in eigener Halle nach Belieben und schickte die Rote Erde mit 33:20 nach Hause. „Da haben die Jungs eine überragende Leistung gezeigt”, blickt Šimec auf das Derby zurück.

Die Leistung gegen Schwelm sei jedoch nichts wert, wenn man in Recklinghausen nicht die richtigen Lehren aus dem Sieg zieht. „Wenn man sich Bommern anguckt, wird ganz schnell deutlich: Diese Mannschaft ist das Maß aller Dinge in dieser Liga, weil sie in jedes Spiel mit 110 Prozent Einsatzbereitschaft und Einstellung rein gehen. Das unterscheidet Bommern momentan vom Rest der Liga”, so Šimec.

Um sich in der Restspielzeit also weiter zu verbessern, fordert der HSG-Coach von seiner Mannschaft, sich „mental zu stabilisieren. Wenn wir in Recklinghausen so auftreten wie im Heimspiel gegen Schwelm, haben wir gute Möglichkeiten, mit zwei Punkten zurückzukehren”, erklärt er.

Karsifi stabilisiert Recklinghausen

Eine einfach Aufgabe wird das jedoch nicht, denn Recklinghausen verfügt über hohe individuelle Klasse und seit dieser Saison über einen neuen Trainer, der „die Mannschaft total stabilisiert und verbessert hat”, findet Šimec.

Nadim Karsifi übernahm in der vergangenen Sommerpause das Amt auf der PSV-Bank. Aus dem Abstiegskandidaten der Vorsaison machte der Coach ein Team im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. „Ich kenne Nadim noch aus gemeinsamen Zeiten beim VfL Eintracht Hagen. Ein Mensch, den ich fachlich wie menschlich sehr schätze. Er macht einen tollen Job”, erklärt der Gevelsberger Trainer. „Trotzdem wollen wir zwei Punkte holen. Und im Anschluss an das Spiel kann ich mir dann entspannt das Ergebnis aus der EM-Partie anschauen”, sagt Šimec.