Gevelsberg. Mehrmals haben Lothar Schauer und das „Cool Runners“ das Angebot, mit Mini-Mopeds über die Kartbahn zu fahren. Diesmal mit Stargast Stefan Bradl.

Jeder, der in der Indoorkarthalle „Cool Runners“ zu Gast war, weiß eigentlich, was einen erwartet. Bereits vorm Öffnen der Eingangstür hört man das Knattern der Kartmotoren. Wird die Tür geöffnet, kommt einem ein leichter Abgasgeruch entgegen. Es riecht nach Rennsport, so wie man es sich vorstellt. Doch bei diesem Besuch war es anders: kein Knattern der Kartmotoren, keine Benzingeruch in der Luft. Dafür viele Menschen in Motorradkombis. Darunter mit dem ehemaligen Weltmeister Stefan Bradl, einen einstigen Weggefährten des verstorben Ralf Waldmann aus Ennepetal. Organisiert von Lothar Schauer, einem weiteren Profi des Motorrad-Sports.

Organisator Schauer will keinen vergiften

Mit besonderen Motorrädern, eigens gefertigte Pitbikes, geht es auf die Runden der Kartbahn. Die Zweiräder mussten umgebaut werden, weil die ursprünglich aus China stammenden Motorräder eigentlich nicht in der Halle fahren können. „Ich will die Leute ja nicht vergiften“, sagt Schauer und verweist auf die Abgase, die nach dem Umbau in den Hallen weniger sind. Der Motorsportler hat mit seinem Team sieben Monate daran gefeilt, diese Pitbikes indoortauglich zu machen. Dazu gehören unter anderem Motoren mit moderner Einspritzung und G-Kats. Kein Wunder, dass man kaum etwas an Benzin in der Halle von „Cool Runners“ zu riechen war.

Zum vierten Mal zu Gast bei Marco Neubauer

Diese kleinen Motorräder schnurrten über die Strecke während der Veranstaltung, die mittlerweile zum vierten Mal in der Gevelsberger Indoor-Karthalle von Marco Neubauer stattgefunden hat. Diesmal mit einem besonderen Gast, mit eben Stefan Bradl. Der deutsche Motorradrennfahrer kam eigens, um die neuen Pitbikes zu testen. Bradl lobte vor allem den guten Asphalt, er sieht solche Events als willkommene Abwechslung für den Winter. „Die Idee von Lothar Schauer ist schon cool“, sagt der Wahl-Münchener.

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Mit Bradl waren auch noch weitere Bekannte aus der Motorradszene anwesend wie Stuntfahrer und Supermoto-Fahrer Meik Appel oder Klaus Nöhles, der übrigens den Start von Stefan Bradl in Gevelsberg eingefädelt hatte. Zusammen fuhren sie um die beste Rundenzeit. Wie von Lothar Schauer nicht anders erwartet, holte sich Bradl die Bestzeit – und das gerade mal nach zehn Runden auf einem Pitbike. „Dass er die beste Rundenzeit holt, damit haben wir ja gerechnet. Aber nicht, dass es schon nach zehn Runden soweit ist. Schließlich sitzt er das erste Mal auf so einem Pitbike“, so Schauer anerkennend. Bradl freute sich: „Es hat wirklich Spaß gemacht. Für mich war es das erste Mal. Wir sind aber keine Rennen gefahren, denn die Piste ist dazu etwas zu klein, das Überholen war schwierig.“

Kann auch kleines Moped: Ex-Welmeister Stefan Bradl auf einem Pitbike in Gevelsberg.
Kann auch kleines Moped: Ex-Welmeister Stefan Bradl auf einem Pitbike in Gevelsberg. © Jens Pommerenke / AirPictures.de

Insgesamt gingen 24 Fahrer in drei Gruppen auf die Gevelsberger Kartbahn. Etwa 350 Zuschauer waren dem Ruf von Lothar Schauer und Mirco Neubauer gefolgt. Dass der ehemalige Weltmeister (in 2011 in der Moto2-Klasse) Bradl am Start sein würde, hatte zusätzlich angelockt. Es sind noch weitere Jedermann-GP Events in Gevelsberg geplant, an denen jeder Motorradfahrer nach vorheriger Anmeldung teilnehmen kann. Der nächste Termin ist für das Wochenende 18./19. Januar anberaumt.