Gevelsberg. Ein Donnerhall zieht durchs friedliche Stadion Stefansbachtal. Der Jugendvorstand des FSV Gevelsberg um Dirk Henning ist zurück getreten.
Beschaulich liegt es da, das Stadion Stefansbachtal. Die Fußballer des FSV Gevelsberg gehen in die Weihnachts- und Winterpause. Viele von ihnen haben am Freitagabend die Weihnachtsfeier im FSV-Bistro gehabt. Zu Feiern gab es auch ein kleines Jubiläum. Denn der FSV Gevelsberg ist in der vergangenen Woche 15 Jahre alt beziehungsweise jung geworden. Doch ein Donnerhall trübt die besinnliche Freude: der gesamt Vorstand der Jugendabteilung um Dirk Henning ist zurück getreten. Mit Wirkung vom 15. Dezember. Roberto Buchholz, Vorsitzender des Gesamtvereins, will in Gesprächen versuchen, das eine oder andere Vorstandsmitglied zum Weitermachen zu überzeugen.
Gespräch in angenehmer Atmosphäre
Dirk Henning, der seit vielen Jahren die Jugendabteilung führt, glaubt nicht, dass sich seine Vorstandskollegen vom ursprünglichen Beschluss abbringen lassen. „Wir haben alle schriftlich mitgeteilt, dass wir nicht mehr als Vorstand zur Verfügung stehen. Ich gehen davon aus, dass es auch dabei bleibt“, so Henning, der am Donnerstagabend noch ein abschließendes Gespräch mit Roberto Buchholz geführt hat. Kurios: Beide bestätigen, dass es durchaus ein Gespräch in angenehmer Atmosphäre war, dass man durchaus im Guten auseinander gegangen sein.
Vereinsintern bleibt vereinsintern
Dirk Henning und Roberto Buchholz wollen nichts sagen über die vereinsinternen Gründe, die zu diesem einschneidenden Schritt in der Jugendabteilung geführt haben. Beide sind sich einig, öffentlich keine schmutzige Wäsche waschen zu wollen. Henning erläuterte lediglich, dass es mehrere interne Vorkommnisse gegeben habe. Schließlich kam es zu einem Ereignis, bei dem sich der Jugendvorstand einig war: Bis hierhin und nicht weiter. „Der Entschluss ist gereift, kam nicht plötzlich. Und wir hatten auch die Situationen angesprochen“, so Henning. Aber aus dem Vorstand kam keine Redaktion.
Roberto Buchholz zeigt sehr wohl Verständnis für die Befindlichkeiten, allerdings kein Verständnis für diesen Schritt. „Man muss sich doch zusammen setzen können, um Probleme zu lösen. Aber nicht so“, sagt der Buchholz, der erst im vergangenen Sommer das Amt des Vorsitzenden beim FSV Gevelsberg offiziell übernommen hatte. Zuvor hatte der Gevelsberger das Amt des Vorsitzenden im Förderverein inne. Sein Nachfolger dort war kommissarisch Bernd Wielga, ihm ist jetzt nach einer ordentlichen Jahreshauptversammlung im Dezember Uwe Franz als neuer „Chef“ gefolgt.
Erklärungsfrist bis kommenden Montag
Noch bis zum kommenden Montag, sagt Roberto Buchholz, wolle er abwarten, wie sich der restliche Vorstand entscheide. Dass neben Dirk Henning noch dessen Stellvertreter Felix Gromm das Amt niederlegt, ist für Buchholz beschlossene Sache. Indes glaubt er noch nicht an den endgültigen Rücktritten von Jugend-Geschäftsführer Tim Sonntag, Jugend-Kassierer Rainer Bertram, Michael Kerkhoff (Vize-Kassierer) und Jörg Goldbach (Geschäftsführer Passwesen) sowie Beisitzer Knut Kaiser. „Es wäre schade, wenn es tatsächlich so diesem kompletten Schritt käme. Aber wir werden das Problem lösen, wenn es so kommt“, sagt Buchholz.
Ohne Jugendvorstand blieben trotzdem die elf Jugendmannschaften des FSV Gevelsberg im Spiel- und Turnierbetrieb bestehen. Kommissarisch würde der Hauptvorstand die Geschäfte übernehmen. „Wir haben ja auch einen gut funktionierenden Trainer- und Betreuerstamm,“, so Buchholz. Übrigens wird auch Dirk Henning weiter als Trainer der B-Junioren zur Verfügung stehen. „Ich bin nicht ganz weg. Wenn man mich braucht, helfe ich. Ganz klar“, sagt Henning. Im Frühjahr wird es eine Jahreshauptversammlung geben, der einen neuen Jugendvorstand bestimmen wird.
Ungünstiger Zeitpunkt
Bis dahin gibt es für die Jugend durchaus einige Aufgaben. So ist das Futsal-Turnier, das zusammen mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) organisiert wird, zuletzt ein Hit gewesen. Das darf auch gerne so bleiben. „Ich warte erst einmal ab, was in den nächsten Tagen passiert, dann sehen wir weiter“, sagt Roberto Buchholz. „Es ist allerdings wegen der Winterpause und der Weihnachtszeit ein ausgesprochen ungünstiger Zeitpunkt für diese Situation.“
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