Gevelsberg/Wengern. Im Interview erklärt Wolfgang Hamann, wie die Trennung vom FSV Gevelsberg ablief und wie er sich in seinem neuen Verein zurecht findet.
Wenn Wolfgang Hamann an seine Zeit beim FSV Gevelsberg zurück denkt, kommt der Fußball-Trainer ins Schwärmen. Drei Jahre lang betreute der Übungsleiter die Mannschaft aus dem Stefanbachstal. Im Sommer trennten sich die Wege. Im Interview erklärt Hamann, mit welchen Gefühlen er auf die Zeit beim FSV zurück blickt, welche Beziehung er heute noch zu ehemaligen Weggefährten aus Gevelsbgerger Tagen er pflegt und welche Erfahrungen er in seine aktuelle Aufgabe beim SC Wengern einbringen kann.
Herr Hamann, mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die Zeit beim FSV Gevelsberg zurück?
Wolfgang Hamann: Ich muss ehrlich sagen: Mit durchweg positiven Gefühlen. In Gevelsberg hatte ich unglaublich schöne und erfolgreiche drei Jahre. Ich kann überhaupt nichts negatives über den Verein oder die Verantwortlichen sagen, denn die Arbeit beim FSV hat mir immer extrem viel Spaß gemacht. Das Umfeld war klasse!
Trotzdem kam es im vergangenen Sommer zur Trennung. Wenn es doch so harmonisch lief, warum hat man diesen Schritt vollzogen?
Das war absolut einvernehmlich und ist wirklich absolut im Guten auseinander gegangen. Vor etwa einem Jahr zur selben Zeit haben wir uns im Verein, also dem FSV Gevelsberg, dazu entschieden, alt gediente Spieler aus der Bezirksliga mit meinem damaligen Co-Trainer Patrick Kirschhöfer in die zweite Mannschaft in der Kreisliga A zu schicken, damit sie dort erfolgreich am Spielbetrieb teilnehmen können und die zahlreichen Spieler, die aus der A-Jugend kamen, in der Bezirksliga zu integrieren. Das hat auch ganz genau so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Es war aber klar, dass Uwe Jöns mit den jungen Spielern, mit denen er zuvor erfolgreich in der A-Jugend zusammen gearbeitet hatte, auch in den Senioren weiter betreuen würde. Das war ganz klar, daher war es auch überhaupt kein Problem für mich, dass Uwe dann mittelfristig zum Trainer der ersten Mannschaft wurde. Wir haben das sehr transparent besprochen und offen gelegt, wo die Reise hingehen soll. Ich habe mich dann frühzeitig auch um einen neuen Verein bemühen können und hatte Klarheit – und da kam der SC Wengern auf mich zu.
Und haben dort sofort zugesagt?
Es war relativ schnell klar, dass ich die Aufgabe in Wengern gerne annehmen möchte. Schon vor fünf Jahren war ich Trainer in Wengern und kannte die Verantwortlichen des Vereins daher noch sehr gut. Der Verein hat harte Jahre hinter sich und heißt seit etwa zweieinhalb Jahren nicht mehr TuS Wengern, sondern SC Wengern und hat sich vom Hauptverein gelöst. Wir treten in diesem Jahr in der Kreisliga A an. Es hat sich die Situation ergeben, dort etwas ganz neues aufzubauen und die Aufgabe hat mich sofort gereizt. Wengern ist ein sehr herzlicher und familiärer Verein. Alle haben Spaß miteinander und sind auch neben dem Platz gut miteinander befreundet. Das hat mir sofort zugesagt. Diese Gemeinschaft gefällt mir wirklich sehr.
Wie wurden Sie in den ersten Wochen von ihrer neuen Mannschaft aufgenommen?
Sehr gut, das Verhältnis hat sofort gestimmt. Nach der Vorbereitung haben wir dann auch sofort die Ruhrtalmeisterschaften gewonnen, das war der erste schöne Erfolg. Der Saisonstart lief dann aber etwas schleppend, was vor allem mit der Situation zu tun hat, dass fünf meiner Spieler in den letzten vier Monaten geheiratet haben. So etwas habe ich noch nie erlebt. Das bedeutet auf der einen Seite natürlich, dass wir einiges zu feiern hatten, auf der anderen Seite aber auch viele Junggesellenabschiede (lacht). Dazu kamen dann noch viele Verletzungen. Gegen den TuS Ennepetal II (Endstand 1:0 für Wengern, Anm. d. Red.)) hatten wir dann erstmals in dieser Saison den kompletten Kader zusammen. Da hat man gesehen, was möglich ist, wenn alle fit sind und wir unseren besten Fußball spielen.
In der Hinrunde trafen Sie auch auf Ihren alten Verein, den FSV Gevelsberg II. Wie war die Rückkehr ins Stefanbachstal mit einem neuen verein für Sie?
Klar, es war schon ein bisschen komisch, auf einmal gegen so viele bekannte Gesichter zu spielen. Trotzdem ist man stolz darauf, dass einige ehemalige Spieler auf einen zukommen und mich herzlich begrüßen, mich fragen wie es mir geht oder sich einfach für die gemeinsame Zeit bedanken. Daran erkennt man dann, dass man nicht so viel verkehrt gemacht haben kann. Ich freue mich schon darauf, die Jungs im neuen Jahr beim Spiel in Wengern gegen den FSV II wieder zu sehen.