Ennepetal/Gevelsberg. Voerde II gegen Silschede ist nicht irgendein Spiel der Fußball-Kreisliga. Im Trainer-Duell empfängt Neffe Sinan seinen Onkel Abdullah.
Die ersten spaßig, provozierenden Nachrichten wurden schon versendet, die ersten Sticheleien dem anderen versetzt. Am Sonntag trifft im Trainer-Duell der Fußball-Kreisliga A2 Sinan Akbaba (Voerde II) auf seinen Onkel Abdullah Akbaba (Silschede).
Kurzfristig Angebot angenommen
Abdullah Akbaba ist schon Jahre lang Trainer. Er fing in Schwelm als Trainer wegen seines Sohnes an. Denis Akbaba wurde über die Jugend hinweg von seinem Vater trainiert. Später auch in der Jugend von Büttenberg, wo Vater Abdullah erste Erfahrungen als Trainer im Seniorenbereich sammelte. Über Gevelsberg gelang Abdullah Akbaba dann zur Jugendabteilung des TuS Ennepetal. Dort übernahm er die sich im Abstiegskampf befindende A-Jugend in der Landesliga, mit der er abstieg. Im zweiten Jahr landete er im Mittelfeld der Bezirksliga.
Nach seinem Ende bei Ennepetal folgte eine einjährige Pause. Dann kam kurz vor Saisonstart dieser Spielzeit der Anruf aus Silschede. Der eigentlich neu verpflichtete Trainer Lui Petrou hätte kurzfristig abgesagt, bekam Akbaba zu hören, ob er die Mannschaft für ihn übernehmen könne? Akbaba schlug ein, übernahm die Mannschaft. Für ihn ist das seine erste richtige Seniorenstation, die er dazu noch unvorbereitet übernehmen musste. Für Planung war keine Zeit und der Kader stand bereits. Er übernahm Silschede während der Vorbereitung. Also musste Akbaba mit dem zurecht kommen, was da war. Nun sind die ersten Spiele rum und Silschede steht im Mittelfeld.
Über das Duell gegen seinen Neffen sagt er: „Wenn ich verliere, dann kann ich mir das von meiner Familie anhören und werde Nachrichten bekommen wie solche, in denen mir gesagt wird, mein Neffe sei besser als ich“, sagt er lachend. Seine Familie wird bei dem Spiel zugegen sein und Akbaba sagt: „Ich freue mich.“
Ziel: Trainer in Landesliga
Sinan Akbaba ist deutlich jünger als sein Onkel, deshalb juckt es ihm noch in den Füßen. Er überlegt, in der nächsten Saison wieder die Fußballschuhe zu schnüren und auf dem Feld zu stehen, anstatt sich das Geschehen vom Seitenrand aus anzugucken. Allerdings möchte er auch gerne einen Trainerschein machen. Denn als Trainer hegt er höhere Ziele als die Kreisliga. Ein Ziel wäre, in der Landesliga eine Mannschaft zu übernehmen und zu trainieren. Als Spieler schaffte er das. Bei Haspe, in Ennepetal und Schwelm spielte der offensiv ausgerichtete Spieler in der Landesliga.
Als Trainer hat Sinan Akbaba noch nicht so viel Erfahrung wie sein Onkel. Voerde ist erst seine zweite Trainerstation. Zuvor war er beim SV Büttenberg in der Kreisliga B. Mit der Mannschaft schaffte er den Aufstieg. Nach einem Jahr Trainer-Pause ging es zurück in die Kreisliga B – diesmal BW Voerde II. Und auch hier schaffte er in seinem ersten Jahr den Aufstieg und geht nun in sein dritte Jahr als Trainer.
Bereits als Spieler Kontrahenten
„Bei mir ist die Freude riesengroß“, so Sinan Akbaba, er spricht auch an, dass es im Vorfeld knistert. „Es fängt bei den WhatsApp-Nachrichten an. Es gibt Sticheleien und wir machen uns gegenseitig heiß“, sagt er. Das geschehe alles auf spaßiger Ebene.
Vor einigen Jahren gab es die Begegnung zwischen den beiden miteinander verwandten Trainern schon einmal. Damals standen beide aber nicht am Rand, sondern auf dem Platz. Sinan Akbaba trat mit Schwelm gegen Büttenberg an, wo sein Onkel Abdullah spielte. „Damals konnte ich mich durchsetzen. Ich hoffe, dass es morgen auch so ausgeht“, hofft Sinan Akbaba.