Ennepetal/Wittgenborn. Der Unfall von Le Mans ist Geschichte – Jetzt hat Kartfahrer Rafael Baltzer (11) die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Eine weitere Krönung folgt.
Die Saison ist beendet, Durchschnaufen ist angesagt. Eigentlich. Rafael Baltzer aus Ennepetal sichert sich mit dem letzten Lauf die Deutsche RMC-Meisterschaft. Doch der 11-jährige Kartfahrer kann allerdings noch im kommenden Monat seine starkes Jahr krönen. Denn mit dem nationalen Titelgewinn ist er am Start, wenn das Rennen im italienischen Sano ums Weltfinale gestartet wird.
Unfall gut verarbeitet
Den Unfall, den der junge Ennepetaler vor Wochen im französischen Le Mans noch erlitten hatte, ist verarbeitet, als es in Hessen zum letzten Start um die Deutsche Meisterschaft geht. Immerhin saß der Schock seinerzeit tief, als der junge Kartfahrer in Frankreich das Rennen vorzeitig und unfreiwillig beenden musste. „Da wird einem bewusst, dass die Gesundheit wichtiger ist als irgend eine Platzierung“, so Vater Markus, der als Mechaniker agiert und insbesondere nach dem Crash gefordert war. Schließlich hatte das Chassis einiges mitbekommen. Es musste gerichtet werden,. es wurde gerichtet.
Im hessischen Wittgenborn herrschte im „Familienunternehmen“ Baltzer mit Mama, Papa, Schwester, Opa, Uroma und Großonkel wieder die Zuversicht. Mit dem Beule Kart Racing Team sollte mindestens ein Podestplatz zu ergattern sein. Die vorherigen Platzierungen – viermal Platz eins, zweimal drei – sprechen eher für den Kampf um den nationalen Titel.
Bereits die erste Trainingsläufe zeigten, dass Rafael Baltzer das Zeug zum neuen Champion hat. Zunächst sondierte der Elfjährige das Teilnehmer. Er schaute, wie gut oder schlecht in Form der Konkurrenz war am letzten Renn-Wochenende der Rotax Max Challenge Germany 2019. Baltzer fühlte sich in der Verfolgerrolle wohl, landete jeweils den zweiten Trainingsplatz, fuhr ohne Risiko. Nachdem die Serie im Saisonverlauf bereits in Wackersdorf, Oppenrod und im belgischen Genk gastierte, kam es in Wittgenborn zum großen Showdown. Und im Rennen selbst feierte Baltzer den Sprung an die Spitze – sowohl in Wittgenborn als auch in der Gesamtwertung.
„Damit bleiben wir im Rhythmus“, so Vater Markus. Denn eine lange Pause bis zur nächsten Meisterschaft will sinnvoll genutzt sein. „Natürlich verlernen wir in der Zeit nichts“, sagt der Vater. „Aber wir wollen die Routine beibehalten. Das gilt sowohl für Rafael für die Feinheiten der Kartrennen als auch für mich, wo jeder Handgriff schnell sitzen muss.“ Nur gut, dass es das Weltfinale geben wird. Hier muss sich das „Baltzer-Unternehmen“ innerhalb des Beule Kart Racing Team konzentriert darauf vorbereiten.
Danach geht es ein wenig ruhiger zur Sache. Allerdings bleiben Training und kleinere Rennen im Programm von Rafael Baltzer. Denn auch hier gilt, dass der erfolgreiche Kartfahrer und seine Mannschaft im Rhythmus bleiben.