Schwelm. Mit Souvenirs, Getränke und Speisen versorgten die Organisatoren die Gäste bestens. Das fest zum 100-Jährigen der SF Schwelm war gelungen.

Die Organisatoren waren erfreut. Dem Aufruf zum großen Jubiläumstag an der Schwelmer Rennbahn folgten etwa 300 Zuschauer. Viele davon sahen sich nach langer Zeit wieder und so wurde die eine oder andere „Anekdote“ ausgetauscht. Mit Souvenirs, Getränken und Speisen versorgten die Organisatoren die Gäste bestens. Als es dann schließlich auf den Höhepunkt zuging, warteten die Zuschauer gespannt auf das eigentliche Spiel.

Einst eine schlagkräftige Truppe

Vorher begrüßte Mit-Organisator Michael Roschke die Zuschauer und stellte auch mehrere Alteingesessene besonders vor. Sogar ein Ex-Sportfreundler reiste extra aus den USA an. Emotional wurde es, als Jürgen Wollenburg das Mikro ergriff. Er blickte auf die Geschichte. „Man holte mich damals aus dem Kaufhof ab und brachte mich zur Rennbahn. So lernte ich den Club und die Mannschaften kennen und verbrachte viele schöne Jahre dort bis heute beim VfB Schwelm“, sagt der langjährige, ehemalige Jugendleiter der SF Schwelm. „Wir hatten damals nicht die Mittel, die Vereine heute haben, wir haben aber trotzdem schlagkräftige Mannschaften auf die Beine gestellt“.

Rollt der Ball, ist der Ehrgeiz wieder da – auch bei den Ehemaligen der SF Schwelm.
Rollt der Ball, ist der Ehrgeiz wieder da – auch bei den Ehemaligen der SF Schwelm. © Michael Scheuermann

Vize-Bürgermeisterin Christiane Sartor ließ es sich nicht nehmen, die Stadt Schwelm bei dem Ereignis zu repräsentieren. „Alle ehrenamtlichen Trainer und Helfer sind Ausbilder von Bundestrainer Jogi Löw“, lies sie mit einem Augenzwinkern verlauten. Dazu bedankte sich Sartor besonders bei den vielen Sportlern, Trainern, Kinder und Betreuen, die den Fußball in Schwelm voranbringen.

Nicht alle Trikots passen noch

Schließlich wurde es ernst. Knapp 30 Spieler von damals schnürten nochmals ihre Schuhe. Auch, wenn das eine oder andere Trikot nicht so ganz passte, versammelten sich die ausgelosten Mannschaften zum großen Einlaufen. Eine Fahne vom letzten „Ball ohne Ball“, die einst die SF Schwelm organisiert hatten, wurde extra besorgt, die die Spieler der F-Jugend vom FC BW Voerde zur Hymne der Champions League auf das Spielfeld führten.

Der „Ball ohne Ball“ war viele Jahre einer der gesellschaftlichen Höhepunkte von Schwelm. Die Sportfreunde hatten ihn erstmals Ende der 1960er Jahre angeboten. Der Samstag vor Totensonntag war ein fester Termin in vielen kalendern der Kreisstadt. Die immer höher werdenden Kosten sorgten schließlich für das Aus der Veranstaltung

Ergebnis ist Randnotiz

Im von Schiedsrichter Gemmeker geleiteten Spiel stand der Spaß im Vordergrund. So ist es nur eine Randnotiz, dass die etwas jüngere Mannschaft mit 5:2 gewonnen hat. Kein Akteur verletzte sich. Im anschließenden Elfmeterschießen stellten sich mit Rainer Wasserfuhr und Mirko „Bulli“ Enkhardt nochmal zwei ehemalige SF-Keeper ins Gehäuse – und zahlreiche Schützen versuchten, Runde für Runde zu treffen. Am Ende blieb Pepino Morra als Sieger übrig und erhielt einen Pokal.

Danach wurde es an der Rennbahn gemütlich. Noch bis weit in den späten Abend tauschten die ehemaligen Akteure der SF Schwelm viele Geschichten und Anekdoten aus. Schließlich waren sich alle einig, dass ein perfekt organisiertes Event zu Ende ging.

Auflösung im Jahre 1933

Im Mai 1919 gab es erste Überlegungen zur Gründung der Sportfreunde. Nach der tatsächlichen Gründung dauerte es bis in das Frühjahr 1920, ehe das erste Spiel stattfinden konnte – mit einem 3:0 gegen St. Marien Elberfeld. Offensichtlich gab dieses Spiel viel Auftrieb – und alsbald konnten die SF Schwelm drei Senioren-Mannschaften vermelden. Die erste Spielzeit um Punkte gab es 1920/1921. Der Verein musste sich 1933 auflösen, im Jahre 1948 konnte der Spielbetrieb als SF Schwelm wieder aufgenommen werden.