Ennepetal. Das Internationale A-Junioren-Fußball-Pfingstturnier in Ennepetal – zuletzt als Spax-Cup firmierend – ist Geschichte. Die meist gestellte Frage unter den langjährigen Mitorganisatoren, Helfern und treuen Zuschauern im Bremenstadion hieß: „Was machst Du eigentlich nächstes Jahr an Pfingsten?“ Mancher dachte darüber nach, sich mit einer Kiste Bier einfach auf die Tribüne zu setzen oder im Mittelkreis einen Grill aufzubauen.
Das Internationale A-Junioren-Fußball-Pfingstturnier in Ennepetal – zuletzt als Spax-Cup firmierend – ist Geschichte. Die meist gestellte Frage unter den langjährigen Mitorganisatoren, Helfern und treuen Zuschauern im Bremenstadion hieß: „Was machst Du eigentlich nächstes Jahr an Pfingsten?“ Mancher dachte darüber nach, sich mit einer Kiste Bier einfach auf die Tribüne zu setzen oder im Mittelkreis einen Grill aufzubauen.
1987 und 1988 aktiv im Kader
Auch für mich persönlich endete eine Ära. Kaum eine der 46 Auflagen habe ich verpasst. Als Kind war ich Stammgast, Autogramme sammeln inklusive. Als Jugendspieler durfte ich früh morgens das Stadion fegen, um dann als B-Jugendspieler schon einmal zum Kader zu gehören und als A-Jugendlicher 1987 und 1988 schließlich selbst mitzuspielen. Später berichtete ich als freier Mitarbeiter für diese Zeitung über das Turnier. Von 2002 bis 2012 betreute ich als Helfer Teams wie den FC Valencia, Mexikos U17, PSV Eindhoven, Sparta Prag und Benfica Lissabon, was tolle Begegnungen und großen Spaß brachte. Zuletzt stand die Berichterstattung über die außersportlichen Aktivitäten wie das Unternehmerforum im Vordergrund.
Mir wird etwas fehlen. Ganz besonders, dass ich künftig viel weniger Gelegenheit haben werde, vom Highlight meiner Fußballerkarriere zu erzählen. 1988 gelang mir im ersten Gruppenspiel mit dem TuS gegen den Titelverteidiger Bohemians Prag der 1:1-Ausgleich. Ein absolut typisches Tor für mich und meine sehr ökonomische, vorausschauende Spielweise: Da ich schon Minuten im Voraus erahnte, wohin es den Ball verschlagen werde, positionierte ich mich dort und ging auch nicht mehr weg. Mancher legte mir das als Lauffaulheit aus… Jedenfalls kam an jenem Tag der Ball zur rechten Zeit zum rechten Ort und ich konnte aus etwa 15 Metern einen Abpraller eiskalt ins Tor schießen. Den lauten Jubel im gut gefüllten Bremenstadion werde ich nie vergessen.
Wehmütiger Blick zurück
Wir haben das Spiel dank eines Tores von Peter Boers sogar gewonnen. Am Ende verpassten wir nur knapp den Einzug ins Finale und wurden Gruppendritter. Zum Glück, denn nachdem ich in den drei Partien so viel gelaufen war wie nie zuvor und nie danach, hatte ich – wie auch einige Mitspieler – nicht die geringste Ahnung, wie ich am Montag noch ein Spiel hätte absolvieren können. Damals gab es noch keine Platzierungsspiele.
Viele, die das Turnier mitorganisiert, an den Tagen kräftig angepackt oder selbst einmal mitgespielt haben, könnten solche Geschichten erzählen. Weitere werden nun nicht mehr hinzukommen. So bleibt nur der etwas wehmütige Blick zurück. Da trösten die Worte von Jean Paul (nein, kein Fußballer, der war Dichter): „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Oder wie es Horst Hrubesch (nein, kein Dichter, der war Kopfballungeheuer) ganz ähnlich ausdrückte: „Das müssen wir alles noch einmal Paroli laufen lassen.“