Schwelm. . Nach dem schwachen Start in die Saison möchte der Ennepetaler Andreas Sander im Ski-Weltcup in Italien wieder in die Erfolgsspur zurück.

So richtig warm wird einem Skifahrer wie Andreas Sander naturgemäß nicht bei der Ausübung seiner Leidenschaft, seines Berufs. Klar, es ist halt Wintersport denn der Ennepetaler auf den Pisten dieser Welt betreibt. Warm wird Sander aber auch nicht mit den Strecken in Beaver Creek und Lake Louise in Nordamerika. Mit einer Ausnahme im vergangenen Jahr erzielt er dort eher durchwachsene Ergebnisse, so auch in diesem Jahr – entsprechend froh ist Sander, dass es am heutigen Freitag zum Auftakt in die Rennen in Europa kommt.

Und das dies dann sogar noch im italienischen Gröden passiert, kommt dem Ennepetaler besonders recht. Denn in den Dolomiten fährt er besonders gerne. „Hier habe ich meine besten Ergebnisse eingefahren, die Piste ist einfach super und macht viel Spaß“, sagt Sander. Zudem sind die Aussichten bezüglich des Wetters gut – nicht wie zum Saisonstart in den Bergen Nordamerikas.

Dort waren die Bedingungen wechselhaft, was für Sander aber nicht als Ausrede für die Platzierungen zwischen 25 und 41 gilt. „Es ist schwierig da eine Erklärung zu finden, denn eigentlich war ich vorher gut drauf. Es sind Kleinigkeiten die uns im Nachhinein aufgefallen sind, an denen wir nun gearbeitet haben“, gibt der Experte für die schnellen Disziplinen Einblick in die Aufarbeitung des Starts in die Saison.

Kein Grund zu bremsen

Dieser war für das gesamte Team des Deutschen Skiverbands (DSV) kein guter. Neben den schwachen Platzierungen in Abfahrt und Super-G sorgte vor allem die Verletzung von Topfahrer Thomas Dreßen für einen Schock. „Das war schwierig für das gesamte Team, ein richtiger Schock“, berichtet Andreas Sander. Mit einem Kreuzbandriss schied der Sieger von Kitzbühel im vergangenen Jahr in Beaver Creek aus und wird nun voraussichtlich den kompletten Weltcup-Winter und die Weltmeisterschaft im schwedischen Åre verpassen. „Jetzt müssen wir eben mehr Gas geben“, sagt der Ennepetaler Sander.

Ein Grund nun vorsichtiger in die Steilhänge Europas zu gehen ist die Verletzung für der 29-Jährigen aber nicht. „Tom wird zurückkommen, das ist klar. Für uns ist das jetzt abgehakt und kein Grund zu bremsen“, so Sander. Das kann und will der für die SG Ennepetal im Weltcup startende Skifahrer auch nicht. „Ich erhoffe mir jetzt eine kleine Wende“, sagt er. Man merkt ihm an, dass ihm die Pause zwischen den Rennen in Nordamerika und Europa sehr gut getan hat.

Steigerung im Training

Nach der Landung aus den USA ging es für Sander erst einmal eine Woche nach Buchberg im Allgäu zu seiner Frau und seinem Sohn. „Da konnte ich ein bisschen durchschnaufen und entspannen“, sagt er. Im Anschluss stand er aber schnell wieder auf Skiern, zwei Tage Training waren vor der Abfahrt in die Dolomiten angesagt.

Dort startete er am Mittwoch bereits beim Trainingslauf, am Donnerstag folgte der zweite in der Abfahrt. Eine erste Steigerung in den beiden Läufen lässt aufhorchen. Am Mittwoch reichte es mit 2,34 Sekunden mehr als Travis Ganong (USA) nur zu Platz 32, einen Tag später verbesserte sich Sander bereits auf Platz 15.

Heute startet der Ennepetaler zuerst im Super-G, seiner eigentlichen Paradedisziplin. „Ich freue mich richtig auf das Rennen“, sagt Sander. Das überrascht wenig, schließlich gelang ihm an Ort und Stelle in dieser Disziplin sein bisher bestes Abschneiden in seiner Karriere. 2016 kam er als Fünfter ins Ziel der Saslong.

Eigentlich also gute Voraussetzungen, um den schwachen Start in den Weltcupwinter vergessen zu machen. „Die Saison ist noch nicht alt, ich bin optimistisch dass es bald wieder in die andere Richtung geht“, sagt Sander.