Breckerfeld/Stettin. . 30-jähriger Kartpilot aus Breckerfeld will nach Erfolg im Nations Cup auch im Einzel mindestens aufs Podium.

„Da hattest du echt in jeder Runde Druck auf dem Kessel“, betont der Breckerfelder Kartfahrer Dennis Höller. Gerade hat der 30-Jährige bei den Kart-Weltmeisterschaften im polnischen Stettin den Titel mit der deutschen Mannschaft gewonnen. „Nations Cup“-Sieger darf er sich nun selbst nennen. Doch lange aufhalten tut er sich damit nicht – denn Dennis Höller hat große Ziele für das am Sonntag steigende Einzel-Finale.

„Das Podium will ich da schon erreichen“, liebäugelt der Breckerfelder mit einem Platz unter den ersten drei. Aber eigentlich soll es schon der Weltmeistertitel für Höller werden. Dafür sollte er sich in den acht Vorläufen von Mittwoch bis Samstag gut schlagen und ordentlich Punkte sammeln, nur dann wäre er am Sonntag im Finale dabei. Dass seine ambitionierten Ziele durchaus ernst genommen werden können, unterstreichen zum einen sein vierter Platz im Vorjahr sowie nun der Erfolg im Teamwettbewerb.

Wechsel können das Rennen kosten

Höller war mit einem der beiden gestarteten deutschen Teams ohnehin im Vorfeld einer der Favoriten auf den Titel, nachdem es zuvor jahrelang nie zustande kam, ein gemeinsames Team zu stellen. Und so ging es zusammen mit Tobias Laube (Rosenheim), Sebastian Papke (Rostock) und Andre Lohse (Hamburg) nach der Qualifikationsrunde, die das Team locker meisterte, in das Finale der 21 besten Teams. Das Team BRD, so der Name der Mannschaft um Höller, hatte im Finale dann aber große Konkurrenz.

Nach insgesamt drei Stunden Fahrtzeit betrug der Vorsprung im Ziel auf die Zweitplatzierten Niederländer gerade einmal knappe sieben Sekunden. „Da darf man beim Wechsel der Fahrer nicht viel Zeit verlieren“, weiß Höller, der etwas mehr als eine der drei Stunden im Kart sitzt, ebenso wie Papke. Lohse und Laube teilen sich die restliche Fahrtzeit auf, beide sind am Ende jeweils „nur“ 25 Minuten am Stück auf der Bahn. Auf der Piste sind nur Hundertstel auf die starke Konkurrenz rauszuholen, entsprechend wichtig war es also, saubere Wechsel unter den Fahrern zu vollziehen. „Das holst du nachher nur schwer wieder raus“, weiß Höller.

„Das ist bei diesen Temperaturen aber auch eine Tortur. Man wird körperlich ganz schön gefordert“, sagt Höller. Das Material wird dabei, wie immer bei den Kartfahrern, vom Veranstalter gestellt, die einzelnen Starter bekommen vor den Rennen entsprechende Karts zugelost. „Da gehört dann auch eine Menge Glück zu. Schließlich kann man ja auch Pech mit dem Kart haben“, sagt der Breckerfelder und erinnert damit an sein Unglück im Vorjahr.

Defektes Kart lässt ihn zurückfallen

Damals ist er auf Titelkurs in der Einzelkonkurrenz, bis ihn ein technischer Defekt am Kart zurückfallen lässt. In der Gesamtwertung fällt er anschließend auf den vierten Platz zurück, die ganze intensive Vorbereitung mit vielen Stunden im Kart und im Fitnessstudio vermasselt durch ein defektes Kart.

In diesem Jahr aber, auch deswegen die erstmalige Teilnahme am Nations Cup, kennt er die Strecke und das Material nun perfekt. „Wenn man soviel fährt, kommt man in einen Rhythmus rein, man gewöhnt sich daran lange am Limit zu fahren“, streicht der Breckerfelder die Vorteile aus seiner Teilnahme am Teamwettbewerb heraus. Routine sammeln – das ist es, was er angesichts der in diesem Jahr noch stärkeren Konkurrenz auch braucht. Gerade die einheimischen Fahrer aus Polen sind stark, aber auch die restliche internationale Konkurrenz weiß, wie man mit dem Druck auf dem Kessel umzugehen hat.