Schwelm/Albuquerque. . Bisher hat er eine großartige Entwicklung bei RE Baskets Schwelm, Phoenix Hagen und EN Baskets Schwelm genommen. In den USA geht es für Vladimir Pinchuk weiter.

  • Vladimir Pinchuk mit Stipendium für vier Jahre
  • Wechsel zu den College-“Löwen“ von Albuquerque
  • Mathe und Physik die Leistungskurse zu seinem Abi

Dreamstyle Arena, 15.000 Zuschauer und ein waschechter Schwelmer mittendrin – Basketballspieler Vladimir Pinchuk steuert auf ein wahres Abenteuer hin. Der Schwelmer, der seit Kindestagen zuerst bei der Rote Erde und später den EN Baskets aktiv war, wechselt an die University of New Mexico in die Vereinigten Staaten. In Albuquerque, der Hauptstadt des US-Bundesstaates New Mexico, ist Pinchuk der Sprung an ein NCAA 1-Division-College gelungen, demnächst trägt er das Trikot der „Lobos“.

Die Überlegung, den Schritt über den großen Teich zu machen, reift bei Pinchuk schon seit anderthalb Jahren. „Ich habe überlegt, was ich machen kann nach dem Abitur, auch ein Fernstudium oder ein Freiwilliges Soziales Jahr waren da Optionen“, schildert der 2,07m große Schwelmer seine Überlegungen. Das Abitur hat er seit wenigen Monaten in der Tasche. Mathe und Physik waren seine Leistungskurse. „In die Richtung will ich dann auch am College studieren“, so Pinchuk.

Keine rein sportliche Entscheidung

Es war also eine nicht nur rein sportliche Entscheidung, die der junge und unaufgeregte Center getroffen hat. Auch die Umstände, auf die er in den USA trifft waren für ihn wichtig. „Da ist alles perfekt durchorganisiert, Studium und Basketball ist parallel machbar“, sagt er. Pinchuk, zeigt sich bei der Entscheidung über seine berufliche und sportliche Zukunft weitsichtig: „Ich kann ja nicht mein ganzes Leben lang Basketball spielen.“

Doch auch die sportliche Seite hält für den Kreisstädter viele attraktive Angebote parat. Professionelle Trainer, die Atmosphäre und das gehobene Niveau, sich in der höchsten amerikanischen College-Liga mit kommenden NBA-Spieler zu messen. Knapp 30.000 Studenten zählt die Uni, die mit Luc Longley und Tony Snell auch schon bekannte Namen in die beste Profiliga der Welt gebracht hat.

Die Atmosphäre bei den Heimspielen der Lobos (Wölfe) gilt als berüchtigt. Lange Zeit war das College in Albuquerque für seine Heimstärke bekannt. „Klar freue ich mich auf diese außergewöhnliche Atmosphäre“, so Vladimir Pinchuk, „bei den Auswärtsspielen wird das aber genau anders herum sein.“ 15.000 Zuschauer fasst die als „The Pit“ bekannte Arena, oft ausverkauft.

Für Pinchuk geht es zunächst darum, sich in der neuen und größeren Umgebung zurecht zu finden und das Team und die Ansprüche des Trainers kennenzulernen. „Kann sein, dass ich am Anfang nur fünf bis zehn Minuten spiele“, gibt er sich bescheiden, die Experten aus den USA wie Jonathan Givony sind da weniger zurückhaltend. „Er ist ein großer Spieler, der sehr talentiert ist und ein gutes Gefühl für das Spiel hat“, wird Givony im „Albuquerque Journal“ zitiert. „Er hat das Potenzial, ein sehr guter Spieler zu werden“, so Givony weiter.

Schnelleres Spiel als in Deutschland

Pinchuk selber erwartet aus seinen ersten Videostudien ein schnelleres Spiel, als er es aus Deutschland gewöhnt ist: „Mal sehen, wie ich mich da einfinde“, so der Sohn des langjährigen Baskets-Spielers Igor Pinchuk. Wie groß alles in den USA ist, weiß der gebürtige Schwelmer auch schon: „Das ist Business dort und geht noch viel weiter über den Sport hinaus“, ist ihm die Bedeutung des College-Sports bekannt. Trainingszeiten werden beispielsweise durch die Liga reglementiert und überprüft.

Für Pinchuk ist der Schritt in die Vereinigten Staaten kein einfacher, auf die Unterstützung seiner Familie und Freunde darf er zählen. Der 18-Jährige hatte durchweg positiven Resonanz über seine Entscheidung erfahren. Begeistert sind seine Freunde, auch seine bisherigen Trainer wie Falk Möller unterstützen ihn. Pinchuk: „Als Trainer war er natürlich nicht begeistert, aber als Mensch hat er mir dazu gratuliert.“

Stipendium für vier Jahre

Die pro Semester fünfstelligen Kosten für den Platz an der Universität übernimmt das College, Pinchuk erhält ein Stipendium für die vier Jahre in New Mexico. Dafür muss er auch abseits des Parketts Leistung zeigen. Jedes Semester müssen die Spieler auch in den Hörsälen Punkte sammeln, um weiter aktiv an Training und Spiel teilnehmen zu dürfen. Bei der Frage, ob er einen Platz im NBA-Draft, also der Rekrutierung junger Spieler durch die Profiteams anstrebe, bleibt Pinchuk bescheiden und demütig: „Das ist sehr weit weg. Ich konzentriere mich jetzt auf das College“, so Pinchuk, der in den USA mit seiner Wunschnummer 15 auflaufen wird. Schließlich lief auch sein Vater immer mit dieser Nummer auf.

Nur eines war übrigens schief gelaufen: die Übersendung seiner Zeugnisse – diese wurden fälschlicherweise nach Mexiko anstatt nach New Mexico geschickt . . .