Schwelm. Das Kult-Maskottchen der EN Baskets Schwelm verschwand während der Corona-Pandemie. Nach einigen Reparaturen erstrahlt das Kostüm in neuem Glanz.
Staub und Dreck, am Kopf sogar ein wenig Lippenstift. Nein, so kann „Airwin“ nicht vor die Tür, dachten sich die beiden Schwelmerinnen Dagmar Reimann und Nadine Machura. Als Ehrenamtlerinnen sind sie schon lange und eigentlich immer bei den Heimspielen der EN Baskets Schwelm vor Ort, nur einen haben sie in den vergangenen Jahren dabei immer besonders vermisst. Airwin eben. Das Maskottchen der Schwelmer Basketballer soll nun aber wieder zu neuem Leben erweckt werden. Rein optisch, dafür haben Reimann und Machura gesorgt, ist er das bereits. Jetzt fehlt nur noch jemand, der in das Kostüm schlüpft.
Erste Bewerbungen habe es schon gegeben. „Wir werden uns jetzt mit den Menschen, die sich bei uns gemeldet haben, in Verbindung setzen“, sagt Stephan Völkel, Geschäftsführer bei den EN Baskets. Er selbst kennt das Maskottchen nur aus Erzählungen, denn seit der Corona-Pandemie war Airwin von der Bildfläche verschwunden, nachdem er in der Vergangenheit eigentlich ein fester und sehr beliebter Bestandteil der Heimspiele war.
Kostüm des Schwelmer Maskottchen war richtig kaputt
Der Gang durchs Publikum, mit dem Tretroller um das Spielfeld oder aber auch mal in schwindelerregender Höhe auf dem Korb sitzend: Airwin sorgte eigentlich immer für die Extra-Portion Unterhaltung in der Schwelm Arena und vor dem Umzug auch bereits in der Halle West.
An all das haben sich Reimann und Machura erinnert und das Kostüm aus einer Garage geholt. „Es war komplett kaputt“, erinnert sich Machura. Die Nähte an Beinen und Armen sowie am Schwanz waren aufgeplatzt, die Handschuhe beinahe nicht mehr existent und der Fahrradhelm im separaten Kopf gebrochen – und zudem roch das gesamte Kostüm eben so, wie Dinge nach mehreren Jahren in einer Garage riechen.
Doch die Absicht der beiden Ehrenamtlerinnen, den Plüschhund Airwin bald wieder in der Halle zu sehen, war größer als die entstandenen Schäden. Reimann und Machura behandelten das Kostüm gründlich und reinigten es bis in die letzte Pore. Entstandene Schäden wurden, soweit es die eigenen Fähigkeiten ermöglichten, selbst repariert. „Bei den Handschuhen hat mir eine liebe Arbeitskollegin geholfen, die sind jetzt besser als vorher“, sagt Machura. Den gebrochenen Fahrradhelm im Kopf haben sie ebenfalls ausgetauscht. Airwin ist also bereit, nur fehlt es jetzt noch jemanden, der die Rolle des Airwin einnehmen möchte.
Airwin kommt bei den EN Baskets Schwelm mächtig ins Schwitzen
Für Machura und Reimann selbst war das nicht möglich. „1,80 Meter groß muss man da schon sein. Und sportlich zu sein, kann auch nicht schaden“, sagt Reimann. Sie sprach mit einem, der früher mal in dem Kostüm steckte. Zwei bis drei Kilo habe der pro Spiel verloren, weil er bei der vielen Bewegung in dem warmen und schweren Kostüm mächtig ins Schwitzen gekommen sei. „Ich ziehe den Hut vor dem, der das macht“, sagt Reimann.
Wolmirstedt tut sich auswärts schwer
Rein tabellarisch trennt die EN Baskets Schwelm von ihrem nächsten Gegner nicht viel. Die SBB Baskets Wolmirstedt haben einen Sieg mehr eingefahren und rangieren damit einen Platz vor den Schwelmern.
Das Team aus Sachsen-Anhalt ist allerdings nach schwachem Saisonstart so richtig in Fahrt gekommen. 7:3 lautet die Bilanz aus den vergangenen zehn Spielen.
Die neben Leverkusen und Paderborn als drittes Top-Team gehandelten SBB Baskets haben allerdings vier ihrer bisherigen fünf Niederlagen auf fremden Parkett kassiert.
Das Hinspiel in Wolmirstedt wurde auf den 21. Februar verlegt. Wegen der Amokfahrt auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember baten die SBB Baskets um Verlegung der für den 21. Dezember angesetzten Partie. Wolmirstedt und Magdeburg sind Nachbarstädte.
Und so ist es noch offen, ob bereits am Samstag beim Heimspiel der EN Baskets Schwelm gegen die starken SBB Baskets Wolmirstedt (Hochball um 19.30 Uhr) wieder einer im Kostüm steckt und als Airwin für noch mehr Stimmung in der Schwelm Arena sorgt. „Wer möchte, kann sich noch bei uns bewerben. Wir sind auch offen dafür, dass das nicht eine Person alleine, sondern vielleicht sogar ein Team übernehmen kann“, sagt Geschäftsführer Völkel.
Originales EN Baskets-Trikot ist auch schon fertig
Wenn sich jemand finden sollte, dann steht dank Machura und Reimann der Rückkehr des Kult-Maskottchens nichts mehr im Wege. Selbst ein aktuelles Trikot in Übergröße ist schon angeschafft. Mit der Nummer 99 auf dem Rücken des XXXXL-Jerseys wird der flauschige Fan der EN Baskets versuchen, das Publikum und damit auch das Team auf Betriebstemperatur zu bringen.
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