Gevelsberg. Bei Daniel Krüger dreht sich alles um Sport. Beruflich kümmert er sich um den Uni-Sport für Tausende Studenten. Und hat auch seinen Anteil an einer Olympischen Goldmedaille.

Als aktiver Handballer ist Daniel Krüger vielen Handballfans bekannt. Seit 2022 läuft der Linksaußen für den Regionalligisten HSG Gevelsberg-Silschede auf. Nachdem er die erste Saison verletzungsbedingt verpasst hatte, zeigte er in der Aufstiegssaison dann aber seine volle Klasse und ist auch in dieser Spielzeit eine wichtige Stütze des Teams von Trainer Fabian Schächt. „Der Schritt zur HSG war absolut richtig, der Verein passt sehr gut zu mir“, blickt er auf seine Zeit in Gevelsberg.

„Die Erfahrung als Trainer war sehr wertvoll, kam aber vielleicht etwas zu früh. Die HSG hat mir die Möglichkeit gegeben, nochmals auf hohem Niveau Handball zu spielen.“

Daniel Krüger, Spieler der HSG Gevelsberg-Silschede

Krüger sammelte als A-Jugendlicher seinerzeit Bundesligaminuten beim TUSEM Essen, stand anschließend noch drei Jahre im Zweitligakader des Vereins. Nach einer Station in Schalksmühle kehrte er zu seinem Heimatverein SVT Bochum-Riemke zurück. Dort übernahm er nach seiner Zeit als Spieler für zwei Jahre das Traineramt, ehe es ihn reizte auf die Platte zurückzukehren. „Die Erfahrung als Trainer war sehr wertvoll, kam aber vielleicht etwas zu früh. Die HSG hat mir die Möglichkeit gegeben, nochmals auf hohem Niveau Handball zu spielen.“ Sportlich geht es für den 35-Jährigen jedoch nicht nur in der Freizeit um Sport. Seit Juni ist er Leiter des Hochschulsports an der Universität Duisburg-Essen. „Die neue Stelle ist eine große Herausforderung. Es gibt sehr viel zu tun, macht aber gleichzeitig großen Spaß“, spricht Krüger über seinen neuen Job.

Von Bochum nach Duisburg

Zuvor studierte er an der Ruhr-Universität in Bochum, machte dort seinen Master in Sportmanagement und Sportconsulting und blieb anschließend an der Uni, um den Bereich Wettkampf- und Spitzensport zu verantworten. Dort betreute er sämtlichen Sportarten, kümmerte sich um die Ausrichtung und Finanzierung der Hochschulmeisterschaften und unterstützte Athleten bei der Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport. „Wir haben flexible Bedingungen für die Sportlerinnen und Sportler geschaffen, was eine sehr spannende Aufgabe war.“ Bei seiner Arbeit begleitete er unter anderem Sportlerinnen wie Laura Nolte, die 2022 Olympisches Gold im Zweierbob holte.

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Nach mehr als neun Jahren in Bochum zog es Krüger zu seiner neuen Stelle an die Universität Duisburg-Essen, wo er noch deutlich mehr Verantwortung übernimmt. „Die Kernarbeit ist das Kursprogramm für die rund 40.000 Studierenden und 6.000 Mitarbeitenden. Darüber hinaus gibt es sehr vielfältige und abwechslungsreiche Aufgaben, so dass der Job definitiv nicht langweilig wird“, beschreibt Krüger seine Arbeit. Aktuell steht noch viel Grundlagenarbeit an, das Programm wird Schritt für Schritt ausgebaut, Krügers Team aktuell erweitert. Erst nach den strukturellen Änderungen stehen vermehrt inhaltliche Themen an. „Bei vielen Dingen sind wir schon deutlich weiter als vor einem halben Jahr.“

RE Schwelm - HSG Gevelsberg/Silschede 2 -    Handball Landesliga  2023/24
Neben Arbeit und Handball hat Krüger auch als Familienvater viel zu tun. © Marinko Prša | Marinko Prša

Als größten Unterschied zu seiner vorherigen Stelle an der Ruhr-Universität beschreibt der 35-Jährige die Personal- und Budgetverantwortung. „In Bochum war ich für meinen Bereich verantwortlich und habe ein Budget zur Verfügung gestellt bekommen, jetzt arbeite ich übergeordnet und muss alle Bereiche im Blick haben.“ Dazu zählt etwa das Gesundheitsmanagement mit den zwei dazugehörigen Fitnessstudios auf dem Universitätsgelände.

Krügers Sportbegeisterung ist mit seiner beruflichen sowie seiner Handballkarriere jedoch noch nicht beendet. Auch privat schaut er gerne Sport, von Handball über Basketball, die Tour de France bis hin zu Großereignissen wie Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Diese Leidenschaft teilt sich der zweifache Familienvater mit seiner Frau, die als ehemalige Leistungssportlerin genauso tickt wie ihr Mann. „Wir sind beide sportbegeistert, auch wenn privat oftmals die Zeit fehlt.“ Ohne ihre Unterstützung und die seiner Familie seien Handball und Beruf für ihn gar nicht unter einen Hut zu bringen. „Sie macht da einen großartigen Job, wofür ich sehr dankbar bin.“ Ob im Büro, vor dem Bildschirm oder im Dress der HSG, Krüger lebt und atmet den Sport, wovon sich die Gevelsberger Handballfans in der Halle West regelmäßig überzeugen dürfen.