Gevelsberg. Durch die eingleisige Kreisliga A wird es in dieser Saison auch Teams treffen, die seit Jahren in der Liga sind. Das hat das für Auswirkungen.

Es spricht aktuell nur wenig dafür, dass der FC SW Silschede den Sprung in die eingleisige Fußball-A-Liga schafft. Neun Liga-Pleiten in Serie bedeuten aktuell zwölf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer – und damit einen schon jetzt immer mehr absehbaren Abstieg einer Mannschaft, die sich eigentlich in den vergangenen Jahren in der höchsten Klasse auf Kreisebene etabliert hatte. Silschede ist wie auch andere Vereine ein gutes Beispiel dafür, denn es gibt mehrere Vereine, denen solch ein Schicksal droht. Doch was bedeutet ein möglicher Gang für feste A-Liga-Größen in die B-Liga?

Der größte Unterschied wäre der Faktor Attraktivität. Für einen B-Ligisten aufzulaufen, klingt für viele nicht so reizvoll, wie für einen A-Ligisten zu spielen. „Sollten wir absteigen, könnten wir nicht mehr in das qualitativ hohe Regal greifen und Bezirksliga-Spieler in die B-Liga holen. Aber vom Geld abgesehen, ist das generell auch gar nicht unser Weg“, sagt Silschedes Vorstandsmitglied Ruben Filter. Zudem gibt er zu bedenken, was Prestige in diesen Klassen überhaupt für eine Rolle spielt. „Wer den Mädels in der Kneipe erzählen will, dass er Beziksliga spielt – wie wichtig ist das am Ende des Tages?“

Wer bleibt, wer geht?

Was die Sponsoren anbelangt, würde ein Abstieg auf den Verein keine große Auswirkung haben, meint Filter. „Die paar Sponsoren, die wir haben, machen das, weil sie den lokalen Sport und die Jugend unterstützen wollen“, sagt er. Außerdem bestünde der Verein auch nicht nur aus der ersten Herrenmannschaft. 

Wie es bei einem Abstieg mit dem eigenen Kader und Spielern weitergehen würde, ist Zukunftsmusik. Aber Filter ist sich sicher, dass der Großteil der Mannschaft bleiben würde. „Jedem sollte bewusst sein, dass die B-Liga nicht mehr die B-Liga sein wird, die wir die vergangenen Jahre gesehen haben. Es wird eine super starke Liga“, ist er sich sicher.

Wenn Silschede dorthin absteigen würde, sieht Filter auch Vorteile. „Die Jungs können sich viel mehr auf fußball und ihre Entwicklung konzentrieren, weil sie nicht den Druck haben, immer gegen den Abstieg zu spielen. Das war die vergangenen Jahre bei uns ja immer der Fall“, sagt der Funktionär. Gleichzeitig würde es mehr Spaß machen, wenn es eine Liga weiter unten vermutlich mehr Siege als aktuell gibt. „Und um den Spaß geht es ja“, sagt er.

Trotzdem sei es das Ziel, in der Liga zu bleiben. „Wir geben solange nicht auf, so lange es noch realistisch ist. Wenn wir in der Liga bleiben ist das gut. Wenn nicht, ist das auch nicht schlimm. Der Druck ist nicht so hoch“, sagt Filter. Der Verein habe derweil sportliche Ambitionen und würde nach einem möglichen Abstieg wieder auf die nächsten Jahre die A-Liga anpeilen, sagt Filter.