Sprockhövel. War der Ball hinter der Linie oder nicht? Der Schiedsrichter hatte bei RW Rüggeberg gegen den TuS Hasslinghausen eine ganz eigene Meinung.

Das Entsetzen war beim TuS Hasslinghausen groß, als der Unparteiische knapp zehn Minuten vor Schluss plötzlich auf den Mittelkreis deutete. Auch der Keeper Noah Jantzon schlug die Hände über dem Kopf zusammen und zeigte danach an, wie weit der 2:2-Ausgleich von RW Rüggeberg noch von der Torlinie entfernt gewesen sein soll, bei dem es am Ende auch bleiben sollte. Doch so sehr sie sich auch über das Phantomtor ärgerten, blieb es bei der falschen Entscheidung – und so dem Remis zwischen den beiden Fußball-A-Ligisten.

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Zuvor brachte Vijo Vijayakumaran eine flache Hereingabe von außen direkt und scharf vor das Tor, wo der Ball im Gewühl bis knapp an die Linie sprang, diese aber nicht überquerte. „Jeder von uns und zwei Stürmer von Rüggeberg haben gesagt, dass der nicht drin war“, sagte Hasslinghausens Trainer Daniel Utech, der den Treffer nach dem Spiel in seiner Ansprache im Mannschaftskreis „Phantomtor“ nannte.

Keine perfekte Sicht - für niemanden

Die Rüggeberger nahmen den Unparteiischen nach der Szene in Schutz: „Dadurch, dass wir es nicht wie in Bundesliga mit der Torlinientechnologie nachprüfen können, ist es schwer für den Schiedsrichter“, sagt RWR-Trainer Daniel Frölich. Er selber sowie sein Trainerpendant Utech konnten die Szene aus ihrer Position nicht perfekt sehen – genauso dürfte es der Schiedsrichter nicht ganz einfach gehabt haben. Zwar stand er knapp an der Strafraumkanten und damit eigentlich relativ nah an der Szene, doch die Linie war zum einen von zwei Rüggebergern und zwei Spielern von Hasslinghausen verdeckt. Zum anderen ist die Torlinie – vor allem in der Mitte des Tores – verblichen, sodass diese bereits aus kurzer Distanz nicht gut zu sehen ist.

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Trotz des eigentlich irregulären Gegentores freute sich Hasslinghausen. „Ich will nicht lange darauf rumreiten. Wie wir uns heute den Arsch aufgerissen haben, damit bin ich sehr zufrieden“, lobte Utech. Sein Team drehte die Partie im zweiten Durchgang nämlich blitzschnell. Erst lief in der 55. Minute Malte Lobeck alleine auf das Tor und schob den Ball in die lange Ecke zum Ausgleich. Und nur eine Minute später vertändelte der Rüggeberger Justin Pirker den Ball leichtfertig im Mittelfeld, wonach Ian Mösta zum Solo ansetzte und zur 2:1-Führung traf (56.). „Ich würde sagen, dass wir am Ende auch ein bisschen selbst Schuld sind, dass wir die Tore nicht machen. So lassen wir sie noch mal wieder zurück ins Spiel zu kommen“, monierte Frölich.

Rüggeberg startet eigentlich gut in die Partie

Damit war das 1:0 und die bisher gute Leistung von Rüggeberg in nur wenigen Augenblicken Makulatur. Im ersten Durchgang schoss Timo Bartsch durch zweimaliges Nachsetzen den Ball zur Führung über die Linie, unmittelbar zuvor scheiterte Younes Khoutour per Lupfer über den Keeper an der Latte und bereitete damit den Treffer vor.

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