Ennepetal. Ein Spiel ohne Handbremse: Beim 3:1-Erfolg des TuS Ennepetal geht es wild zu. Dabei hatte sich der Trainer eigentlich einen anderen Plan überlegt.
Die Erleichterung war Sebastian Westerhoff mit Abpfiff anzusehen. Freudig nahm der Trainer des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal jeden Menschen in den Arm, der um ihn herum stand. Mit dem 3:1 (2:1)-Erfolg gegen die SpVg. Vreden hat sich sein Team nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Serie wieder etwas freigeschwommen und Luft zwischen sich und die bedrohlichen Plätze gebracht. Dabei war gegen die Gäste von der niederländischen Grenze alles ganz anders, als sich das der Trainer im Vorfeld eigentlich ausgemalt hatte.
Es ging schon anders los als gewöhnlich. Bereits nach drei Minuten schaltete Cedrick Hupka am schnellsten und stocherte das Spielgerät nach mächtigem Gewusel vor dem Tor im Anschluss an eine Ecke in die Maschen. Sicherheit und Ruhe bekamen die Ennepetaler durch die frühe Führung aber nicht in ihr Spiel, stattdessen entwickelte sich dadurch ein offener Schlagabtausch, der sich wie ein roter Faden eigentlich durch das gesamte Spiel zog. „Es war wild, ging hin und her. Das war nicht das, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten“, gab Sebastian Westerhoff offen zu.
Beide Teams spielen mit offenem Visier
So wie es angefangen hatte, ging es dann auch weiter. Felix Wobbe stand nach 13 Minuten zu frei am langen Pfosten und konnte eine Hereingabe nach starkem Antritt eines Vredeners zum Ausgleich verwerten, ehe Marius Müller nur sieben Minuten wieder zur Stelle war. Nach Pass von David Vaitkevicius ließ Müller seinen Gegenspieler im Strafraum mit einer Körpertäuschung stehen, ehe er die Kugel humorlos zur erneuten Führung drosch. Wieder gab die Führung dem TuS allerdings nicht viel Ruhe, wozu die Ennepetaler mit ihrem starken Drang nach vorne selbst auch jede Menge beitrugen.
Ennepetal - Vreden 3:1 (2:1)
TuS Ennepetal: Weusthoff - Pinner, Frölich, Bimpeh, Grgic (82. El Youbari), Christian Antwi-Adjei (64. van der Heusen), Binyamin, Marius Müller (45. Peters), Goles, Hupka (64. Meckel), Vaitkevicius (75. Reyes Mellado)
SpVg. Vreden: Ottink - Heisterkamp, Dziho, Bleker (16. Sinner), Kondring, Ostenkötter, Günes, Meise, Wobbe (75. Kouyate), Wiesweg, Wüpping.
Tore: 1:0 Hupka (3.), 1:1 Wobbe (13.), 2:1 Marius Müller (20.), 3:1 Goles (58.).
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Goles (87.).
Der zweite Durchgang begann dann mit Chancenwucher von den Gästen. Teilweise aus allerbesten Situationen scheiterten die Vredener an sich selbst oder am Ennepetaler Schlussmann Marvin Weusthoff. Und wie so oft wurde dieser fahrlässige Umgang mit den eigenen Chancen eiskalt bestraft. Duje Goles war nach feinem Steckpass frei vor dem Vredener Tor und nutzte diese Gelegenheit ohne zu zögern zum 3:1 (58.).
Art und Weise des Sieges ist Westerhoff egal
Doch auch dieser Treffer brachte keine Ruhe ins Spiel, sodass Torschütze Goles in einer hektischen Schlussphase noch mit Gelb-Rot vom Feld gestellt wurde. „Am Ende ist uns egal, wie das zustande kommt. Wichtig war heute, dass wir gewinnen und Druck rausnehmen. Das haben die Jungs mit großer Leidenschaft geschafft“, freute sich Sebastian Westerhoff nach äußerst intensiven 90 Minuten. Nach fünf sieglosen Spielen endlich wieder zu gewinnen, tat dem Ennepetaler Trainer gut - ähnlich wie der erste Sieg überhaupt über den bisherigen Angstgegner.