Ennepetal. Nach einem frühen Gegentor dreht der TuS direkt auf und wirbelt die Gegner durcheinander. Dann muss er sie mühevoll in Schach halten.

Was der TuS Ennepetal derzeit in der Fußball-Oberliga zeigt, ist stark. Das hat er nun mit dem nächsten guten Auftritt unter Beweis gestellt. Im heimischem Bremenstadion besiegte er Victoria Clarholz mit 3:2. Dabei startete der TuS furios und ließ sich trotz des Rückstandes nicht beirren. Ein wahres Feuerwerk folgte in Halbzeit eins. Dann war Ennepetal aber gezwungen, die Gäste in Schach zu halten und nach dem zweiten Gegentor die drei Punkte zu verteidigen – was gelang.

Nach zwei guten Chancen von David Vaitkevicius (7.) und dem vorgestoßenem Robin Gallus (9.) gab es erst einmal eine kurze Starre. Ein Knickelball fand den Weg ins Tor. Clarholz-Angreifer Oliver Cylkowski wurde nach einem Fehler im TuS-Spielaufbau geschickt und schoss eigentlich bedrängt von Maxwell Bimpeh flach und eher zart aufs Tor. Der Ball trudelte in Richtung des linken Pfostens und schien über die Torauslinie zu kullern. Das dachte wohl auch TuS-Keeper Marvin Weusthoff, der gar nicht reagiert und dann hinterherschaute, als die Kugel vom Innenpfosten plötzlich ins Tor rutschte. Doch Ennepetal antwortete keine Minute später mit dem Ausgleich, Ben Binyamin bediente Marius Müller von rechts und der vollstreckte.

Nach einem Feuerwerk gerät der Spielfluss ins Stocken

Später lief es genau andersherum und Binyamin traf per Nachschuss (32.). Als Müller vier Minuten später eine Ecke herausholte, segelte die von Robin Gallus getretene in den langen Torwinkel. Ein Traumtor. Das gefiel Trainer Sebastian Westerhoff natürlich. „Solche Spiele zu gewinnen, in denen es hinterher noch mal eng wird, gibt uns noch ein bisschen mehr, als wenn wir wieder hoch gewonnen hätten.“ Denn nach dem Spielfluss und feinen Fußball in den ersten 45 Minuten – in denen folgerichtig alle drei TuS-Tore fielen, verhedderte sich Ennepetal selbst mit zu vielen Kleinigkeiten statt souveränen Entscheidungen. Der TuS störte die Gegner zwar in deren Spielaufbau, doch durch ein paar unnötige Aktionen gab es auch mehrere Gelbe Karten gegen Ennepetal.

Clarholz kam besser ins Spiel, erspielte sich aber keine Riesenchancen. Der zweite Treffer fiel per Elfmeter, nachdem Schiedsrichter Philipp Werner-Krestel ein umstrittenes Foulspiel von Christian Antwi-Adjei im Strafraum erkannte. Der TuS kämpfte und sicherte sich den verdienten Sieg.

So haben sie gespielt

TuS Ennepetal – Victoria Clarholz 3:2

Tore: 0:1 Oliver Cylkowski (11.), 1:1 Marius Müller (12.), 2:1 Ben Binyamin (32.), 3:1 Robin Gallus (36.), 3:2 Oliver Cylkowski (87.).

TuS: Weusthoff, Grgic (72. El Youbari), Bimpeh, Frölich, Gallus, Van Der Heusen, Binyamin (65. C. Antwi-Adjei), Müller, Hupka (84. Tollas), Goles (65. Shabani), Vaitkevicius (72. Reyes Mellado).