Gevelsberg. Trainer, Handball-AG, Außenspieler oder Rückraum: Mit 44 Jahren wird Kimmel bei der HSG Gevelsberg/Silschede an allen Ecken und Enden gebraucht.
Gerade kleinere Amateursportvereine leben von der ehrenamtlichen Mitarbeit ihrer Mitglieder, da bilden die Handballer der HSG Gevelsberg/Silschede keine Ausnahme. Häufig lassen sich in diesen Vereinen Frauen und Männer finden, die in gleich mehreren Funktionen aktiv sind. Genau das trifft auf Alexander Kimmel zu, der 2018 seinen Weg nach Gevelsberg fand. Er ist Spieler der zweiten Mannschaft, Jugendtrainer, fördert den Handball in den Grundschulen und ist auch sonst immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist. „Alexander ist für uns nicht zu ersetzen“, unterstreicht Vorstandsmitglied Christian Thaler. „Er ist immer hilfsbereit, nie schlecht gelaunt und hat dazu noch einen hohen Handballsachverstand. Wenn ich könnte, würde ich jemanden wie ihn gerne klonen.“
Vor seiner Zeit bei der HSG war Kimmel in Wuppertal aktiv, wo sich sein ehemaliges Team HSV Wuppertal 2018 auflöste. Daraufhin folgte er seinem Mitspieler Daniel Scharf nach Gevelsberg, zumal es eine Menge Verbindungen in die Halle West gab. Den damaligen Trainer Carsten Jekel kannte er bereits gut, mit Dominic Peters und Johannes Müller stand und stehen immer noch zwei Spieler im Kader, die Kimmel selbst lange Jahre in der Jugend trainiert hat. „Alex lebt für den Handball“, beschreibt Müller seinen ehemaligen Coach und jetzigen Mitspieler. „Gemeinsam mit ihm auf der Platte zu stehen, ist eine tolle Sache. Es ist beeindruckend, dass er so fit ist und auf diesem Niveau locker mithalten kann.“
Arbeit mit Kindern liegt ihm
Inzwischen ist Kimmel 44 Jahre alt, was man ihm auf dem Feld nicht anmerkt. Als Kreisläufer zählt er zum Stammpersonal, half in der Vergangenheit der verletzungsgeplagten Mannschaft aber auch auf den Außenpositionen sowie im Rückraum aus. „Ich spiele hier sehr gerne und möchte noch so lange weitermachen, wie es mir Spaß macht und der Körper es zulässt.“ An der HSG schätzt er besonders das familiäre Umfeld, welches ihn an seine früheren Stationen erinnert. „Hier kennt jeder jeden, die Teams sind nicht nur ausschließlich unter sich. Dadurch kommt ein sehr schönes Vereinsleben zustande.“
„„Ich fühle mich im Verein zuhause, für mich ist es handballerisch und abseits des Feldes genau der richtige Ort.“
Der Abstieg in die Bezirksliga in der vergangenen Saison sei zwar ärgerlich gewesen, aber nicht ausschlaggebend für seine Vereinswahl. „Ich bleibe in Gevelsberg, weil ich mich wohlfühle und die Arbeit mit den vielen jungen Spielern Spaß macht.“ Zu den sportlichen Highlights in den letzten sechs Jahren zählen der verlustpunktfreie Aufstieg in die Landesliga sowie die zwei erfolgreichen Klassenerhalte in den Folgejahren. „Nicht nur das Ergebnis hat am Ende gepasst, auch die Entwicklung der Mannschaft unter unserem Trainer Marco Luciano war sehr schön mitzuerleben.“
Neben dem Feld ist Kimmel seit mehr als 25 Jahren als Coach aktiv. 2020 übernahm er sein jetziges Team, mit welchem er in Kürze in der C-Jugend-Oberliga an den Start gehen wird. „Das ist natürlich ein Highlight für uns alle. Ich darf eine sehr gute Mannschaft trainieren, wir freuen uns alle auf die Oberligasaison.“ Die Arbeit mit Kindern liegt Kimmel, der neben seinem Engagement bei der HSG in zwei Grundschulen aktiv ist. In der Grundschule Schnellmark in Gevelsberg leitet er die Handball-AG, zudem betreut er jährlich den Hanniball-Pass, der vom Deutschen Handballbund angeboten wird, in der Grundschule Silschede. „Diese Aktionen an der Basis sind besonders wichtig, das macht Alex immer mit viel Hingabe“, sagt Christian Thaler. Gleiches gilt für seine Unterstützung bei den Handballcamps der HSG.
Geschichte noch lange nicht am Ende
Nicht nur die Gevelsberger profitieren von Kimmels Leidenschaft für den Handballsport. In seiner Heimat Wuppertal trainierte er früher die Niederrheinauswahl, mittlerweile ist er Kreisjugendwart. Zusätzlich ist er an Wuppertaler Schulen aktiv und trainiert die Kreisauswahl Wuppertal/Niederberg. Seine Geschichte bei der HSG sieht Kimmel derweil noch lange nicht zu Ende geschrieben. „Ich fühle mich im Verein zuhause, für mich ist es handballerisch und abseits des Feldes genau der richtige Ort.“ Zwar wird es wohl noch etwas dauern, bis das Projekt mit einem Kimmel-Klon Erfolg haben wird, bis dahin können sich die Gevelsberger Verantwortlichen aber mit Sicherheit auf den echten Alexander Kimmel verlassen.