Schwenningen/Gevelsberg. Nach anfänglichen Boykottgedanken geht Tipp-Kickerin Manuela Winter doch noch an den Start bei den deutschen Meisterschaften – und gewinnt sie dann.

Viel dramatischer hätte das Endspiel für Manuela Winter gar nicht verlaufen können. Im Finale um die deutsche Tipp-Kick-Meisterschaft der Frauen liegt die Gevelsbergerin erst in Führung, gerät dann eine Minute vor dem Ende in Rückstand und kommt Sekunden vor Schluss doch noch zum Ausgleich. In der Verlängerung entscheidet Winter das ewig junge Duell mit der Berlinerin Michaela Nagel dann mit einem Treffer 17 Sekunden vor dem Ende für sich und holte damit die vierte deutsche Meisterschaft in ihrer Laufbahn.

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Die Dramatik des Endspiels passte dabei perfekt in ein Wochenende, das für Winter und ihren Freund und Vereinskameraden Siggi Gies vom TKC Gevelsberg komplett verrückt verlief. Sowohl Winter als auch Gies hatten sich für die Einzelmeisterschaften qualifiziert, die in diesem Jahr unter einem ganz besonderen Stern standen. Vor 100 Jahren nämlich präsentierte die Firma Mieg zum ersten Mal das Spiel Tipp-Kick, zum großen Jubiläum fanden die Meisterschaften entsprechend auch in der Geburtsstadt des Spiels in Schwenningen statt.

Software ist mit Teilnehmerzahl überfordert

Das Wochenende begann feierlich mit einer großen Gala am Freitagabend, ehe am Samstag die Meisterschaften ausgetragen werden sollten. Dazu kam es auch, aufgrund technischer Probleme aufgrund der hohen Teilnehmerzahl, aber mit einer großen Verzögerung, die Folgen haben sollte. „In den vergangenen Jahren haben immer so um die 100 Spieler teilgenommen, dieses Mal waren es 240. Damit war die Software überfordert“, berichtet Siggi Gies.

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Der Vorsitzende des TKC Gevelsberg schied wie seine Freundin Manuela Winter nach langem Warten in der zweiten Runde aus dem Turnier aus, sodass einzig Winter noch Chancen auf einen vorderen Platz bei den Frauen hatte. Dieses Turnier sollte dann aber, aufgrund der immensen Verspätung aufgrund der technischen Probleme, am Sonntag stattfinden. Winter und Gies dachten deswegen über einen Boykott des Turniers nach, entschieden sich aber auf Bitte des Veranstalters eine Stunde vor Beginn doch noch für eine Teilnahme.

Winter setzt sich knapp in der Gruppe durch

Und diese sollte sich lohnen, auch wenn Winter in ihrer Gruppe große Probleme hatte und nur aufgrund des direkten Vergleichs in das Endspiel gegen Dauerkonkurrentin Nagel einzog. Dort lief es, wie eingangs beschrieben, dramatisch und entsprechend erfolgreich für die Gevelsbergerin.