Gevelsberg. Über 200 Kilometer Strecke, knapp 3000 Höhenmeter: Auch bei dieser Ausgabe hat es die internationale 16-Talsperren-Rundfahrt so richtig in sich.
In weniger als zwei Wochen ist es wieder so weit: Die mit Abstand größte Radsportveranstaltung in NRW, die auch in ganz Deutschland zu den prominentesten zählt, nimmt ihren Lauf – und startet im EN-Südkreis. Am 26. August veranstaltet der Skiclub Gevelsberg die 27. internationale 16-Talsperren-Rundfahrt.
Wie in den Vorjahren wird es sowohl die Rad-Touristik-Fahrt (RTF) als auch eine Country-Touristik-Fahrt (CTF) für Mountainbike-Begeisterte geben, die in diesem Jahr rund 50 Kilometer durch herausfordernde Waldwege führt.
Die RTF stellt wie immer die Hauptveranstaltung des großen Radsport-Events dar und beinhaltet fünf verschieden lange Strecken. Der Marathon-Cup ist die längste. Mit 203 Kilometern und erstaunlichen 3000 Höhenmetern lässt sie sich mit einer Etappe der Tour de France vergleichen. „Die meisten Leute fahren normalerweise auf flachen Trassen. Das ist eine absolute Herausforderung“, betont Klaus-Dieter Paulus vom Skiclub Gevelsberg, der die Veranstaltung organisiert.
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Eigentlich wollte Paulus mit seinen 81 Jahren die Verantwortung in diesem Jahr an jemand anderes übergeben. Ein Mangel an Helfern machte dies jedoch nicht möglich. Generell ist für die Organisation ein riesiger Aufwand notwendig: Mehrere Personen kümmern sich im Verbund um die Zuteilung von Aufgaben. Acht Lieferfahrzeuge, die an sechs Kontrollpunkte Verpflegung ausliefern sowie die Anmeldung von hunderten von Teilnehmern. „Das alles geht nicht mal eben so nebenbei.“
In den vergangenen Jahren hat sich jener Aufwand immer gelohnt. Der Verein wurde auch für die diesjährige Ausgabe vom BDR mit der Auszeichnung „Marathon Cup Deutschland“ geehrt, wodurch der Skiclub Gevelsberg sich mit seiner Talsperren-Rundfahrt in die Top-Veranstaltungen des Landes einordnet. „Es ist nach wie vor eine der schönsten Radtouren in Deutschland“, so Paulus.
Minimale Änderungen wurden in diesem Jahr an den insgesamt fünf Strecken der RTF vorgenommen. „Wir müssen 330 Kilometer Strecke ausschildern und jede Straße angeben, die sich ändert. Es ist ein unwahrscheinlicher Aufwand“, erklärt Paulus. An der Schönheit der Strecke hat sich allerdings nichts geändert.
Atemberaubende Kulisse
An 16 Talsperren führt die Tour vorbei. Ausschließlich abseits von großen Straßen geht es auf steilem Anstieg und Gefälle durch das Sauerland und das bergische Land. Von der Sportalm in Gevelsberg, geht es zum Biggesee, über das Ebbegebirge bis zum weitesten Punkt, der Oestertalsperre. Von da aus führt die Rundstrecke wieder zurück. „Wir fahren an einigen der ältesten Talsperren des Landes vorbei“, so Paulus. Allein die Ennepetalsperre, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb ging, gehört zu diesen.
Als Klaus-Dieter Paulus selbst einmal an der Bodensee-Rundfahrt teilnahm, amüsierte ihn zwar der nördliche Teil der Strecke mit seiner idyllischen Natur, als er jedoch den südlichen Teil durchquerte, fuhr er nur auf grauen Hauptstraßen. Also setzte er sich in Gevelsberg auf sein Fahrrad und fuhr drauf los. So entstand die Idee für die 16-Talsperren-Rundfahrt, für die er bald genug Leute zusammenbekam, um daraus ein großes Event zu machen.
Für dieses Jahr gibt es bisher über 50 Voranmeldungen aus ganz Deutschland. Im letzten Jahr waren es am Ende über 300 Teilnehmer.